Gehalt höher als in München
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Der FC Bayern hat nach mehreren Transferphasen einen Abnehmer für Kingsley Coman gefunden, damit aber erneut eine Baustelle in der Offensive aufgemacht. Der 29 Jahre alte Flügelstürmer wechselt zwei Jahre vor Vertragsende zu Al-Nassr nach Saudi-Arabien. Der Verein von Cristiano Ronaldo bestätigte die Verpflichtung am späten Freitagabend und zahlt dafür dem Vernehmen nach eine Ablösesumme, die im Bereich des aktuellen Marktwertes liegt. Die Münchner nehmen deutlich weniger ein, als man sich vor zwölf oder sechs Monaten erhofft hatte.
25 Millionen Euro fließen dem Vernehmen nach in die Kassen des Rekordmeisters, weitere 5 Millionen Euro können durch Boni hinzukommen. Schon vor einem Jahr war Coman mit einem Wechsel nach Saudi-Arabien in Verbindung gebracht worden. Damals lagen die Münchener Preisvorstellungen bei rund 70 Mio. Euro, ehe diese im Laufe der vergangenen Saison stark nach unten angepasst wurden. Im Frühjahr war noch von 35 bis 45 Mio. Euro die Rede, nun begnügen sich die Verantwortlichen mit einem Sockelbetrag deutlich unter der damaligen Minimalforderung. Comans Marktwert sank seit Dezember 2023 von 65 Mio. auf 30 Mio. Euro.
Dennoch lohnt sich der Deal für den FC Bayern aus finanzieller Sicht, da einer der Top-Verdiener von der Gehaltsliste verschwindet, der diesem Standing auch aufgrund von Verletzungsproblemen nicht konstant gerecht wurde. Laut „Sky“ erhält der Franzose bei Al-Nassr in seinem Dreijahresvertrag ein Nettogehalt von 20 Mio. bis 25 Mio. Euro und damit noch einmal mehr als in München. Dort lag er bis zuletzt mit einem Bruttosalär von rund 19 Mio. Euro im Jahr nur hinter Jamal Musiala (25 Mio. €), Harry Kane (24 Mio. €) sowie Joshua Kimmich und Manuel Neuer (je 20 Mio. €).
In 339 Pflichtspielen kam Coman, der nach Neuer und Kimmich der dienstälteste Profi im Kader des FC Bayern war, auf 72 Tore und 71 Vorlagen. Den wichtigsten Treffer erzielte er im August 2020 beim 1:0 (0:0) gegen Paris Saint-Germain im Champions-League-Finale.
„Wir möchten uns bei Kingsley Coman von Herzen für eine einzigartig erfolgreiche gemeinsame Zeit bedanken“, erklärte Bayerns Sportvorstand Max Eberl. „Mit seinem Treffer im Champions League-Finale 2020 gegen Paris St. Germain hat er sich für alle Zeiten einen Platz in der Vereinsgeschichte gesichert. King wird immer ein Teil des FC Bayern bleiben, und wir wünschen ihm bei seiner neuen Herausforderung alles Gute.“
Im Bayern-Kader stehen nach den Verkäufen von Coman, Leroy Sané, Mathys Tel und Bryan Zaragoza nur noch drei gelernte Flügelstürmer zur Verfügung. Neben den wohl gesetzten Michael Olise und Neuzugang Luis Díaz ist Serge Gnabry der einzige Back-up und dürfte zu Saisonbeginn auch im Offensivzentrum eingesetzt werden, da Jamal Musiala noch lange ausfällt.