Frankfurter DJ-Legende




In seiner Autobiografie „Mein Leben dir vermacht“ hat Dag Lerner, aka DJ Dag, seine Erlebnisse aufgeschrieben. Er erzählt von vier Jahrzehnten Subkultur und Techno-Szene.



Pauline Klink /
14. August 2025, 09.28 Uhr



DJ Dag, der eigentlich Dag Lerner heißt, blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Seine Karriere startete in der Frankfurter Trance-Szene, wo er den Sound of Frankfurt mitprägte, der Anfang der 90er eine Trance-Euphorie auslöste. Später spielte er auf Bühnen in der ganzen Welt, wanderte in die USA aus, lebte auf Ibiza und kehrte schließlich in seinen Heimatort Mörfelden zurück. Nun hat Lerner seine Autobiografie veröffentlicht. Darin wird deutlich: Die Musik bleibt seine ständige Begleiterin.

Clubnacht und Familienidylle

Seine Autobiografie blickt auf seine Kindheit in Mörfelden zurück und lässt seine Jugend zwischen Startbahn West, Harleys und erster Ecstasy-Pille Revue passieren. Schon mit neun Jahren sei er ein Musikfreak gewesen, hörte damals auch viel Punk und Disco. Von den Platten seiner Kindheit bis hin zu seiner Zeit als Produzent und bekanntem DJ auf weltweiten Gigs erzählt Lerner von der Liebe zur Musik und davon, sich nicht von Konventionen einschränken zu lassen.

Auch Einblick in die Subkulturen der Punks, Skins und Raver liefert seine Autobiografie. Das Omen und das Dorian Gray, Clubs, die die Techno-Szene in den 80ern und 90ern maßgeblich geprägt haben, spielten in Lerners früher Musik-Karriere eine wichtige Rolle. Aber auch seine Familiengeschichte erzählt Lerner: Die frühe Kindheit im beschaulichen Heimatort, seine Hochzeit in Reno und die Geburt seiner Tochter werden verwoben mit den Erlebnissen aus vier Dekaden hinter den Decks.

Unfall brachte ihn zum Schreiben

Die Idee, seine Lebensgeschichte aufzuschreiben, hatte er schon lange. Dann hatte Lerner im Jahr 2023 einen schweren Motorradunfall. „Ich hätte ins Gras beißen können“, sagt er uns im Interview. Das sei der Moment gewesen, den Plan in die Tat umzusetzen. Beim Schreiben seien viele Bilder hochgekommen. „Es sind auch mal Tränen geflossen“, verrät er uns.

Lerner feiert in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag und macht immer noch Musik: „Es ist vielleicht nicht mehr die gleiche Euphorie wie früher, aber es macht mir immer noch Spaß.“ Das Buch hat 452 Seiten und ist seit dem 1. August im Handel zu erwerben.