Der DHB-Pokal läutet die neue Handball-Saison ein. Und das mit einer Premiere: Erstmals ist aus Dresden ein Männer- und Frauenteam dabei. BILD erklärt, warum.
Dass die Männer von Zweitligist HC Elbflorenz im Pokal mitmischen, ist keine große Überraschung. Das Team von Trainer André Haber ist zum wiederholten Male dabei, muss in der ersten Runde am Samstag (19 Uhr) beim HC Oppenwalder Backnang ran.
Die Truppe aus dem Raum Stuttgart wurde vergangene Saison Meister der 3. Liga Süd, sicherte sich damit auch den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Haber: „Der Gegner wird uns sehr fordern, außerdem können wir uns mit einem Liga-Konkurrenten schon richtig messen.“
Gespielt wird in der erst im vergangenen Dezember eröffneten Murrtal-Arena. Die Stimmung in dem Neubau (1300 Plätze) wird als extrem laut und eng beschrieben. „Ich bin gespannt, wie wir mit dem Stress dort umgehen“, so Haber. „Aber ich bin überzeugt, dass wir die bessere Mannschaft sind, wenn wir an unser Leistungs-Optimum rankommen.“
Ihr Pflichtspiel-Debüt für den HCE geben dabei die zwei Neuzugänge Anton Preußner (von Hamm-Westfalen) und Viktor Petersen Norberg (Wetzlar/beide Rückraum rechts). Nach der Partie bleiben dem HCE dann noch zwei Wochen bis zum Liga-Start gegen Bietigheim (30. August).
Ganz anders stellt sich die Situation für die Frauen vom MSV Handball Dresden dar. Deren Erstrunden-Spiel am 24. August (16 Uhr) gegen das Bundesliga-Team vom BSV Sachsen Zwickau ist quasi das größte Ereignis seit der Vereinsgründung 1995.
Frauen-Bundesligist Sachsen Zwickau (rechts Marloes Hoitzing) kommt in der ersten Pokal-Runde nach Dresden
Foto: picture alliance / Lukas Adler
Überhaupt ist es das erste Mal, dass ein Frauen-Team aus der sächsischen Landeshauptstadt am DHB-Pokal teilnimmt. Unglaublich, aber wahr: Die MSV-Mädels spielten 2018 noch in der 1. Kreisklasse, kämpften sich unter Trainer Mario Ottomann und Co-Trainer Ralf Schönfeld seither kometenhaft nach oben. In der abgelaufenen Saison gelang mit der Oberliga-Meisterschaft der Sprung in die Regionalliga.
Vor sieben Jahren noch Kreisklasse
Dass die Chancen auf eine Pokal-Sensation gegen die Zwickauer gering sind, ist klar. „Wir sind ein reiner Amateurverein, da bekommt kein einziger Geld. Weder Spielerinnen, noch Trainer“, verrät Ottomann. „Zwischen uns und Zwickau liegen Welten. Wenn es ein tolles Event für den Dresdner Frauen-Handball wird, ist das für mich genug.“
Der Rahmen für den Pokal-Knaller stimmt schon mal: Der MSV zieht in die Ballsport Arena um. In der Heimstätte vom HC Elbflorenz träumt der Amateurklub von einem neuen Zuschauer-Rekord, der derzeitige steht bei 1000. Das sollte machbar sein, schließlich steigt in Dresden nicht alle Tage so ein historisches Handballspiel…
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Quelle: DYN15.07.2025