DruckenTeilen
Basilikum-Blätter müssen abgeschnitten und nicht gezupft werden. © IMAGO/Zoonar/Dmitrii Marchenko
Einmal kaufen, ewig ernten. Mit diesen einfachen Vermehrungstricks sprießt Basilikum endlos aus Töpfen und Beeten.
Dortmund – Der Duft von frischem Basilikum verströmt sofort mediterranes Flair und lässt Gedanken an Tomaten-Mozzarella, cremige Pesto-Pasta und knusprige Pizza-Margherita aufkommen. Das aromatische Königskraut ist aus der italienischen Küche nicht wegzudenken. Doch wer regelmäßig die teuren Töpfchen aus dem Supermarkt kauft, zahlt auf Dauer ein kleines Vermögen für das grüne Gold.
Basilikum für immer vermehren: Blätter unendlich lang ernten
Die einfachste Methode, aus einer Basilikumpflanze unendlich viele neue zu ziehen, funktioniert über Stecklinge. Wie Mein schöner Garten erklärt, werden dazu 7–10 cm lange, gesunde Triebspitzen unterhalb eines Blattknotens abgeschnitten und in Wasser gestellt. Die größten Blätter im unteren Bereich werden abgezupft, um die Verdunstung einzuschränken.
Bei angenehmen Temperaturen um die 20 Grad Celsius sprießen bereits nach 7–10 Tagen weiße Würzelchen am Stängelgrund. Die Bayerische Gartenakademie erklärt zudem: Das Wasser sollte alle 3–4 Tage gewechselt werden, um Fäulnisbildung vorzubeugen. Sobald sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, pflanzt man die Stecklinge in Töpfe mit Kräutererde. Für eine echte „Basilikum-Explosion“ empfiehlt sich ein Hausmittel-Dünger.
Basilikum aussäen und vermehren – im Garten oder auf der Fensterbank
Für größere Mengen eignet sich die Aussaat besonders gut. Wie das Online-Magazin Kräuter-Buch erklärt, sind Basilikumsamen sogenannte Lichtkeimer und sollten nur ein wenig in die Erde gedrückt werden. Sie benötigen Temperaturen um die 20 Grad Celsius zum Keimen:
- Aussaatzeit: Ab März Vorkultur auf der Fensterbank, Mai-Juli Direktaussaat ins Freie
- Keimung: Nach etwa zwei Wochen zeigen sich erste Keimblätter bei 20–24 Grad Celsius
Tomaten-Pflanzen knicken ab: 7 Alternativen ersetzen teure PflanzstäbeFotostrecke ansehen
Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen betont, dass für die Aussaat ein warmes, sonniges Beet mit lockerem, kompostreichem Boden wichtig ist. Die Samen werden nur leicht in das Substrat eingedrückt und vorsichtig angefeuchtet.
Basilikum aus dem Supermarkt pflegen: So wird er richtig gegossen
Supermarkt-Basilikum sollte geteilt werden, um Krankheiten vorzubeugen. Wie Mein schöner Garten und Ökotest empfehlen, wird der Wurzelballen vorsichtig in 3–4 Teile geteilt und einzeln in größere Töpfe getopft. Das wärmeliebende Basilikum braucht einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort bei 20–25 Grad Celsius.
Beim Gießen ist Fingerspitzengefühl gefragt: Das Substrat sollte gleichmäßig feucht, aber niemals nass sein. Wie Ökotest erklärt, wird grundsätzlich nicht über die Blätter gegossen, sondern in den Wurzelbereich (mehr zum Thema Pflege & Schneiden bei RUHR24).
Basilikum-Pesto: Einfach selbst zubereitet
Basilikum-Pesto besteht aus wenigen Grundzutaten: frische Basilikumblätter, Pinienkerne, Parmesan, Knoblauch und Olivenöl. Die Pinienkerne werden ohne Fett in der Pfanne goldbraun geröstet. Basilikumblätter waschen und gut abtrocknen.
Alle Zutaten mit dem Pürierstab oder Mixer fein zerkleinern. Das Olivenöl nach und nach zugeben, bis eine homogene Paste entsteht. Das fertige Pesto in saubere Gläser füllen und mit Olivenöl bedecken. Im Kühlschrank hält sich selbstgemachtes Pesto etwa eine Woche.
Quellen: ÖKO-TEST und AOK Gesundheitsmagazin
Ernte und Überwinterung: Ganzjährig frisches Basilikum
Regelmäßiges Ernten regt das Basilikum zu weiterem Wachstum an. Wie die Bayerische Gartenakademie erklärt, kann etwa handbreit über dem Boden abgeschnitten werden, wobei einige Blätter an der Pflanze bleiben sollten. Dabei ist die Schnittstelle entscheidend: Der Schnitt erfolgt immer direkt oberhalb eines Blattpaares.
Mein schöner Garten präzisiert diese Technik: Die Triebspitzen werden regelmäßig gekürzt, um eine buschige Wuchsform zu fördern. Konkret bedeutet das:
- Schnittstelle: Direkt über einem Blattpaar oder einer Blattachsel schneiden
- Werkzeug: Scharfe Schere oder Messer verwenden für saubere Schnitte
- Zeitpunkt: Am besten morgens ernten, wenn die Blätter noch prall mit Wasser gefüllt sind
Aus den Blattachseln – dort wo die Blätter am Stängel ansetzen – treiben neue Seitentriebe aus. Das regelmäßige Ernten regt das Basilikum zu weiterem Wachstum an. Pro Schnittstelle entstehen meist zwei neue Triebe, wodurch die Pflanze immer buschiger wird.
Das NDR-Garten-Portal ergänzt: Einzelne Blätter können auch gezupft werden, jedoch ist der Schnitt ganzer Triebe effektiver für die Pflanze. So entsteht aus jedem Schnitt eine Verdopplung der Triebspitzen – perfekt für eine kontinuierliche Ernte des aromatischen Königskrauts.