Hückelhoven – Bei 35 Grad im Schatten sind am Mittwoch mehrere Kinder in einem Zeltlager kollabiert. Die Ferienfreude endete für manche im Bürgerhaus – oder sogar im Krankenhaus.

In Hückelhoven (Nordrhein-Westfalen), nahe der niederländischen Grenze, mussten die beliebten Ferienspiele abrupt abgebrochen werden. Mehr als ein Dutzend Kinder waren dehydriert, hatten schlichtweg zu wenig getrunken.

Sonne gnadenlos unterschätzt

Die Jungen und Mädchen verbrachten offenbar zu viel Zeit in der prallen Sonne – und unterschätzten die Kraft der Hitze.

Die Betreuer reagierten schnell, riefen den Rettungsdienst. „Zunächst seien zwei bis drei Betroffene mit Kreislaufproblemen gemeldet worden“, so ein Sprecher der Feuerwehr Hückelhoven.

Da ein „Massenanfall von Verletzten“ ausgerufen wurde, erschienen eine Vielzahl von Rettungsfahrzeugen

Da ein „Massenanfall von Verletzten“ ausgerufen wurde, erschien eine Vielzahl von Rettungsfahrzeugen

Foto: Feuerwehr Hückelhoven

Doch die Lage spitzte sich zu. Feuerwehrsprecher Josef Loers (63) zu BILD: „Die Zahl hat dann aber immer weiter zugenommen. Daher sei ein Massenanfall von Verletzten ausgerufen worden.“

Der Rettungsdienst rückte mit einem Großaufgebot an, sichtete 63 Kinder und Jugendliche aus ganz Nordrhein-Westfalen. Für viele reichte ein klarer Hinweis: Trinkt endlich Wasser!

Flüssigkeit statt Lagerfeuer

Doch bei 14 Kindern und Jugendlichen war die Lage ernster: Ihre Dehydratation war so stark, dass sie in ein nahegelegenes Bürgerhaus gebracht wurden. Dort konnten sie sich abkühlen und bekamen ausreichend Flüssigkeit. Der Feuerwehrsprecher weiter: „Die Betroffenen waren zwischen 8 und 12 Jahre alt, darunter aber auch 13-Jährige.“

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Der Notarzt entschied, dass diese Kinder nicht zurück ins Lager durften. Sie wurden von ihren Eltern abgeholt. Ein weiteres Kind musste in eine Kinderklinik gebracht werden – seine Vitalwerte seien „so grenzwertig“ gewesen, dass man auf Nummer sicher ging.

Dehydrierung kann entstehen, wenn der Körper mehr Flüssigkeit verliert, als er aufnimmt. Bei extremer Hitze – wie an diesem Tag – steigt das Risiko rapide.