Rekordsieg für Wolfsburg
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Energie Cottbus wirft Zweitligist Hannover 96 aus dem DFB-Pokal und steht erstmals seit 2013 in der zweiten Runde des prestigeträchtigen Wettbewerbs. Hannover scheiterte dagegen zum dritten Mal in Folge in der ersten Runde.
Der Drittligist aus Brandenburg setzte sich gegen die Niedersachsen mit 1:0 (1:0) durch dank eines Treffers von Tolcay Cigerci (12. Minute) und Ersatzkeeper Alexander Sebald, der kurzfristig wegen einer Verletzung von Elias Bethke in die erste Elf rückte. Der Vertreter parierte gegen Boris Tomiak einen Foulelfmeter (42.) und bewahrte den Vorsprung. Hannovers Benjamin Källman traf in der Nachspielzeit (90.+1) zwar ins Tor, hatte aber zuvor im Abseits gestanden.
Regionalligist FV Illertissen hat im Elfmeterschießen gegen Zweitligist 1. FC Nürnberg noch für eine große Überraschung am Samstag im DFB-Pokal gesorgt, womit der Fehlstart für die Mannschaft von Rio-Weltmeister Miroslav Klose perfekt ist. Nach packenden 120 Minuten hatte es 3:3 (2:0) gestanden.
Berkay Yilmaz (66.), Artem Stepanov (79.) und der einst für Illertissen stürmende Semir Telalovic (87. Minute/Foulelfmeter) hatten für die Franken zuvor ein 0:2 in ein 3:2 verwandelt. Tobias Rühle brachte Illertissen jedoch mit seinem Kopfball zum 3:3 in der Nachspielzeit noch in die Verlängerung. Zur Pause hatte der forsch auftretende Viertligist sogar durch zwei nahezu identische Tore von Denis Milic (2. Minute) und Yannick Glessing (43.) mit 2:0 geführt. Der Club bot bis dahin eine trostlose Vorstellung.
Wolfsburg feiert Pokal-Rekordsieg in Bremen
Der VfL Wolfsburg hat beim Pflichtspiel-Debüt von Trainer Paul Simonis mit einem Rekordsieg die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Beim Fünftligisten SV Hemelingen gewann der Cupgewinner von 2015 im Bremer Weserstadion souverän mit 9:0 (3:0). Nie zuvor gelang Wolfsburg ein höherer Erfolg im DFB-Pokal.
Das Führungstor für den VfL erzielte Moritz Jenz nach 13 Minuten. Der Verteidiger war kurz zuvor für den angeschlagenen Denis Vavro eingewechselt worden. Andreas Skov Olsen erhöhte nur eine Minute später auf 2:0. Lovro Majer sorgte mit einem verwandelten Foulelfmeter zum 3:0 noch in der ersten Hälfte (39.) für klare Verhältnisse.
Dzenan Pejcinovic (53./76./81.), Mattias Svanberg (61./71.) und Vaclav Cerny (72.) machten den höchsten Wolfsburger Pokal-Erfolg nach dem 7:0 beim FC Oberneuland aus dem Jahr 2008 perfekt (zu den Wolfsburger Rekordsiegen in allen Wettbewerben).
Werners Leipzig-Debüt – St. Pauli braucht Elfmeterschießen
RB Leipzig hat dem neuen Trainer Ole Werner trotz einiger Mühe einen erfolgreichen Einstand beschert. Die Sachsen gewannen in der ersten DFB-Pokalrunde dank später Treffer 4:2 (2:2) bei Drittliga-Absteiger SV Sandhausen. Vor dem Bundesliga-Auftakt am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und Sky) bei Rekordmeister FC Bayern München steht für Werners Team allerdings weiter eine Menge Arbeit an.
Für die gelungene Pflichtspiel-Premiere vor 4.959 Zuschauern sorgten Yan Diomande (6. Minute), der in der Schlussphase noch die Latte traf (77.), Ex-Kapitän Willi Orbán (23.) sowie Ezechiel Banzuzi (79.) und der umworbene Xavi Simons (90. +6). Der SVS hatte in einer wilden ersten Halbzeit durch Leon Ampadu (3.) und Jahn Herrmann (18.) überraschend zweimal vorgelegt, doch nach den beiden Rückschlägen übernahmen die Gäste die Kontrolle.
Der FC St. Pauli hat mit einiger Mühe seine erste Pflichtaufgabe in der neuen Saison erledigt. Trotz drückender Überlegenheit und einem Dutzend klarer Torchancen setzte sich der Bundesligist gegen den starken Nord-Regionalligisten Eintracht Norderstedt in der ersten Runde des DFB-Pokals erst im Elfmeterschießen mit 3:2 durch. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden. Den entscheidenden Elfmeter wehrte St. Paulis Keeper Nikola Vasilj ab.
