Knappe Niederlage im Eröffnungsspiel des Gäubodenvolksfest-Cups: Der ERC Ingolstadt hat sein erstes Testspiel für die neue Eishockey-Saison nach einem späten Treffer der Nürnberg Ice Tigers mit 3:4 (1:1, 1:2, 1:1) verloren. Am Sonntag treten die Panther damit gegen den Gastgeber an.
Im Eisstadion am Pulverturm lieferten sich die beiden DEL-Konkurrenten am Feiertag ein hartumkämpftes und unterhaltsames Duell, das die eingespielteren Franken am Ende knapp für sich entscheiden konnten. Damit treffen die Ingolstädter im Spiel um Platz drei am Sonntag (16 Uhr) auf Gastgeber Straubing Tigers, die das zweite Halbfinale gegen die Augsburger Panther mit 2:3 im Penaltyschießen verloren.
„Wir haben einiges gut gemacht und mehrmals zurückgeschlagen. Es war toll zu sehen, wie die Jungs gekämpft haben“, sagte Torschütze Riley Barber. „Wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen, was wir noch anpassen müssen. An dem müssen wir jetzt im Training hart arbeiten. Viel hängt einfach an der Kommunikation zwischen den Spielern. Das braucht noch etwas Zeit, bis wir die Chemie aufbauen und ein Gespür füreinander auf dem Eis bekommen.“
Fokus auf Neuzugänge
Die Panther traten ohne die Routiniers Daniel Pietta, Leon Hüttl und Kenny Agostino an, da ERC-Trainer Mark French den Fokus darauf setzte, die Neuzugänge und jungen Spieler zu beobachten. Aus diesem Grund stand auch Nico Pertuch im Tor der Panther. Die Kapitänsbinde trug erwartungsgemäß Morgan Ellis.
Auf ein freundschaftliches Testspiel zum Einfinden wollten sich die Nürnberger allerdings gar nicht erst einlassen. Die Franken zeigten gegen ihren letztjährigen Viertelfinalgegner ordentlich Härte, von der gewohnten lockeren Testspielatmosphäre war am Pulverturm eher wenig zu spüren. Nach gerade einmal zwei Minuten kam es zu ersten harten Checks von Josef Eham und einer folgenden handfesten Auseinandersetzung mit ERC-Stürmer Riley Sheen, der das nicht auf sich sitzen lassen wollte (3.). Die Ice Tigers zeigten sich zunächst auch vor dem Tor abgebrühter und gingen nach dreieinhalb Minunten infolge eines schnellen Konters über Tyler Spezia durch Owen Headrick in Führung (4.).
Ruppiges Duell am Pulverturm
Es blieb ruppig vor etwa 500 Zuschauerinnen und Zuschauern bei angenehmen Temperaturen am Pulverturm. ERC-Neuling Edwin Tropmann und Nürnbergs Julius Karrer trafen sich zum Privatduell in der Mitte des Stadions, im folgenden Powerplay für die Ice Tigers verhinderte Pertuch mit zwei starken Paraden, dass Spezia (7.) und Greg Meireles (8.) die Führung ausbauen konnten. Die Panther wiederum ließen in ihrem ersten Überzahlspiel eine Chance durch Myles Powell liegen (9.).
Erster Torschütze für die Panther: Riley Barber. – Foto: Johannes Traub
Die für ein Testspiel überraschend harte Gangart setzte sich fort und bot jede Menge Abwechslung und Unterhaltung: Zunächst rückten Sheen und Cole Maier zusammen (10.), dann verpasste Peter Abbandonato haarscharf für den ERC (10.), ehe Johannes Krauß nach einem tollen Solo nur durch ein Foul gestoppt werden konnte (11.). Routinier Daniel Schmölz vergab den fälligen Penalty allerdings gegen Nürnbergs Torhüter Evan Fitzpatrick (11.).
Nach einer weiteren guten Chance für die Ice Tigers durch Will Graber, die die Panther-Defensive aber gekonnt abwehrte (17.), gelang den Ingolstädtern 10,8 Sekunden vor dem Drittelende doch noch der Ausgleich: Nach einem tollen Angriff über Powell und Chris Jandric traf Barber zum 1:1 (20.). „Das fühlt sich gut an“, sagte der Neuzugang. „Es ist schön, dass es endlich wieder um was geht.“
Ingolstadt dominiert, Nürnberg trifft
Zu Beginn des zweiten Drittels konnte sich der ERC vor dem Tor der Ice Tigers festsetzen – den nächsten Treffer aber erzielten erneut die Nürnberger. Beim ersten Angriff der Mannschaft von Trainer Mitch O’Keefe im Mittelabschnitt erhöhte Meireles bei angezeigter Strafe für Ingolstadt mit einem Schlenzer von rechts auf 2:1 (25.).
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Drei Minuten später folgte die nächste Rangelei, diesmal zwischen Spezia und Sam Ruopp (28.). Die Nürnberger profitierten davon mit einem Überzahlspiel – und ihrem dritten Treffer: Samuel Dove-McFalls‘ Tor zum 1:3 (28.). Im Gegensatz zum ERC ist die Mannschaft der Franken im Vergleich zur Vorsaion weitgehend gleich geblieben, nur fünf neue Spieler haben die Nürnberger bisher verpflichtet. Sie zeigten sich entsprechend besser eingespielt und gaben immer mehr den Ton an.
Stand im Tor: Nico Pertuch. – Foto: Johannes Traub
Die Panther dagegen müssen ihre Kombinationen erst noch finden und kassierten um ein Haar den nächsten Treffer, als Evan Barratt den Puck an die Latte knallte (34.). Dennoch gelang Ingolstadt auch im Mittelabschnitt ein spätes Tor, als Abbott Girduckis einen Schuss Ruopps von der Blauen Linie zum 2:3-Anschlusstreffer abfälschte (39.).
Die Panther brauchten einen Glanzmoment in der Offensive – und für den sorgte im Schlussdrittel der letztjährige Topscorer: Alex Breton wurde von Barber bedient und traf zehn Minuten vor Schluss sehenswert zum 3:3-Ausgleich ins Kreuzeck (50.). Der Siegtreffer aber blieb den Ingolstädtern trotz einer guten Chance von Johannes Krauß (59.) verwehrt – vielmehr kassierten sie kurz vor dem Ende noch eine kalte Dusche: 33 Sekunden vor Abpfiff gelang Graber nach einem Fehler von Ellis der 4:3-Siegtreffer für die Ice Tigers (60.).
ERC Ingolstadt: Pertuch – Ellis, Breton; Jandric, Ruopp; Tropmann, Preto; Schindler, Spornberger – Barber, Powell, Schmölz; P. Krauß, Abbandonato, Sheen; Keating, Girduckis, J. Krauß; Kharboutli, Smallwood, Hauf. Nürnberg Ice Tigers: Fitzpatrick – Headrick, M. Weber; J. Weber, Braun; Haiskanen, Böttner; Karrer, Merkl – Gerard, Graber, Spezia; Kechter, Meireles, Barratt; Ustorf, Heigl, Eham; Alanov, Maier, Dove-McFalls.Schiedsrichter: Frano/Palkövi. – Tore: 0:1 Headrick (4.), 1:1 Barber (20), 1:2 Meireles (25.), 1:3 Dove-McFalls (28./PP1), 2:3 Girduckis (39.), 3:3 Breton (50), 3:4 Graber (60.). – Strafminuten: 10/14.
DK