„Brauchen guten, breiten Kader“ 

FC Bayern bemüht sich erneut um Christopher Nkunku von Chelsea

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Während der FC Bayern mit Leroy Sané (29), Kingsley Coman (29) und Thomas Müller (35) drei offensive Leistungsträger abgegeben hat, kam als Verstärkung bislang nur 70-Millionen-Einkauf Luis Díaz (28) vom FC Liverpool dazu. Der langfristige Ausfall von Jamal Musiala (22) wiegt da besonders schwer. Auch wenn Sportdirektor Christoph Freund betont, dass die Münchner gut gerüstet seien, schaut sich der Rekordmeister nach weiteren Optionen um – und ist offenbar bei einem altbekannten Namen aus der Bundesliga fündig geworden.

Nach übereinstimmenden Medienberichten bemüht sich der FC Bayern um eine Verpflichtung von Christopher Nkunku (27). Der Ex-Leipziger gehört zu den Verkaufskandidaten beim FC Chelsea, an den er noch bis 2029 gebunden ist. Die Münchner haben nach Angaben von „Talksport“ und „Sky“ Gespräche mit den Blues aufgenommen, präferieren aber ein Leihgeschäft mit Kaufoption. Chelsea würde den Franzosen jedoch lieber direkt zu Geld machen.

Gerücht

Christopher Nkunku
C. Nkunku FC Chelsea Mittelstürmer FC Chelsea FC Chelsea

 

44 % FC Bayern München Bayern München Premier League Bundesliga

Im vergangenen Winter, als Bayern Nkunku ebenfalls auf der Liste hatte, forderten die Londoner noch gut 70 Mio. Euro Ablöse. In diesem Sommer sollen es zunächst über 45 Mio. Euro gewesen sein, Chelsea sei aber mit Blick auf den immer näher rückenden Deadline Day zu weiteren Abstrichen bereit. Die „Bild“ spricht von aktuell 35 Mio. bis 40 Mio. Euro, was den FC Bayern eventuell auch von einem direkten Kauf überzeugen könnte. Chelsea hatte vor zwei Jahren noch 60 Mio. Euro an RB Leipzig überwiesen.

Nkunku soll offen für den Schritt nach München sein, Sportvorstand Max Eberl kennt ihn noch aus gemeinsamen Tagen in Leipzig. Der Bayern-Boss pflegt zudem sehr gute Beziehungen zu Nkunkus Berater Pini Zahavi, der etwa auch Neuzugang Jonathan Tah (29) oder Ex-Münchner Sané betreut. Der Rechtsfuß könnte bei Bayern gleich mehrere Baustellen schließen, da er sowohl auf den Außen, auf der Zehn als auch im Sturmzentrum zum Einsatz kommen kann. In der vergangenen Saison steuerte Nkunku in 48 Partien 15 Tore und fünf Vorlagen bei, stand dabei im Schnitt aber nur knapp 49 Minuten auf dem Platz.

„Es sind noch zwei Wochen Zeit, wir halten da natürlich die Augen offen. Ich würde nichts ausschließen“, sagte Sportdirektor Freund auf der Pressekonferenz vor dem Franz-Beckenbauer-Supercup am Samstag (20:30 Uhr/Sat.1) über die Bemühungen auf dem Transfermarkt. „Die Qualität ist trotzdem sehr hoch, die Quantität geringer“, gab Freund aber auch zu. „Wir werden viele Spiele haben und brauchen natürlich auch einen guten, breiten Kader.“ Dass sich Bayern intensiv mit Nkunku beschäftigt, liegt auch daran, dass bislang alle Bemühungen um Nick Woltemade (23) vom VfB Stuttgart abgeblockt wurden.

Woltemade-Deal für FC Bayern nicht abzusehen – Coman praktisch weg

„Es gibt keinen neuen Stand“, sagte Freund zu der polarisierenden Personalie. Vor dem direkten Duell im Supercup bemühe er sich auch um Zurückhaltung. „Es gebührt der Respekt, dass man da nicht am Tag vor dem Spiel die Diskussionen noch mal anfacht.“ Woltemade liebäugelt mit einem Wechsel zu den Bayern, doch die Stuttgarter lehnten bisher alle Offerten ab. Sein Berater hatte die VfB-Führung in dieser Woche erneut scharf kritisiert. Eine Forderung von 75 Mio. Euro sei „marktfremd“ und entbehre „jeglicher Grundlage“.

Gerücht

Nick Woltemade
N. Woltemade VfB Stuttgart Hängende Spitze VfB Stuttgart VfB Stuttgart

 

32 % FC Bayern München Bayern München Bundesliga Bundesliga

„Der FC Bayern war nicht die Partei, die immer so viel gesagt hat. Da wird immer so viel gesprochen rundherum: Deadlines, alle möglichen Ultimaten, Zahlen. Wir haben uns dazu eigentlich nie geäußert und werden das auch jetzt nicht machen“, beteuerte Freund, der sich zudem zum bevorstehenden Wechsel von Coman zu Al-Nassr äußerte. Die finalen Gespräche würden noch laufen, der Flügelspieler sei aber ein prägender Profi der vergangenen Jahre gewesen, ein „super Mensch“ und „sehr wichtig“ in der Kabine. „Sportlich ist es natürlich ein Verlust.“

Trainer Vincent Kompany äußerte Verständnis für die Entscheidung des Spielers. Coman soll beim Verein von Cristiano Ronaldo (40) noch mal deutlich mehr verdienen als bei Bayern, von 20 Mio. bis 25 Mio. Euro netto im Jahr ist die Rede. Kompany will sich nun auf die verbliebenen Spieler im Kader fokussieren: „Die Jungs, die da sind, haben immer Priorität und müssen jetzt den Erfolg holen.“ Die Abgänge von Spielern wie Coman oder Müller seien „aber auch eine Chance für andere Spieler, in andere Rollen zu schlüpfen“, meinte Freund.