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Nick Woltemade ist die wohl am heißesten diskutierte Personalie in diesem Transfersommer. Der Stürmer des VfB Stuttgart wird seit Wochen vom FC Bayern umworben. Eine Einigung ist aber zuletzt in weite Ferne gerückt. Die Woltemade-Saga im Zeitraffer:

Mitte März 2025 wird Woltemade erstmals mit einem Wechsel zum FC Bayern in Verbindung gebracht. Nachdem der Angreifer nach anfänglichen Schwierigkeiten beim VfB Stuttgart aufgeblüht ist, sei er ins Blickfeld der Münchner geraten, scheibt „Sky“ damals. Eine erste Kontaktaufnahme hat laut „Bild“ bereits stattgefunden.

Kurz darauf soll der VfB Stuttgart ein erstes Preisschild in Höhe von mindestens 40 Millionen an Woltemade gehängt haben. Eine Summe, über die sich der FC Bayern später freuen würde.

Schnell kommen Gerüchte um Konkurrenz für den FC Bayern auf. So sollen auch Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen sowie der FC Everton, der FC Arsenal, der FC Chelsea und Brighton & Hove Albion die Fühler nach Woltemade ausstrecken. Später werden auch Atlético Madrid, die AS Rom, der FC Liverpool, Real Madrid und der FC Barcelona genannt.

Ende Mai sprach VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle dann ein Machtwort im Woltemade-Poker. „Uns hat gar keiner angerufen. Und ich gehe auch fest davon aus, dass uns keiner anrufen wird, weil wir mit dem Nick die nächste Saison planen“, stellte er im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de klar.

Anfang Juni reagiert Woltemade erstmals auf die Gerüchte. „Was ich sagen kann, ist, dass ich mich sehr wohl in Stuttgart fühle, dass ich gerade eine sehr schöne Saison habe, dass wir den Titel gewonnen haben“, sagt er auf einer Pressekonferenz der U21-Nationalmannschaft und vermied ein klares Bekenntnis: „Angst nehmen ist immer schwierig. Dafür ist der Fußball irgendwie auch zu wild und zu schnelllebig.“

Mitte Juni bereitet der VfB Stuttgart Woltemade „Bild“ zufolge ein Angebot zur Vertragsverlängerung um ein Jahr bis 2029. Im Zuge dessen soll das Arbeitspapier des Nationalspielers ordentlich erhöht werden. Doch Woltemade lehnt ab.

Kurz darauf bestätigt der FC Bayern erstmals das Interesse an Woltemade. „Der Nick spielt sehr gut, ist in richtig guter Form. Er ist junger deutscher Spieler, der sehr, sehr interessant ist“, sagt Sportdirektor Christoph Freund in einer Medienrunde.

Fast gleichzeitig erfahren RTL/ntv und sport.de aus Insider-Kreisen, dass sich Woltemade und der FC Bayern auf eine Zusammenarbeit geeinigt haben. Ein Fünfjahresvertrag soll ausgehandelt worden sein. Daraufhin bekräftigt VfB-Boss Wehrle das Wechsel-Verbot. „Ich habe mich dazu bereits geäußert. Und zwar mit Punkt. Dabei bleibt es“, stellt er klar.

Als Reaktion soll der VfB Stuttgart die Schmerzgrenze für Woltemade angepasst haben. Laut „kicker“ liegt diese im dreistelligen Millionenbereich – um „sich überhaupt an den Verhandlungstisch zu setzen“. Die Schmerzgrenze des FC Bayern soll da jedoch bei 40 Millionen Euro liegen.

Ende Juni unterbreitet der FC Bayern den Schwaben laut „Bild“ das erste lose Angebot für Woltemade. Max Eberl und Fabian Wohlgemuth sollen ein erstes Telefonat bezüglich der Personalie geführt haben. Eberl bestätigt anschließend das Interesse, bekräftigt aber, dass die Münchner „keine Mondpreise“ zahlen werden.

Nach der schweren Verletzung von Jamal Musiala nimmt der Poker um Woltemade so richtig Fahrt auf. Auch wenn Wohlgemuth und Trainer Sebastian Hoeneß erneut betonen, dass man mit dem Shootingstar plant, gibt der FC Bayern die erste offizielle Offerte ab. Diese beläuft sich auf 40 Millionen Euro plus fünf Millionen Euro an möglichen Bonuszahlungen. Aber: Der DFB-Pokalsieger lehnt ab.

Auch mit einem zweiten Angebot in Höhe von 50 Millionen Euro blitzen die Münchner Mitte Juli beim VfB ab. Die Stuttgarter fordern angeblich mehr als 65 Millionen Euro. Der Deal droht zu platzen.

Kurz darauf meldet sich Woltemades Berater Danny Bachmann erstmals zu Wort. „Wenn ein Bundesliga-Rekordangebot von 55 Millionen Euro nicht einmal für ein gemeinsames persönliches Treffen reicht, stellt sich die Frage, was der VfB eigentlich für außergewöhnlich hält“, sagte er zur „dpa“. Zuvor hatte Wehrle erklärt, die Schwaben würden sich mit einem Interessenten erst an einen Tisch setzen, „wenn ein Verein etwas Außergewöhnliches“ vorhabe.

Der Poker wird nach dem zweiten abgelehnten Angebot zunächst gestoppt. „Wir haben uns um den Spieler bemüht, Stuttgart hat nicht signalisiert, reden zu wollen. Damit ist die Sache für uns vom Tisch“, betont Eberl Anfang August bei „MagentaSport“. Eine Hintertür ließ er sich aber offen: „Einen Stopp gibt es bis zum 1. September nicht. Da ist immer irgendwie Bewegung.“

Neue Brisanz bringt der VfB Stuttgart in den Poker. „Es ist jetzt eine Strecke von sechseinhalb Wochen. Irgendwann ist auch mal gut“, erhöht Wehrle den Druck auf den FC Bayern und setzt eine Deadline: „Wenn man den Spieler unbedingt verpflichten will, müsste man auch in der Lage sein, in dieser Zeit eine Lösung zu erzielen. Wir spielen am Samstag den Supercup. Bis spätestens zum Anpfiff sollte auch alles geklärt sein.“

Auch ein dritten Angebot in Höhe von mehr als 60 Millionen Euro plus Weiterverkaufsbeteiligung wird vom VfB Stuttgart abgelehnt. Das bestätigte Berater Bachmann. Die Schwaben wollten demnach über 70 Millionen Euro als Ablöse.