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Alle verfügbaren Kräfte kämpfen bereits. Die Lage entwickelt sich in Griechenland aktuell dramatisch. Auch Urlaubsinseln sind betroffen.
Update vom 14. August, 6.15 Uhr: In Patras in Griechenland hat sich das Feuer von der nördlichen Vorstadt Sychaina bis in östliche Stadtteile wie Romanos und Diakou ausgebreitet. Sieben Viertel – darunter Romanos, Souli, Riganokampos und Aroi – erhielten Evakuierungsanweisungen per Notfall-SMS. Vorsorglich wurden auch das Kinderkrankenhaus „Karamandaneio“ und ein Altenheim geräumt. Die Patientinnen und Patienten sowie die Bewohnerinnen und Bewohner wurden in sichere Einrichtungen verlegt. Zahlreiche Evakuierte sind im städtischen Stadion untergebracht, während die Feuerwehrkräfte weiter gegen die Flammen ankämpfen.
Waldbrände wüten am Mittelmeer – Sieben Verletzte mit Verbrennungen in Spanien
Update vom 13. August, 21.15 Uhr: Die Bekämpfung zahlreicher Waldbrände in Europa hält am Mittwochabend weiter an. Rund um Griechenlands drittgrößte Stadt Patras erreichte das Feuer am Abend erstmals das Stadtgebiet und zerstörte unter anderen hunderte Autos, wie die Athener Zeitung Kathimerini berichtet. Für die Anwohner in den Vororten der Stadt seien am Abend Evakuierungen angeordnet worden.
Im Nordwesten Spaniens haben die verheerenden Waldbrände am Mittwoch sieben Menschen mit teils schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht. Vier der Verletzten befinden sich laut der Regierung der Region Kastilien und León in einem kritischen Zustand, darunter ein 37-Jähriger mit Verbrennungen an 85 Prozent seines Körpers.
In einigen Teilen Europas, darunter Spanien und Griechenland, wüten weiterhin teils verheerende Brände. © Anadolu Yannis Andritsopoulos/Imago Lalo R. Villar/AP/dpa
In Südfrankreich konzentrierten sich die Behörden unterdessen auf die Ursachenermittlung eines seit mehreren Tagen wütenden Feuers. Der massive Waldbrand zwischen den Städten Carcassonne und Narbonne nahe der französischen Mittelmeerküste könnte auf vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführen sein. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, der Brand „könnte eine kriminelle Ursache haben, die auf eine vorsätzliche Tat zurückzuführen ist“.
Hitze und Feuer am Mittelmeer: Waldbrände in Griechenland außer Kontrolle – Todesopfer in Spanien
Erstmeldung: Frankfurt – Dramatische Szenen spielen sich in Europa ab. In Griechenland sind in der Region um Patras Waldbrände außer Kontrolle geraten. Flammen zerstören Häuser und fressen sich durchs Land. In der Nacht zum Mittwoch (13. August) verschärfte sich die Situation. Auf der Urlaubsinsel Zakynthos wütet ein massiver Flächenbrand, der mittlerweile eine Länge von 20 Kilometern erreicht hat. Auf Chios musste die Küstenwache vom Feuer eingeschlossene Menschen über das Meer retten. Aktuell ist das Feuer auf Chios im Norden außer Kontrolle, berichten lokale Medien. Die Feuerwehr ordnete weitere Evakuierungen an.
Flammen schießen in den Himmel: Waldbrände in Griechenland, wie hier in der Gegend von Patras sind außer Kontrolle. © Thanassis Stavrakis/dpa
Starker Wind, Dürre und extreme Hitze bringen Einsatzkräfte der Feuerwehr an ihre Grenzen. „Es sind definitiv die schwierigsten 24 Stunden der Brandsaison“, erklärte Kostas Tsigas, Präsident der Feuerwehrvereinigung, im griechischen Fernsehen bei ERTNews. Allein am Dienstag (12. August) brachen 82 Brände aus. Rund 5000 Einsatzkräfte und Freiwillige versuchen, laut Tsigas, rund um die Uhr die Feuer im ganzen Land zu löschen. „Wir müssen verstehen, dass sie erschöpft sind.“ Seit dem Morgengrauen sind in den betroffenen Gebieten wieder zahlreiche Löschflugzeuge und -hubschrauber im Einsatz. Griechenland hat die EU um Unterstützung gebeten und über den EU-Katastrophenschutz vier Löschflugzeuge angefordert.
Extreme Brandgefahr in Europa: Küstenbrände in Kroatien unter Kontrolle
In Kroatien kämpfte die Feuerwehr gegen ein Flammeninferno in einer beliebten Urlaubsregion. Der Küstenbrand nahe Split bei Jesenice scheint mittlerweile unter Kontrolle zu sein, meldet die kroatische Feuerwehr am Mittwochfrüh. Um Montenegro im Notfall zu unterstützen, wurde ein Canadair-Löschflugzeug der kroatischen Luftwaffe entsandt. Nahe der Hauptstadt Podgorica rückte ein Feuer bedrohlich nah an Wohnhäuser heran. Ein Soldat kam am Dienstag (12. August) bei den Löscharbeiten ums Leben. In Albanien brachen 40 Brände aus.
In Serbien, Bosnien und Kroatien werden diese Woche Temperaturen von über 40 Grad Celsius erwartet. Im Kosovo wurden Extremtemperaturen gemessen: In der Stadt Klina wurde mit 42,4 Grad die höchste Temperatur seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1987 bestätigt.
Verheerende Waldbrände in Spanien fordern Todesopfer
Waldbränden in Spanien fordern weitere Todesopfer. Nahe Madrid erlitt ein Mann schwere Verbrennungen, als sich die Flammen im Vorort Tres Cantos aufgrund starker Winde von bis zu 70 Kilometern pro Stunde schnell ausbreiteten. Er erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. In Molezuelas de la Carballeda starb ein junger Mann, der, laut dem Radiosender Cadena Ser, freiwillig bei Löscharbeiten am Dienstagabend geholfen hatte.
Im Nachbarland Portugal sind mehrere Waldbrände aktiv. Ein großer Brandherd befindet sich derzeit in der Nähe von Vila Pouca de Aguiar nordöstlich von Porto. Ein weiterer Großbrand brach am Mittwochmorgen (13. August) in der Nähe von Coimbra aus. Fünf Löschflugzeuge unterstützen etwa 300 Einsatzkräfte der Feuerwehr aus der Luft. Seit Anfang August gilt im ganzen Land die Waldbrand-Alarmstufe. „Eine kleine Unachtsamkeit kann eine Tragödie verursachen“, warnt der Nationale Katastrophen- und Zivilschutz. Zudem rechnen die Behörden in einigen Landesteilen mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius.
In Italien brennt es am berühmten Vulkan Vesuv – seit fünf Tagen schon. Aus der Luft werfen die Canadairs und Hubschrauber Löschmittel ab, um das Feuer im Nationalpark unter Kontrolle zu halten. Hunderte Hektar Kiefernwälder, Vegetation sowie berühmte Weinberge sind verkohlt. Aus verschiedenen Regionen Italiens sowie Südtirol sind Kräfte eingetroffen, um die Löscharbeiten zu verstärken.
In vielen italienischen Städten herrscht extreme Hitze. In Mailand und Rom war es heißer als in Algier und Tunis, berichtet rainews.it. Aufgrund der verschärften Hitzewarnungen in Italien findet die Generalaudienz mit Papst Leo XVI. in Rom nicht auf dem Petersplatz, sondern in der Aula Paul VI. statt. (ml)