Erstrunden-Aus von Bundesligisten 

Erstrunden-Aus im DFB-Pokal: Werder Bremen scheiterte am häufigsten

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Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetzte: Nicht selten sorgte in der Vergangenheit die Reise der Favoriten zu den vermeintlichen Außenseitern für Überraschungen – vor allem in der 1. Runde. Auch dieses Jahr wird es ziemlich sicher wieder einen Bundesligisten erwischen, denn seit der Ligagründung 1963/64 gab es jedes Jahr immer mindestens einen Verein aus dem deutschen Fußball-Oberhaus, für den nach dem Auftakt schon wieder Schluss im DFB-Pokal war.

Am häufigsten traf es in der Historie Werder Bremen. 13-mal mussten die Grün-Weißen nach ihrem ersten Pokal-Duell schon die Segel streichen. Zuletzt war das 2023/24 der Fall. Im letzten Jahr kam man bis ins Viertelfinale, wo dann gegen den damaligen Drittligisten und späteren Finalisten Arminia Bielefeld Schluss war. Nun kommt es zum Wiedersehen, aber schon in der 1. Runde, und die Ostwestfalen sind mittlerweile aufgestiegen sowie Tabellenführer der 2. Bundesliga.

Während die Bielefelder also mit viel Selbstbewusstsein am Freitagabend (20:45 Uhr) im heimischen Stadion an den Start gehen dürften, wissen die Bremer noch nicht so recht, wo sie stehen. Unter dem neuen Trainer Horst Steffen verlor man in der Vorbereitung gegen Hoffenheim und Udine, hinzu kommen Verletzungspech und ein stockendes Transferfenster. Dennoch sieht sich Arminia als Underdog. „Die Rollen sind klar verteilt. Ein Bundesligist spielt gegen einen Zweitligisten, der gerade aus der 3. Liga aufgestiegen ist. Wir gehen als Außenseiter in das Spiel. Wir haben uns genauso gut vorbereitet wie für jedes andere Meisterschafts- und Vorbereitungsspiel auch. Wir haben den Vorteil, dass wir bereits zwei Meisterschaftsspiele hinter uns haben. Außerdem könnte es ein Vorteil sein, dass wir Zuhause in der SchücoArena spielen. Das wollen wir auch für uns nutzen“, sagte Trainer Mitch Kniat.

Doch nicht nur für den SVW steht eine zweistelle Anzahl von Erstrunden-Knockouts als Erstligist zu Buche, sondern auch für den Hamburger SV und den VfB Stuttgart. Beim amtierenden Titelträger passierte dies zuletzt 2018/19, beim HSV 2017/18. Am Ende der Saison stieg der einstige Bundesliga-Dino erstmals in seiner Vereinsgeschichte ab und schaffte erst zu dieser Spielzeit die Rückkehr. Die Hamburger treffen am Samstag um 13 Uhr auf den Viertligisten FK Pirmasens. Der VfB muss sich wegen des Supercups noch ein wenig gedulden und tritt erst am 26. August bei Eintracht Braunschweig an, das wie Bielefeld ebenfalls bislang makellos in der 2. Liga geblieben ist.

In den letzten zehn Jahren – diese Saison noch nicht miteingerechnet – am häufigsten als Bundesligist in der 1. Pokalrunde schied der FC Augsburg aus. 2014/15, 2017/18, 2019/20 und 2023/24 war das der Fall. Nun geht es für die Fuggerstädter und ihren neuen Trainer Sandro Wagner am Sonntagabend um 18 Uhr zum Viertligisten Hallescher FC.

VfL Bochum will als Zweitligist Negativserie im Pokal beenden

Mittlerweile zwar kein Erstligist mehr ist der VfL Bochum, der nun aber als Zweitliga-Klub seine Negativserie im Pokal beenden will. In den letzten drei Jahren war es jeweils nach der 1. Runde schon wieder vorbei, zweimal als Bundesligist und einmal als Zweitligist – damals auch gegen Pokalschreck Bielefeld. Nun geht es am Samstag um 13 Uhr zum BFC Dynamo aus der Regionalliga Nordost.

„Es gibt genug Beispiele aus der Pokal-Historie und auch aus der VfL-Geschichte, dass man als höherklassiger Verein ausscheidet. Mit 70, 80 Prozent geht es nicht. Wir müssen gierig sein, das Spiel für uns zu entscheiden. Wenn du da nur ein bisschen leichtfertig bist, kann es ein langer Nachmittag werden. Das gab es in den letzten Jahren zuhauf im DFB-Pokal, dass unterklassige Gegner über sich hinauswachsen. Die Unterschiede sind auch nicht mehr so groß, wie vor 15 Jahren“, warnte Trainer Dieter Hecking seine Mannschaft.

Erstrunden-Aus von Bundesligisten im DFB-Pokal