Das war 2000
Remscheid. Das Drama? Vergessen. Der Brunnen vor dem Allee-Center sprudelt in dieser Sommerzeit fröhlich vor sich hin. Im Jahr 2000 sorgte der Bau allerdings für Streit. Denn die Arbeiten dauerten länger, und die Kosten explodierten. „Der Oberbürgermeister ist als Tiger gestartet und landet jetzt als Bettvorleger“, ließ Fritz Heuser als CDU-Mitglied gegenüber Fred Schulz (CDU), der zu diesem Zeitpunkt Remscheids Stadtoberhaupt war, verlauten. In der Sitzung der Bezirksvertretung wurde dem Baufortgang dann doch zugestimmt, inklusive Mehrkosten: „Wir können doch nicht sagen, lasst das Loch für alle Ewigkeit“, wie Bezirksvorsteher Hubert Haenel damals sagte.
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Das war 1975
Sechs statt fünf Tage Schule. Für die Schülerinnen und Schüler des 21. Jahrhunderts unvorstellbar, in früheren Jahren noch gang und gäbe. Zumindest bis 1975. Denn als am 1. September 1975 das neue Schuljahr startete, mussten an 15 Schulen die Kinder und Jugendlichen plötzlich nur noch von Montag bis Freitag die Schulbank drücken, der Samstag was unterrichtsfrei. Darunter waren die Grundschulen Kremenholl, Daniel Schürmann, Hasenberg, Mannesmann, Honsberg, Struck, Eisernstein, die Hauptschule Wilhelmstraße oder die Sonderschule Holscheidsberg. Allerdings war dies nicht allen Schulen gegönnt. Beispielsweise die Grundschule Hölterfeld, die katholische Schule Am Stadion, die Freiherr-vom-Stein-Schule oder die Grundschulen Hasten und Goldenberg durften nicht auf die Fünf-Tage-Woche verkürzen. Die vier Gymnasien und die beiden Realschulen konnten sich übrigens aus pädagogischen Gründen nicht mit einem weiteren schulfreien Tag anfreunden und stellten keinen Antrag beim Regierungspräsidenten.
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Das war 1950
Das würden sich heutzutage viele wünschen: einen belebten Jahnplatz in Lennep. Doch mehr als Grau, Autos und Wohnwagen hat der Ort nahe der Altstadt nicht mehr zu bieten. Anders in 1950: „In der Mitte ist ein Springbrunnen angebracht, inmitten von tausenden von Blumen wird er den glanzvollen Mittelpunkt bilden“, heißt es in einem Bericht im Tüpitter in der Ausgabe 12./13. August. Anlass war eine landwirtschaftliche Ausstellung, die eine Woche lang in Lennep zu sehen war und „weit über Remscheid hinaus stärkste Betrachtung“ fand.
Das war 1925
Datenschutz spielte vor 100 Jahren noch keine große Rolle. Stattdessen bevorzugte die Generation ungeschwärzte Statistiken. Beispielsweise beim Bauen. So erfährt man am 11. August 1925, dass Hans Fischel ein Wohnhaus in der Lessingstraße gebaut hat und bewohnen wird, Otto Schäfer errichtet ein Zweifamilienhaus in Vieringhausen, und Hugo Billmann sorgte für ein Vierfamilienhaus mit 15 Zimmern in der Königstraße. „Gegenüber dem Vorjahr ist die private Bautätigkeit in Remscheid recht rege aufgelebt. Überhaupt ist das laufende Jahr in dieser Beziehung, das beste der Nachkriegszeit“, heißt es dazu vom RGA. Denn auch die Siedlungsvereine, die Kriegerheimstätten-Baugenossenschaft oder der Beamtenwohnungsverein bauten zahlreiche Wohngebäude.
RGA