Der Bus-Shuttle für die Schüler ist eingerichtet, das Internet funktioniert, und auch telefonisch ist die Schule erreichbar. Pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres ist der Umzug der IGS Süd in das ehemalige Hessenkolleg in Bockenheim abgeschlossen. Zwar wird es in den ersten Wochen noch das eine oder andere Provisorium geben, aber die 300 Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 7 können kommen. Die Mittelstufe bleibt in Sachsenhausen, bis voraussichtlich in einem Jahr eine Containeranlage auf dem Schulgelände steht, in der Platz ist für alle 600 Schüler der IGS Süd.
Bei einem Rundgang durch das bisherige Hessenkolleg fällt auf, wie gepflegt die Räume sind. Bisher wurden hier rund 100 Erwachsene unterrichtet, die auf dem zweiten Bildungsweg ihr Abitur nachgeholt haben. Das Hessenkolleg selbst ist ins Bildungszentrum Ostend umgezogen. Wie Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) erläutert, war ohnehin geplant, unterschiedliche Einrichtungen der Erwachsenenbildung dort zu einer Art Campus zusammenzulegen. Dieser Plan musste beschleunigt werden, als am Ende des Schuljahres bekannt wurde, dass das Hauptgebäude der IGS Süd so marode ist, dass es für den Schulbetrieb gesperrt wird.
Weil das Hessenkolleg in Trägerschaft des Landes ist, will die Stadt in den Erbbauvertrag mit der Stiftung Waisenhaus einsteigen, der das Gelände gehört, und die aufstehenden Gebäude erwerben. Bis die rechtlichen Fragen geklärt sind, mietet die Stadt das Gebäude vom Land für zunächst drei Jahre und 79.000 Euro im Monat, von denen 53.000 auf die Erbbauzinsen entfallen.
Die Frankfurter Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) bei der Pressekonferenz am FreitagLucas Bäuml
Damit das Hessenkolleg von jüngeren Schülern genutzt werden kann, müssen die Treppengeländer noch erhöht werden. Bis dies in voraussichtlich zwei Wochen geschieht, wird ein Wachdienst engagiert, der die Lehrer bei der Aufsicht unterstützt. Solange die Mensa noch keine warmen Speisen ausgeben kann, wird es etwa zwei Wochen lang Lunchpakete für die Schüler geben.
Weber bedankt sich bei allen Beteiligten, die an dem „Riesenkraftakt“ mitgewirkt haben. Die IGS soll 2028 an den Länderweg umziehen, könne aber auch länger in Bockenheim bleiben. Schulleiter Uwe Gehrmann meint jedoch, die Schule sei in Sachsenhausen verwurzelt. „Aber wir müssen das in drei Jahren noch einmal bewerten.“ Das große Außengelände in Bockenheim sei ein Gewinn und auch das Gebäude „viel besser als gedacht“.