Mönchengladbach · Das Rennen um den Chefposten im Rathaus läuft. Doch wofür stehen die Bewerber und was wollen sie in Mönchengladbach bewegen? Kandidaten der Parteien, die bereits im Stadtrat sitzen, nehmen Stellung in kurzen Sätzen.

Christof Wellens (62, Rechtsanwalt)

Christof Wellens (CDU)

Christof Wellens (CDU)

Foto: Christof Wellens

Was macht Sie als Mensch aus? Ich engagiere mich gerne, um unsere Stadt und das Miteinander aktiv mitzugestalten. Seit über 30 Jahren bin ich Mitglied der CDU. Führungsverantwortung habe ich vor allem im vorpolitischen Raum übernommen – etwa bei der Caritas und im Stadtsportbund. Als selbstständiger Rechtsanwalt, Familienvater und Ehrenamtler bringe ich vielfältige Lebenserfahrung mit – und als politischer „Quereinsteiger“ einen frischen Blick auf die Herausforderungen vor Ort.

Welches politische Thema oder Ziel wollen Sie besonders in den Blick nehmen? Mehr Sicherheit und Ordnung, fließender Verkehr, ausreichend Parkplätze und eine bürgernahe, serviceorientierte Verwaltung – das sind Themen, die mir in vielen Gesprächen begegnen. Deshalb mache ich sie zur Chefsache. Dazu gehört: Probleme ehrlich benennen, Prioritäten setzen, klare Entscheidungen treffen. Mehr Unterschriften statt Fotos.

Was läuft aus Ihrer Sicht gut in Mönchengladbach? Mönchengladbach lebt vom überdurchschnittlichen Engagement in Vereinen, Initiativen und Ehrenamt. Auch unsere lokale Wirtschaft – von Industrie bis Handwerk – übernimmt Verantwortung: beim Masterplan, Wissenscampus, JuniorUni oder im Kampf um Fachkräfte. Das verdient Wertschätzung und konkrete Unterstützung – nicht nur sonntags in Reden, sondern werktags am Schreibtisch des OB im Rathaus.

Felix Heinrichs (36, Oberbürgermeister)

 Felix Heinrichs (SPD)

Felix Heinrichs (SPD)

Foto: Carlos Albuquerque

Was macht Sie als Mensch aus? Von anderen höre ich, dass ich geduldig und zugewandt, zuverlässig und neugierig, ehrlich freundlich und mutig engagiert bin. Jean-Claude Juncker hat gesagt: „Wer Politik macht, muss Menschen mögen.“ Ich finde, er hat recht. Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Familie und kann mich stundenlang mit meinen beiden Neffen beschäftigen. Meine Familie und vor allem mein Partner unterstützen mich sehr und geben mir viel Freiraum. Daher bin ich auch ein Mensch, der sehr dankbar für das ist, was er hat.

Welches politische Thema oder Ziel für Ihren Wahlkreis wollen Sie besonders in den Blick nehmen? Ich mache ganz Mönchengladbach stark. Mehr Menschen sollen eine lohnende Beschäftigung haben, damit sie sich und ihren Familien etwas leisten können. Ich sorge dafür, dass neue und nachhaltige Gewerbeflächen für wachsende Betriebe bereitstehen. Kitas und die Ganztagsbetreuung baue ich aus, damit alle Kinder gut aufwachsen können. Ich fördere den Bau von bezahlbaren Wohnungen. Mit einem stärkeren Ordnungsdienst, sozialen Angeboten und offenem Dialog sorge ich für ein friedliches Miteinander.

Was läuft aus Ihrer Sicht gut in Mönchengladbach? Mönchengladbach hat eine starke soziale Tradition. Wenn es etwas anzupacken gibt, finden sich die richtigen Menschen zusammen. Als Oberbürgermeister ist es mir wichtig, ein verlässlicher und immer erreichbarer Partner zu sein. Ob bei der Wagenbauhalle oder der Umgestaltung eines Nachbarschaftsplatzes: Zusammen schaffen wir das. Mit der Einstellung gelingen nicht nur Projekte, sondern wirtschaftliches Wachstum, ein Rekordausbau an Betreuungsplätzen und der größte Stadtumbau seit Jahrzehnten.

