Kriminalstatistik Sachsen
In Dresden und Leipzig werden am meisten E-Bikes geklaut
16.08.2025 – 08:09 UhrLesedauer: 2 Min.
Überreste eines Fahrraddiebstahls (Archivbild): Nirgendwo in Sachsen werden mehr Pedelecs und E-Bikes gestohlen als in Leipzig und Dresden. (Quelle: Martin Gerten/dpa/dpa-bilder)
In Sachsens Großstädten verschwinden teure E-Bikes im Millionenwert. Besonders betroffen: Leipzig und Dresden. Sichere Abstellmöglichkeiten fehlen vielerorts.
In Sachsen sind im ersten Halbjahr 2025 E-Bikes im Wert von rund 2,3 Millionen Euro gestohlen worden. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Landeskriminalamtes (LKA) hervor. Insgesamt verzeichneten die Behörden 708 Ermittlungsverfahren.
Die Diebstahlzahlen liegen damit deutlich unter dem Vorjahresniveau. Im ersten Halbjahr 2024 betrug der Schaden noch 3,9 Millionen Euro bei 1.229 Ermittlungsverfahren. Ein Sprecher des LKA erwartet jedoch, dass für 2025 noch weitere Fälle nachgemeldet werden.
Fast zwei Drittel des Gesamtschadens (63,67 Prozent) entfallen auf Sachsens drei größte Städte. Leipzig führt mit 209 Diebstählen im Wert von 729.228 Euro die Statistik an, gefolgt von Dresden mit 168 Fällen (535.784 Euro) und Chemnitz mit 68 Diebstählen (199.973 Euro).
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Sachsen (ADFC) sieht die hohen Diebstahlzahlen in den Großstädten als Folge mangelnder Abstellmöglichkeiten. Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen, erklärt: „In Großstädten gibt es aufgrund der hohen Bebauungsdichte weniger Möglichkeiten, hochwertige Räder sicher abzustellen.“
Der ADFC fordert verbindliche Vorschriften zur Qualität von Fahrradstellplätzen bei Neubauten. Dresden und Leipzig haben bereits entsprechende Regeln in ihren Bauordnungen verankert. Investoren können dort teure Autostellplätze durch hochwertige Fahrradstellplätze ersetzen.
Als Vorbild für den öffentlichen Raum nennt der ADFC die „Hamburger Fahrradhäuschen“ mit abschließbaren Mietstellplätzen. Eine ADFC-Studie hatte zudem ergeben, dass 60 Prozent der sächsischen Bahnhöfe keine oder nur mangelhafte Abstellanlagen bieten. Neuere Erhebungen zeigen jedoch Verbesserungen.
Zum Schutz vor Diebstahl empfiehlt der ADFC hochwertige Schlösser. Konrad Krause kritisiert: „Wir sehen wirklich sehr oft an hochwertigen Rädern ein Schloss, das kaum dazu geeignet ist, ein Rad zu sichern.“ Viele Radbesitzer sichern ihre Räder zudem nur an sich selbst, statt an festen Gegenständen. „Das ist ein Riesenfaktor. Die Leute sind zu leichtsinnig.“
Eine weitere Schutzmaßnahme ist die Codierung des Fahrrads durch den ADFC. Dabei wird eine „Eigentümer-Identifizierungs-Nummer“ am Rad angebracht, die eine Zuordnung zum Besitzer ermöglicht.