Das Warschauer Pilecki-Institut hat heute vermeldet, dass Hanna Radziejowska als Direktorin des Pilecki Instituts in Berlin entlassen wurde. In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Spannungen zwischen Radziejowska in Berlin und dem allgemeinen Institutsleiter Krzysztof Ruchniewicz in Warschau. Radziejowska hat Informationen über Pläne des Direktors publik gemacht, dass er Konferenzen organisieren wollte, die unter anderem Polens Verantwortung thematisieren sollten, in Polen befindliche deutsche Kulturgüter an Deutschland zurückzugeben. Ruchniewicz kritisierte wiederum die Art und Weise, für welche Projekte Gelder im Berliner Pilecki-Institut ausgegeben wurden. Hanna Radziejowska gilt als geschätzte Historikerin, die am Berliner Standort viel bewegt hat. Sie engagierte sich für die Ukraine und ukrainische Flüchtlinge und die Interessen der belarussischen Opposition. Zudem spielte die herausragende Stellung Polens in der Kriegs- und Nachkriegszeit in ihrem Wirken eine wichtige Rolle. Das Pilecki-Institut in Berlin ist unter ihrer Regentschaft zu einem der wichtigsten historischen Institute in Deutschland geworden.
Hier die Erklärung des Pilecki-Instituts in Warschau zur Entlassung der Historikerin im Wortlaut.