Washington – Seit Donald Trump wieder im Amt ist, greift er an der US-Südgrenze zu Mexiko durch. Das hat er angekündigt. Und klar ist mittlerweile auch: Die Abschreckungspolitik des Präsidenten zeigt Wirkung – die Zahl der illegalen Grenzübertritte bricht massiv ein. Erstmals seit 50 Jahren gehen mehr Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus raus als rein.

Laut der parteiunabhängigen Plattform „USAFacts“ wurden im Juni 2025 etwa 6100 illegale Grenzüberquerungen festgestellt – das entspricht dem, was der Grenzschutz als „encounters“ („Begegnungen“) zählt. Das sind 92,7 % weniger als im Juni 2024 unter Ex-Präsident Joe Biden (130.419 „encounters“).

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Gleichzeitig verzeichnete die Polizei- und Zoll-Einheit des US-Innenministeriums „ICE“ im Juni im Durchschnitt 1200 Festnahmen pro Tag, an manchen Tagen mehr als 2000, überwiegend landesweit, nicht an der Grenze zu Mexiko. Das ergibt einen geschätzten Monatswert von etwa 36.000 Festnahmen, vielfach höher als die Grenzstatistik.

Ciudad Juárez, Chihuahua in Mexiko im Dezember 2023: Migranten an der Grenze zu den USA

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Foto: HERIKA MARTINEZ/AFP

Ciudad Juárez, Chihuahua, Mexiko, am 18. Juli 2025: ein Fahrzeug des US-Militärs patroulliert mit der US-Flagge hinter einem Metallzaun

Ciudad Juárez, Chihuahua, Mexiko, am 18. Juli 2025: Ein Fahrzeug des US-Militärs patrouilliert mit der US-Flagge hinter einem Metallzaun

Foto: EPA

Der wirtschaftsliberale Thinktank American Enterprise Institute (AEI) hat einen Bericht vorgelegt, der zeigt: Erstmals in 50 Jahren könnten bis Ende 2025 mehr Menschen das Land verlassen als einwandern. Die Schätzungen reichen von einem Rückgang um bis zu 525.000 Menschen.

Grund: Seit seinem Amtsantritt im Januar 2025 greift Trump durch! Mehr Grenzbeamte, schärfere Regeln, mehr Abschiebungen. Wer illegal kommt, wird konsequent zurückgeschickt – ohne Möglichkeit auf Asyl. Nur wer sich über eine App anmeldet oder nachweislich in Lebensgefahr ist, werde geprüft.

Unter Biden: 3 Jahre warten auf Asyl-Termin

Unter Demokraten-Präsident Biden gerieten die US-Grenzbehörden, Asylgerichte und Unterkünfte an ihre Grenzen. Ende des Jahres 2024 belief sich der Rückstand in den Einwanderungsgerichten auf etwa 3,6 Mio. offene Fälle. Die durchschnittliche Wartezeit auf einen Gerichtstermin lag laut des unabhängigen US-Forschungsinstituts „TRAC“ bei 1424 Tagen – 3 Jahre und 11 Monate.

Januar 2023, El Paso, Texas: US-Präsident Joe Biden an der Grenze zu Mexiko

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Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Fest steht allerdings auch: Das laut Kritikern wahllose Vorgehen der ICE-Beamten im hispanisch geprägten Los Angeles (Kalifornien) führte zuletzt zu massiven Ausschreitungen. Auch, weil viele Einwanderer seit mehr als 15 Jahren in den USA leben, Job und Familie haben. Trump gab sich später ungewohnt selbstkritisch. Nicht wegen der Proteste, sondern weil durch die Deportation plötzlich Arbeitskräfte in der Landwirtschaft und im Hotelgewerbe fehlten.

Sie seien keine Bürger, hätten sich aber als „großartig“ erwiesen, führte Trump damals vor Journalisten aus. Man könne den Landwirten nicht deren Arbeitskräfte nehmen und diese zurückschicken.

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Quelle: X @whitehouse01.08.2025