Marcel Klotz (65, Diplom-Betriebswirt, Geschäftsführer Hego Höfe)

 Marcel Klotz (Bündnis 90/Die Grünen)

Marcel Klotz (Bündnis 90/Die Grünen)

Foto: Grünen Mönchengladbach

Partei Bündnis 90/Die Grünen

Was macht Sie als Mensch aus? Ich suche Lösungen statt Probleme, bin gerne im Austausch mit unterschiedlichen Menschen. In Mönchengladbach lebe ich gerne, weil ich die Vielfalt, das Angebot und die Menschen mag. Hier ist meine Heimat und diese liegt mir sehr am Herzen. Deshalb setze ich mich persönlich und politisch für ein besseres Miteinander und eine bessere Zukunft für alle ein. Ich bin sowohl Geschäfts- als auch ein großer Familienmensch und an freien Tagen gerne mit Allen plus Hund zum Kurztrip nach Holland unterwegs.

Welches politische Thema oder Ziel wollen Sie besonders in den Blick nehmen? Mönchengladbach hat das Potenzial, lebens- und liebenswerter Wohnort für alle zu sein, für Familien und für Alte – wir müssen das Thema Wohnen angehen, bezahlbarer Wohnraum aber auch Wohnqualität und Klimaschutz müssen dabei mitgedacht werden. Wir wollen für künftige Generationen eine schöne Stadt entwickeln und erhalten. Es braucht gute Kitas und Schulen, die unseren Kindern optimalen Lernort bieten und Unterstützung für alle Familien. Mit einer guten Gemeinschaft können wir etwas bewirken.

Was läuft aus Ihrer Sicht gut in Mönchengladbach? Wir sind Hochschulstandort und attraktiv für Unternehmen und Wirtschaft, wir haben die beste Borussia, den VDZ. Es gibt eine Vielfalt an Sport, Kunst und Kultur. Theater und Schlösser – Stadt und Land vereinen sich zwischen den Niederlanden und dem Ruhrgebiet. So viel Potenzial. Als Ratsmitglied habe ich erfahren, dass es von allen Seiten einen großen Willen gibt, die Stadt nach vorne zu tragen, Probleme zu beseitigen und uns auf das Morgen einzustellen. Wir sind viel besser als wir denken.

Reiner Gutowski (61, Verwaltungsfachangestellter)

 Reiner Gutowski (FDP)

Reiner Gutowski (FDP)

Foto: FDP Mönchengladbach

Was macht Sie als Mensch aus? Ich bin ein Mensch mit klarer Haltung und sozial-liberalem Wertekompass. Mir sind Offenheit, Respekt und Eigenverantwortung wichtig. Ich höre zu, gehe auf Menschen zu und suche Lösungen, die wirklich funktionieren. Politik heißt für mich: anpacken statt abwarten. Mit Mut, Verantwortungsbewusstsein und Tatkraft möchte ich unsere Stadt gemeinsam mit den Menschen gestalten – fair, frei und zukunftsorientiert.

Welches politische Thema oder Ziel für Ihren Wahlkreis wollen Sie besonders in den Blick nehmen? Ich kämpfe für eine Stadt, die wieder funktioniert. Das heißt konkret: weniger Müll, sichere Schulwege, schnellere Baugenehmigungen, mehr Kita-Plätze und ein ehrlicher Umgang mit Bürgeranliegen. Verwaltung darf kein Hindernis sein, sondern muss Ermöglicher werden. Ich will, dass Mönchengladbach auch für junge Familien, Selbstständige und Engagierte wieder attraktiv wird – nicht irgendwann, sondern jetzt.

Was läuft aus Ihrer Sicht gut in Mönchengladbach? Die Menschen in dieser Stadt geben nicht auf – trotz aller Widrigkeiten. Sie engagieren sich in Vereinen, Nachbarschaften, Unternehmen, Projekten. Dieses Potenzial ist der Schatz von Mönchengladbach. Auch erste Fortschritte bei der Digitalisierung zeigen: Veränderung ist möglich. Aber wir brauchen mehr Tempo, mehr Mut, mehr Politik, die erklärt und gestaltet – nicht nur verwaltet.

Michael Immel (64, Diplomkaufmann und Bankdirektor a.D.)

Michael Immel (AfD)

Michael Immel (AfD)

Foto: AfD Mönchengladbach

Was macht Sie als Mensch aus? Ich bin zwar kein gebürtiger Mönchengladbacher, bin aber der Liebe wegen hierher gezogen und lebe mittlerweile seit über 25 Jahren in Gladbach. Ich bin verheiratet und habe zwei großartige erwachsene Söhne. Ich bin kein Berufspolitiker, sondern ein Mann der Wirtschaft und gedenke, mit dieser Erfahrung frischen Wind in die Kommunalpolitik in Mönchengladbach zu bringen. In die Politik bin ich erst durch die unsägliche Corona-Politik der Regierenden gekommen, um mich für die Verteidigung der Demokratie und unserer Grundrechte einzusetzen, wobei es nicht zuletzt in MG zahlreiche weitere Probleme gibt, deren Lösung ich nur der AfD zutraue, und wozu ich meinen Beitrag leisten will.

