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Verschlusssache (VS) – nur für den Dienstgebrauch. Jahrzehntelang wurden neue BND-Mitarbeiter unter strengster Geheimhaltung auf das Agentenleben vorbereitet. Jetzt dokumentiert eine Ausstellung im BND-Besucherzentrum in Berlin, wie die bundesdeutschen Spione seit Anfang der 70er-Jahre ausgebildet wurden und dass BILD dabei eine Rolle spielte.
BND-Sprecher Martin Heinemann zu BILD: „Erstmals zeigt der BND, wie über Jahrzehnte im alten Jahrtausend Mitarbeiter gewonnen wurden und wie ihre ersten Tage in der damaligen BND-Zentrale in Pullach aussahen.“
Strenger Tagesablauf: Am dritten Tag stand für die neuen BND-Agenten früher ein Verschlusssachenlehrgang und ein Schulungsfilm auf dem Programm
Foto: Stefanie Herbst
Holzbaracke aus der Nazi-Zeit
Das Onboarding bestand bis 2001 aus einem mehrtägigen „Einweisungslehrgang“ im sogenannten Waldhaus in Pullach bei München. Das Waldhaus war eine Holzbaracke aus der Nazi-Zeit mit Lehrsälen, einer Küche mit Speisesaal und einem Kino mit 160 Stühlen. Einige der originalen Stühle aus dem stillgelegten Gebäude wurden ausgebaut und im Berliner BND-Besucherzentrum aufgestellt.
Dort kann man jetzt einen Schulungsfilm sehen, der mit einem Verschlusssachenlehrgang für die damaligen BND-Neulinge am dritten Tag auf dem Programm stand. In dem Streifen aus den 60er-Jahren wurden die BND-Leute auf die strenge Geheimhaltung eingeschworen und wie man sich nicht verhalten sollte.
BILD im BND-Schulungsfilm: In dieser Filmszene geht es um BILD
Foto: Bundesnachrichtendienst
BILD im BND-Schulungsfilm
In einer Szene plaudert eine Sekretärin in einem Tanzlokal aus, dass viele Verschlusssachen über ihren Schreibtisch gehen. Ihre Barbekanntschaft – ein möglicher gegnerischer Spion – antwortet: „Da haben Sie aber einen hoch interessanten Beruf. An der Quelle zu sitzen. Dinge zu wissen, die BILD nie erfahren wird.“ Eine Einblendung warnte die Agenten-Lehrlinge: „Plaudern Sie beim Tanz lieber über das Wetter – das kennt der Gegner schon.“ Feindlichen Spionen blieben die Verschlusssachen so verborgen, doch BILD bekam auch schon damals Dinge heraus, die geheim bleiben sollten.
BND-Sprecher Martin Heinemann im BND-Besucherzentrum auf historischen Stühlen aus dem Kinosal des ehemaligen Objekts „Waldhaus“ (Fotos im Hintergrund)
Foto: Stefanie Herbst
Zuweisung eines „Decknamens“
Tausenden BND-Leuten wurde dieser Film seit den 70er-Jahren im legendären Waldhaus in Pullach gezeigt. Damals bewarb man sich nicht beim Bundesnachrichtendienst, sondern wurde von anderen Agenten getippt. Manche Neuankömmlinge erfuhren erst dort, dass es sich bei ihrem neuen Arbeitgeber um den BND handelte. Sprecher Martin Heinemann: „Im Waldhaus erfolgte auch die Zuweisung eines ,Decknamens‘. Wer ins Waldhaus ging, kam mit einem ,neuen Namen‘ wieder raus.“