15.08.25 – Vor etwa zwei Wochen entsandte Innenminister Roman Poseck 34 Einsatzkräfte zur Unterstützung der Waldbrandbekämpfung in Frankreich. Am Samstag kehren die Kräfte aus den Landkreisen Offenbach, Hersfeld-Rotenburg, Odenwald, Fulda und der Stadt Kassel sowie acht weitere Kräfte aus der Hessischen Landesfeuerwehrschule nach Deutschland zurück. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Was ist in Frankreich passiert? OSTHESSEN|NEWS hat exklusiv angefragt.
Am 1. August sind die Beteiligten in Bordeaux angekommen. „Bis zum Abschluss des 14. August sind wir in Einsatzbereitschaft“, erklärt Marius Böse, Ausbilder der Trupp- und Führungsausbildung sowie des Katastrophenschutzes an der Hessischen Landesfeuerwehrschule. Am Freitag geht es für die Einsatzkräfte ans Packen sowie ans Nacharbeiten. „Am Morgen des 16. August kehrt die Mannschaft mit dem Bus und die Fahrzeuge auf Tiefladern zurück nach Deutschland.“
Am Samstag kehren die Kräfte aus den Landkreisen Offenbach, Hersfeld-Rotenburg, …
Doch was genau passierte in Frankreich? „Wir hatten acht Einsätze, in denen wir sowohl unsere Einsatztechniken als auch unsere Einsatztaktiken unter Beweis stellen konnten. Die Zusammenarbeit mit den französischen Einsatzkräften lief sehr gut. Wir hatten zu jeder Zeit einen Verbindungsoffizier der französischen Feuerwehr bei uns, der uns vor allem bei der Kommunikation unterstützen konnte. Generell ist festzuhalten, dass sich die leichte Waldbrandbekleidung und das kleine Schlauchmaterial sehr bewährt haben“, fasst Böse gegenüber O|N zusammen.
„Wir hatten acht Einsätze, in denen wir sowohl unsere Einsatztechniken als auch die …
Besonderes Auswahlverfahren für den Einsatz
Bereits im Voraus sprachen die Einsatzkräfte, darunter Philipp Apel, über die Vorbereitung: „Trainiert werden der sichere Umgang mit Fahrzeugen in unwegsamem und schwierigem Gelände, Einsatztaktiken bei Vegetations- und Waldbränden und die Zusammenarbeit im Kontingent und mit internationalen Partnern. Alles unter realistischen Bedingungen.“ Dadurch können bei großflächigen Naturkatastrophen, wie Waldbränden, schnelle, koordinierte und wirksame Hilfe geleistet werden.
„Im Februar startete ein Auswahlverfahren, bei dem sich jeder Landkreis mit einem LF 20 (Löschgruppenfahrzeug) KatS Bund, dem neuen Waldbrand-Unimog (GW-L KatS) oder mit einem KTW-B (Krankentransportwagen) bewerben konnte. Hier haben die Landkreise eine Vorauswahl getroffen und die Fahrzeuge inklusive Besatzung an uns gemeldet. Somit wurden Einsatzkräfte gemeldet, die bereits Erfahrung im Bereich der Wald- beziehungsweise Vegetationsbrandbekämpfung hatten“, führt Böse weiter aus. Anschließend wurden an den Wochenenden die Mannschaften bewertet. So konnten die Einheiten, die am besten abgeschnitten hatten, mit in den Einsatz genommen werden.
Bei großflächigen Naturkatastrophen, wie Waldbränden, kann schnelle, koordinierte …
Die deutschen und französischen Kräfte agierten hervorragend als Team. …
Zivilbevölkerung zeigt sich begeistert von den Einsatzkräften
Das Hauptaugenmerk des Einsatzes lag selbstverständlich auf der Unterstützung, so sagte Innenminister Poseck bei der Verabschiedung: „Wir treten für ein gemeinsames Europa ein, in dem wir füreinander Verantwortung übernehmen und miteinander solidarisch sind. Nur gemeinsam werden wir Herausforderungen in Europa erfolgreich bewältigen können. Dies gilt für Katastrophenfälle und darüber hinaus.“
Kein Wunder also, dass die Hilfe der deutschen Kräfte sehr gut angenommen wurde. „Wenn wir zu Einsätzen gefahren sind, haben wir wahrgenommen, dass die Zivilbevölkerung häufig geklatscht oder ‚Daumen hoch‘ gezeigt hat. Bei den französischen Einsatzkräften sind wir auch direkt freundlich empfangen worden und nach kurzer Zeit arbeiteten wir mit ihnen Hand-in-Hand, als wären wir ein Teil ihres Teams.“ Der Ausbilder der hessischen Landesfeuerwehrschule berichtet anschließend von einem besonderen Erlebnis: „Unterstrichen wurde die Verbindung bei dem Besuch unseres Konsulates in Bordeaux. Dort stellte der General des Departementes die eingesetzten Einsatzkräfte innerhalb des Departementes dar und sagte, dass wir als vollwertige Einsatzkräfte mit aufgeführt sind. Das war natürliche eine große Ehre.“ Zusätzlich zeigten sich sowohl die französischen, als auch die deutschen Einsatzkräfte positiv begeistert von der Zusammenarbeit und der damit verbundenen neuen Erfahrungen.
„Unsere Feuerwehren und Hilfsorganisationen zeigen durch ihren Einsatz über die Landesgrenzen hinweg, wie wichtig ein gut aufgestellter Katastrophenschutz ist“ – das Ziel des Innenministers wurde definitiv erreicht.
(mis) +++