Welches politische Thema oder Ziel wollen Sie besonders in den Blick nehmen? Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit, ein Bürgerservice, der diesen Namen verdient, wirtschaftliche Wiederbelebung der Stadt sowie Mobilität und Straßeninfrastruktur.

Was läuft aus Ihrer Sicht gut in Mönchengladbach? Ganz ehrlich? Nichts! – Mönchengladbach steht vor großen Herausforderungen: Die hohe Verschuldung, der wirtschaftliche Niedergang, sichtbar zum Beispiel an den Leerständen und Billigläden in unseren Innenstädten, sowie die überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit, schmerzen mich. Doch ich bin überzeugt: Gemeinsam mit einer engagierten AfD-Fraktion im Stadtrat kann der Niedergang gestoppt und Mönchengladbach wieder zu einem Ort gemacht werden, an dem wir alle mit Freude leben: eine Stadt mit einer blühenden Wirtschaft, Sicherheit, Sauberkeit und einer modernen Infrastruktur. Eine Stadt, die für ihre Bürger da ist – nahbar, lebendig und zukunftsorientiert.

Sebastian Merkens (45, Landesgeschäftsführer Die Linke NRW)

 Sebastian Merkens (Die Linke)

Sebastian Merkens (Die Linke)

Foto: Markus Rick (rick)

Was macht Sie als Mensch aus? Das was mich an anderen Menschen immer fasziniert hat, war ein klarer politischer Kompass und eine eindeutig den Menschen zugewandte Haltung. Ich versuche diesem Ideal nachzufolgen und bin mit allem, was mich ausmacht, Demokrat, Sozialist und Antifaschist. Der Menschheitstraum vom guten Leben aller ist eine tatsächlich erreichbare Realität in meiner politischen Überzeugung.

Welches politische Thema oder Ziel wollen Sie besonders in den Blick nehmen? Das politische Thema Mönchengladbachs ist Armut. Und egal ob auf persönlicher oder städtischer Ebene, Armut verhindert ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben. Auf städtischer Ebene ist es entscheidend, denn da wo einzelne Unterstützung und Hilfe brauchen muss die Stadt handlungsfähig sein um auszugleichen und zu fördern. Bildung, Wohnen und Verkehrswende sind die entscheidenden Themen, die daraus resultieren.

Was läuft aus Ihrer Sicht gut in Mönchengladbach? In Mönchengladbach läuft gut, dass wir noch ein reges ehrenamtliches Engagement in den Jugendverbänden, Sportvereinen oder auch im Brauchtum haben. Um das zu erhalten brauchen wir allerdings dringend Investitionen in Häusern, Sportplätzen oder aber auch Unterstützung von stadtweiten Veranstaltungen wie dem CSD. Mönchengladbach lebt von der Lebensfreude und der Vitalität seiner vielen Einwohner:innen.

 Martin Sonneborn (Die Partei)

Martin Sonneborn (Die Partei)

Foto: European Union 2022/Mathieu Cugnot/European Union 2022

Martin Sonneborn (60, nach eigenen Angaben „Spitzenpolitiker“)

Was macht Sie als Mensch aus? Kommentaren im Internet entnehme ich, dass ich der „Spion der kleinen Leute“ im Europaparlament bin. Das gefällt mir.

Welches politische Thema oder Ziel für Ihren Wahlkreis wollen Sie besonders in den Blick nehmen? Die Teilung von Mönchengladbach und Rheydt steht an erster Stelle. Alle anderen Probleme lösen sich dann ziemlich schnell von selbst.

Was läuft aus Ihrer Sicht gut in Mönchengladbach? Tim Kleindienst, Nathan Ngoumou und Rocco Reitz

Weitere Kandidaten Nicht Mitglied einer Partei, die bereits zum Mönchengladbacher Stadtrat gehört, sind der Influencer Jannik Kontalis und der Gladbacher Unternehmer Michael Engel. Beide sind parteilos und kandidieren ebenfalls bei der Kommunalwahl im September für das Amt des Oberbürgermeisters.