Der Viertligist aus der Hamburger Nachbarschaft machte den drei Klassen höher spielenden Profis das Leben schwer und wehrte sich tapfer. Zudem scheiterten die St. Paulianer immer wieder am überragenden Eintracht-Torwart Lars Huxsohl.
Heidenheim gewinnt wildes Spiel – Hoffenheim effizient, Freiburg geduldig
Der 1. FC Heidenheim ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und steht erwartungsgemäß in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Der Bundesligist setzte sich bei Regionalligist Bahlinger SC mühelos mit 5:0 (2:0) durch. Im Kaiserstuhlstadion erzielten zweimal Leo Scienza (9. Minute/61.), Mathias Honsak (34.), Mikkel Kaufmann (77.) und Sirlord Conteh (83.) die Treffer für die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt. FCH-Keeper Diant Ramaj (57.) parierte einen Foulelfmeter.
Die TSG Hoffenheim hat die knifflige Pokal-Klippe beim FC Hansa Rostock erfolgreich umschifft. Die Kraichgauer setzten sich in der ersten Cup-Runde an der Ostsee-Küste souverän mit 4:0 (1:0) durch und können dem Bundesliga-Start bei Bayer Leverkusen zuversichtlich entgegenblicken. Gegen den Drittligisten erzielten Neuzugang Wouter Burger (37. Minute), Max Moerstedt (71./86.) und Fisnik Asllani (83.) die Treffer für Hoffenheim. Rostock wehrte sich vor 22.264 Zuschauern im Ostseestadion lange energisch, für eine Pokal-Überraschung reichte es aber nicht.
Der SC Freiburg ist nach einem Geduldsspiel souverän in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Beim kompakt verteidigenden Regionalligisten Sportfreunde Lotte tat sich der Bundesligist zunächst in seinen Offensivbemühungen schwer, setzte sich am Ende aber verdient mit 2:0 (1:0) durch. Für die Mannschaft von Trainer Julian Schuster trafen Eren Dinkçi (43. Minute) und Lucas Höler (69.).
HSV knüpft an schwache Vorbereitung an – Bochum quält sich
In den ersten Partien am Samstagnachmittag hatten Bundesliga-Aufsteiger Hamburger SV und -Absteiger VfL Bochum eine Erstrunden-Blamage bei Fünftligist FK Pirmasens bzw. Viertligist BFC Dynamo gerade noch abgewendet.
Der HSV rettete sich beim 2:1 (1:1, 0:0)-Sieg erst durch ein spätes Tor von Gui Ramos (90.+2 Minute) in die Verlängerung. Ransford Königsdörffer, der eigentlich zum OGC Nizza hatte wechseln sollen, gelang dann das 2:1 für einen lange Zeit desolaten HSV (100.).
Zum Helden des Tages vor 10.000 Zuschauern im Sportpark Husterhöhe wäre beinahe Yannick Grieß geworden. Pirmasens Kapitän hatte den Pfälzer Oberligisten in der 53. Minute verdient in Führung gebracht. Ausgerechnet Grieß, der seit Kindesbeinen glühender HSV-Fan und inzwischen auch Klubmitglied bei den Hanseaten ist.
Acht Tage vor dem Saisonstart bei Borussia Mönchengladbach und nach einer Vorbereitung mit zuletzt fünf Niederlagen zeigte der hohe Favorit eine ganz schwache Vorstellung. Und warf nach seinem Umbruch erneut Fragen nach seiner Erstliga-Tauglichkeit auf.
Der VfL Bochum hat mit großer Mühe den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals geschafft. Beim Regionalligisten BFC Dynamo kam die Mannschaft von Bochums Trainer Dieter Hecking zu einem 3:1 (1:1, 0:0)-Sieg nach Verlängerung.
Vor 4.705 Zuschauer im ausverkauften Sportforum Hohenschönhausen hatte Jan Shcherbakovski den Außenseiter in der 46. Minute in Führung gebracht. Noah Loosli (86.) rettete Bochum in die Verlängerung. Dort sorgten dann Samuel Bamba (106.) und Matus Bero (120.) für das glückliche Weiterkommen.
Nach einer von Bochum überlegen geführten ersten Halbzeit agierten die Bochumer, denen Schiedsrichter Felix Wagner zwei Elfmeter (4. und 71.) verweigerte, anschließend kopflos und kamen erst wieder durch den Platzverweis nach der Notbremse des Berliners Larry-Nana Oellers (80.) ins Spiel. Kurz vor dem Ende der ersten Verlängerung wurde auch BFC-Kapitän Rufat Dadashov nach einer Tätlichkeit vom Platz gestellt. In der 95. Minute hatte BFC-Schlussmann Nicolas Ortegel (95.) einen Foulelfmeter von Beo pariert.