„Wir mussten die abhängen“

Jimi Blue Ochsenknecht wurde während Auslieferung verfolgt

14.08.2025 – 07:53 UhrLesedauer: 2 Min.

Schauspieler Jimi Blue Ochsenknecht muss sich vorerst in Österreich aufhalten.Vergrößern des Bildes

Jimi Blue Ochsenknecht: Der Schauspieler hat Probleme mit der Justiz. (Quelle: RTL)

Wochenlang abgeschottet von der Außenwelt, ohne Telefon – nur mit den eigenen Gedanken. Jimi Blue Ochsenknecht spricht offen über seine Zeit in Haft.

Es sind ungewohnte Einblicke, die der Schauspieler Jimi Blue Ochsenknecht auf seinem Twitch-Kanal „jimibluelive“ gibt: Zum ersten Mal schildert er ausführlich, wie er drei Wochen in Haft verbrachte – eine Zeit, die ihn geprägt habe.

„Der Knast hat mich runtergeholt“, sagt er der „Bild“-Zeitung zufolge im Stream und betont, dass ihm die Ruhe sogar guttat – „ohne Handy!“. Auslöser für die Inhaftierung war ein offener Haftbefehl aus Österreich. Ochsenknecht wurde im Juni in Hamburg festgenommen und später an die österreichischen Behörden übergeben. Der Vorwurf: Er soll eine unbezahlte Hotelrechnung in Tirol in Höhe von etwa 14.000 Euro hinterlassen haben. Bis zum Abschluss des Verfahrens muss er sich in Österreich aufhalten, seinen Reisepass musste er abgeben.

In der Rückschau beschreibt der 33-Jährige den Haftalltag als ungewohnt, aber erträglich. „Die ersten ein, zwei Wochen habe ich vor allem viel geschlafen – mittags besonders. Ich konnte endlich zur Ruhe kommen“, berichtet er. In dieser Zeit sei er weitgehend auf sich selbst zurückgeworfen gewesen: kein Instagram, keine Telefonate, keine Ablenkung. Den Alltag in der Justizanstalt vergleicht er mit einem „strengen Internat oder einem Erziehungscamp“. Auch wenn es kein angenehmer Ort gewesen sei, so habe er dennoch Glück gehabt. „Alle waren freundlich – auch die Justizbeamten. Das hätte auch ganz anders laufen können.“ Einige Bedienstete hätten ihn sogar erkannt und um Autogramme gebeten.

Sein Prominentenstatus wirkte sich jedoch nicht nur positiv aus. In Hamburg wurde ihm mehrfach der Hofgang verweigert, weil Pressevertreter mithilfe von Drohnen Bilder von ihm zu machen versuchten. Auch die Überstellung nach Österreich sei turbulent verlaufen, sie seien verfolgt worden: „Wir mussten die abhängen – Kreisel fahren, Feldwege, Rastplatz warten. Erst als sie vorbei waren, ging’s weiter.“

Dennoch fand der Schauspieler einen Weg, mit der Situation zurechtzukommen. Die Einsamkeit habe ihm nicht geschadet: „Man ist da sehr viel alleine mit seinen Gedanken. Ich bin gerne alleine, ich komme damit klar. Andere nicht.“ Seine Zelle verfügte über einen Fernseher – doch selbst dort entkam er sich nicht ganz: „Ich schaltete ‚Brisant‘ ein – und zack, da lief ein Beitrag über mich. Das war ein bisschen komisch.“

Die Zeit habe er genutzt, um sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Vieles habe er per Hand aufgeschrieben, wie er berichtet. „Ich hatte viel Zeit, um über alles nachzudenken – was ich falsch gemacht habe, was ich nicht falsch gemacht habe.“ Dabei formuliert er auch einen Appell an seine Community: „Macht keine Kacke, Leute. Bezahlt eure Rechnungen – egal, wie trotzig ihr seid.“

Blickt man nach vorn, scheint Ochsenknecht bereits konkrete Pläne zu haben. Für das kommende Jahr kündigt er an, künftig zwischen zwei Wohnorten pendeln zu wollen: im Sommer in Mailand, im Winter in Dubai.