Rust (Baden-Württemberg) – Es ist ein Albtraum aller Eltern. In einem Freizeitbad ist am Samstag ein Mädchen spurlos verschwunden. Erst Stunden später wurde die Sechsjährige gefunden – kilometerweit entfernt. Nun fahndet die Polizei nach einem Mann. Er soll das Kind sexuell missbraucht haben.
Das unfassbare Verbrechen passierte im bekannten Erlebnisbad Rulantica, das zum Europa-Park Resort Rust (Baden-Württemberg) gehört. Laut Polizei sei das Mädchen, das seine Eltern aus den Augen verloren hatten, von ihm gegen 20.20 Uhr in den Innenbereich des Bads gelockt worden. Anschließend nahm er das Kind mit in ein angrenzendes Waldgebiet.
Ein Hinweisschild zum Rulantica in Rust
Foto: Fredrik von Erichsen/BILD
Dort wurde die hilflose Kleine, nur mit Badeschuhen, einem hellblauen Bikinioberteil und einer rosa Badehose bekleidet, alleine gegen 22.20 Uhr von einem Zeugen entdeckt. Davor hatte sie ein zweistündiges Martyrium durchlebt. Der Verdächtige, der später dank Überwachungsvideos als ein 31 Jahre alter Rumäne aus der Region identifiziert wird, hatte das Kind laut Polizei zu sexuellen Handlungen aufgefordert.
Verdächtiger polizeibekannt
Gegen den gesuchten Mann wurde ein Haftbefehl wegen Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Kindes erlassen. Nach Polizeiangaben ist er schon in der Vergangenheit mit dem Gesetz in Konflikt geraten – allerdings nicht wegen Sexualdelikten, sondern weil er gestohlen und sich Leistungen erschlichen haben soll.
Mehr zum ThemaEuropa-Park übergab Videoaufzeichnungen an die Polizei
Eine Sprecherin vom Europa-Park Rust bestätigte, dass es sich bei dem betroffenen Bad um das Rulantica handelt. Der Park sei weiterhin im engen Austausch mit den Ermittlungsbehörden. Europapark-Chef Michael Mack sagt im Namen der gesamten Familie Mack zu BILD: „Wir sind sehr betroffen und haben uns natürlich sofort um die Eltern des Kindes gekümmert, als diese sich bei uns gemeldet haben.“
Im Erlebnisbad warten Rutschen und andere Attraktionen auf die Besucher (Archivbild)
Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
Und weiter: „Unsere Park-Seelsorger waren auch für die Eltern da. Wir haben direkt unsere Kameraufzeichnungen an die Polizei übergeben. Durch dieses Videomaterial konnte letztlich ein Verdächtiger identifiziert werden. Wir sind weiterhin im Austausch mit den Ermittlungsbehörden. Außerhalb des Parks haben wir keine Befugnisse.“
Polizei sucht Zeugen
Die Ermittler suchen nun Zeugen. Die Kriminalpolizei bittet zur Rekonstruktion des Laufwegs zum mutmaßlichen Tatort Leute, die am Samstag (9. August) zwischen 20.20 Uhr und 22.20 Uhr etwas beobachtet haben, sich zu melden: Tel. 0781 21-2820.