Vergleich der Nettovermögen
Das Vermögen besitzen in Deutschland die Rentner
16.08.2025 – 12:04 UhrLesedauer: 3 Min.
Große Unterschiede zwischen Jung und Alt: Das Vermögen konzentriert sich in Deutschland auf die ältere Generation. (Quelle: Zacharie Scheurer/dpa-tmn/dpa-bilder)
Das Vermögen in Deutschland ist sehr ungleich verteilt. Das zeigt sich vor allem zwischen den Altersgruppen. Die Rolle von Immobilien ist dabei entscheidend.
Wenn Sie unter 50 Jahre alt sind und noch keine Immobilie besitzen, dann sind Sie in Deutschland tendenziell arm dran. Denn die Menschen, die im Land das meiste Vermögen besitzen, halten dieses Vermögen zu einem großen Teil in Immobilien. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der aktuellsten Vermögensbefragung der Deutschen Bundesbank, die alle drei bis vier Jahre durchgeführt wird. Die neueste Befragung beruht auf Daten aus dem Jahr 2023.
So sind 91 Prozent der vermögendsten Personen im Land Immobilienbesitzer. Von den ärmsten 20 Prozent des Landes sind nur drei Prozent Eigenheimbesitzer. Neben Immobilienbesitz ist der Besitz von Anteilen eines Unternehmens der zweitwichtigste Baustein für ein hohes Vermögen. 22 Prozent der wohlhabendsten Menschen sind demnach Unternehmer.
Die Bundesbank-Studie zeigt auch, dass in Deutschland das Vermögen im europäischen Vergleich sehr ungleich verteilt ist. Nur in Österreich ist es noch ungleicher als hierzulande. Allerdings wurden in die Berechnung die Ansprüche an die gesetzliche Altersvorsorge nicht einbezogen. Laut der Bundesbank wäre die Ungleichheit in Deutschland weniger stark ausgeprägt, wenn die Ansprüche auf Rentenleistungen berücksichtigt würden.
Beim Blick auf die Demografie zeichnet sich ein klares Bild der Vermögensverteilung: Der Deutsche mit dem höchsten Nettovermögen ist ein Mann zwischen 55 und 65 Jahren, der in Südwestdeutschland lebt. Im Median haben Deutsche aller Altersklassen im Südwesten (Bayern, Baden-Württemberg und Hessen) ein Nettovermögen von 188.800 Euro. „Median“ bedeutet, dass es genauso viele Menschen gibt, die mehr als den Wert des Medians haben, wie solche, die weniger haben. Die angegebene Zahl bildet also genau die Mitte. In Ostdeutschland liegt das Nettovermögen im Median bei 35.900 Euro und damit deutlich darunter.
Unter Nettovermögen versteht die Bundesbank alle Vermögensanteile, außer Ansprüche an die gesetzliche Rentenversicherung, also: Immobilien, Finanzvermögen, Wertgegenstände, Unternehmensbeteiligungen und Wertpapiere.
Die Altersgruppe der über 55-Jährigen hat auch das größte Nettovermögen in Deutschland. Die 55- bis 64-Jährigen haben im Median 250.000 Euro an Vermögen, gefolgt von den 65- bis 74-Jährigen, die über 200.000 Euro besitzen. Auf dem dritten Rang liegt die Kohorte der 45- bis 54-Jährigen mit einem Nettovermögen von etwas mehr als 150.000 Euro. Dahinter folgen die über 75-Jährigen mit einem Nettovermögen von etwas weniger als 150.000 Euro. Weit darunter kommen die 35- bis 44-Jährigen mit gerade mal um die 70.000 Euro im Median.
Besonders bedeutend ist hier der Immobilienbesitz, wie auch die Autoren des Berichts erläutern: „Bewegt man sich entlang der Vermögensverteilung von den Haushalten mit geringeren Vermögen zu denen mit hohen Vermögen, steigt die Bedeutung des Immobilienbesitzes.“