Heute ist schon klar: Das Flugzeug wird auf dem Rückflug ziemlich voll sein. 82 Passagiere sind in der Economy-Class gebucht, drei in der Business-Class – darunter ein Baby und zwei Rollstuhlfahrer. Ein Sitz ist als blockiert markiert, da sei wahrscheinlich etwas kaputt, vermutet Schreiter. All diese Daten fließen direkt von den Check-In-Schaltern zu ihm. Er kann sie sowohl von seinem Arbeitsplatz im „Operations Center“, der Einsatzzentrale, als auch über ein Tablet überall auf dem Flughafen abrufen.
Die Verkehrsleitung funkt „Ten Miles out“ – das bedeutet, dass das Flugzeug naht. Jetzt wird es ernst für den Ramp Agent. Die Maschine ist noch genau 16 Kilometer von der Landebahn in Nürnberg entfernt. Zeit, um sich in Position zu bringen. Schreiter wartet schon mit den Kollegen, die das Gepäck ein- und ausladen, an der Parkpostion auf das Flugzeug. Um 9.33 Uhr setzt der Flieger dann in Nürnberg auf, zwölf Minuten zu früh. „Wir haben Glück, das macht es für uns etwas entspannter“, kommentiert Markus Schreiter den Zeitplan.
Doch von Entspannung ist nicht viel zu spüren, nachdem der Pilot die Triebwerke ausgeschaltet hat. Die Gepäcklader klettern bereits in den Bauch des Flugzeugs, Schreiter läuft vom Vorfeld eine kleine Treppe an der Fluggastbrücke nach oben. Sein Ziel ist das Cockpit: Er weiß jetzt schon über sein Tablet genau, wie viele Koffer für den Rückflug nach Amsterdam eingeladen werden müssen und wie schwer diese sind.
Informationen, die der Pilot braucht, um einzuschätzen, wie viel Kerosin er in Nürnberg tanken muss. Schreiter nimmt die Mengenangabe über sein Tablet auf – um das Betanken kümmern sich dann andere. Der Ramp Agent ist vielmehr der Koordinator und Kommunikator. Da helfe ihm seine Erfahrung aus der Gastronomie, betont Schreiter, dort habe er bereits gelernt, mit verschiedensten Menschen umzugehen.