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Die Meta AI in WhatsApp-Chats ist automatisch eingeblendet und kann störend sein. Nutzer können sie jetzt aber ganz einfach loswerden.

Hamm – Seit der Integration der künstlichen Intelligenz Meta AI in WhatsApp läuft diese in allen privaten Unterhaltungen und Gruppen-Chats im Hintergrund mit und hat theoretisch die Möglichkeit, Mitteilungen mitzulesen. Dies geschieht, wenn jemand aus der Unterhaltung den Bot durch die Eingabe von „@Meta AI“ aktiviert – in diesem Fall wird die entsprechende Nachricht zur KI übertragen. Die übrigen Nachrichten bleiben ausschließlich den Gesprächspartnern zugänglich und sind vollständig verschlüsselt.

Meta KI auf einem Handybildschirm.Mit einer versteckten Funktion kann die künstliche Intelligenz mit aus den Chats verbannt werden. (Symbolbild) © Sebastian Kahnert/dpa

Das Feature funktioniert also nur bei gezielter Nutzung durch die Anwender. Doch die Meta AI dürfte bei vielen Nutzern Unbehagen auslösen, denn besonders in Gruppenkonversationen besteht die Gefahr, dass Mitglieder versehentlich den Bot auslösen. Meta AI kann aktuell zwar nicht komplett abgeschaltet werden. Doch im April führte das Unternehmen eine neue Datenschutz-Funktion ein, die es Nutzern ermöglicht, Meta AI zumindest aus den Chats zu verbannen.

Die Lösung: Erweiterte Datenschutz-Einstellung bei WhatsApp

Sowohl in privaten Gesprächen als auch in Gruppenchats gibt es nun einen neuen Schalter, der standardmäßig ausgeschaltet ist. Wird der „erweiterte Chat-Datenschutz“ aktiviert, ist es für keinen Chat-Teilnehmer möglich, Meta AI über das „@“-Symbol aufzurufen. Dadurch wird gewährleistet, dass die KI nicht mehr angesprochen werden und auch keine Chat-Inhalte einsehen kann.

Bei Gruppenchats kann jedes Mitglied diese Zusatzfunktion ein- oder ausschalten – auch ohne Administratorrechte. Die übrigen Gruppenmitglieder erhalten dann eine kurze Meldung im Chat, die darüber informiert, dass der erweiterte Chat-Datenschutz eingeschaltet wurde.

Mit folgenden Schritten können Nutzer die Meta AI aus den Chats verbannen:

  1. In den jeweiligen Chat gehen.
  2. Die Einstellungen öffen.
  3. Die Funktion „Erweiterter Chat-Datenschutz“ suchen und aktivieren.

Erweiterter Chat-Datenschutz WhatsappUnter den Einstellungen im jeweiligen Chat einfach die Funktion „Erweiterter Chat-Datenschutz“ aktivieren. © Philipp StaedeleWas passiert bei aktiviertem Datenschutz in WhatsApp?

Ist der erweiterte Chat-Datenschutz eingeschaltet, lässt sich Meta AI nicht mehr über das „@“-Symbol aufrufen. Dadurch wird verhindert, dass die künstliche Intelligenz Zugriff auf die Unterhaltungen erhält. Außerdem hat die Aktivierung weitere Auswirkungen: Bilder und Videos, die in Chats verschickt werden, landen nicht mehr von selbst in der Handy-Galerie. Zusätzlich ist es nicht mehr möglich, die Gesprächsverläufe zu exportieren.

Vorsicht: Das sind die Einschränkungen der Datenschutz-Funktion

Nutzer sollten jedoch Vorsicht walten lassen, denn die neue Datenschutz-Funktion bietet nicht vollen Schutz: Nutzer haben nach wie vor die Möglichkeit, Bildschirmfotos zu erstellen oder Mitteilungen an andere weiterzugeben. Daher ist es ratsam, selbst bei eingeschaltetem erweitertem Chat-Datenschutz keine vertraulichen Daten in umfangreichen Gruppenchats zu übermitteln. Auch vor Betrug sollten sich WhatsApp-Nutzer schützen.

Grundsätzlich bleiben alle Mitteilungen im Messenger zwar standardmäßig Ende-zu-Ende verschlüsselt, unabhängig von zusätzlichen Datenschutz-Einstellungen. Wird jedoch die Künstliche Intelligenz erwähnt, übermittelt das System die entsprechenden Nachrichteninhalte an Meta. Darüber hinaus sammelt Meta laut Netzpolitik.org kontinuierlich bedeutsame Informationen wie Nutzernamen, Zeitpunkt der letzten Online-Aktivität, IP-Adresse und weitere Daten. (phs)