Ein Schwerpunkt des von der IHK Mittlerer Niederrhein aufgesetzten Positionspapiers ist die Zukunft des Schwalmtaler Ortskerns. Darin wird das kostenfreie Parken positiv hervorgehoben. Doch das Leerstandsmanagement in Schwalmtal solle in Abstimmung mit den örtlichen Immobilienmaklern professionalisiert werden. Die Verwaltung sollte laut IHK dafür sorgen, dass sich Immobilienbesitzer für leer stehende Immobilien verantwortlich fühlen und sie für eine Nutzung attraktiv gestalten.

Der Erhalt eines lebendigen und attraktiven Ortskerns ist auch der CDU Schwalmtal ein zentrales Anliegen, sagt die Partei. „Um dem zunehmenden Leerstand wirksam entgegenzutreten, setzen wir auf ein aktives Leerstandsmanagement. Deshalb haben wir den Ausbau der Wirtschaftsförderung in der Gemeindeverwaltung gezielt unterstützt, damit schneller und effizienter auf Entwicklungen reagiert werden kann.“ Ein weiterer wichtiger Ansatz sei die flexible und temporäre Nutzung leer stehender Flächen. So könnten Zwischennutzungen durch Start-ups, Künstlerinnen und Künstler, Pop-up-Stores oder Kooperationen mit Vereinen, Initiativen und Schulen das Ortsleben beleben.

„Klar ist aber auch: Ohne die Bereitschaft der Eigentümerinnen und Eigentümer zu investieren, wird es keine dauerhafte Lösung geben. Modernisierungen sind häufig die Grundvoraussetzung, um eine erfolgreiche Neuvermietung zu erreichen“, heißt es vom CDU-Ortsverein. Für die Zukunft sehe man weiteren Investitionsbedarf in die Aufenthaltsqualität des Ortskerns. „Damit schaffen wir bessere Rahmenbedingungen für Gastronomie, stationären Handel und den Dienstleistungssektor. Eine entscheidende Grundlage für unser Handeln wird das aktuell in Erarbeitung befindliche Gemeindeentwicklungskonzept sein.“

Die SPD-Ortgruppe bezeichnet es als ist absurd: „Einerseits suchen beispielsweise junge Familien dringend bezahlbaren Wohnraum. Andererseits gibt es insbesondere in den Ortskernen eine Reihe leer stehender Gebäude.“ Das könne so nicht weitergehen, man müsse als Gemeinde gegensteuern. „Seit Jahren sprechen wir uns deshalb für die Gründung einer eigenen Wohnungsbaugesellschaft – gegebenenfalls gemeinsam mit unseren Nachbargemeinden – aus.“ Eine solche Gesellschaft könnte leer stehende Gebäude aufkaufen und wieder herrichten, aber auch Eigentümer bei der Vermarktung leer stehender Immobilien oder der Klärung schwieriger Eigentumsfragen unterstützen, ist sich der Ortsverein sicher. „Zugleich brauchen wir einen Masterplan ‚Wohnen und Gewerbe‘, der solche und weitere Ansätze von der persönlichen Ansprache und Beratung von Eigentümern bis zum Erwerb sanierungsbedürftiger Immobilien zusammenführt.“

Die Schwalmtaler Grünen setzen in erster Linie auf Gestaltung: „In Waldniel wollen wir den Markt und das Zentrum mit mehr Grün, weniger Autoverkehr und einem Gesamtkonzept aufwerten sowie Gastronomie, Handel und Dienstleistende gezielt stärken.“ In Amern solle mit der Nachnutzung des Feuerwehrhauses und dem Mühlenturm ein gemeinsamer Treffpunkt mit Raum für Gastronomie entstehen. „Die erhöhte Attraktivität an beiden Standorten kann einen echten Pullfaktor darstellen.“ Grundsätzlich müsse man den Leerständen aktiv begegnen und den Eigentümern kommunale Unterstützung bei der Anwerbung von Pächtern oder bei der Ideenfindung für eine kreative Nutzung anbieten.

Für die FDP ist ein lebendiger Ortskern Herz und Visitenkarte der Gemeinde. „Wir setzen auf aktives Leerstandsmanagement, attraktive Rahmenbedingungen für Gewerbe, schnelle Genehmigungen und die Unterstützung kreativer Nutzungskonzepte. Gemeinsam mit Eigentümern machen wir den Ortskern digital sichtbar.“ Veranstaltungen und Aktionen sollen unbürokratisch ermöglicht werden, damit er ein attraktiver Treffpunkt für Bürgerinnen, Bürger und Gäste bleibt.