Wenn es nach „Drive“-Regisseur Nicolas Winding Refn geht, war dieser Film ohne Zweifel die Vorlage für „Alien“. Ob „Planet der Vampire“ aber auch nur ansatzweise so gut wie Ridley Scotts Klassiker ist, könnt ihr demnächst in 4K rausfinden.
Mario Bava ist vor allem bekannt als Mitbegründer des italienischen Giallo-Kinos. So ganz nebenbei schuf der „Blutige Seide“-Macher 1965 aber auch ein Science-Fiction-Abenteuer mit Horrornote, bei dem sich seit jeher die Geister scheiden – und zwar vor allem hinsichtlich seines popkulturellen Stellenwerts.
Denn „Planet der Vampire“ ist noch vor Sci-Fi-Klassikern wie „Raumschiff Enterprise“ oder „Raumpatrouille Orion“ entstanden und nahm bereits einiges vorweg, das jene TV-Hits letztlich zu Klassikern der Sci-Fi-Unterhaltung machte. Tatsächlich hängt die Tragweite seiner Nachwirkung allerdings mit einem der bedeutendsten Science-Fiction-Filme der 70er zusammen: „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt – sowie mit dem Universum, das er begründete. Und das mit „Alien: Earth“ diese Woche auf Disney+ erstmals im Serienformat erweitert wurde.
Bevor wir aber näher auf die Verbindung zwischen den beiden Filmen eingehen, die zufällig oder auch nicht zufällig entstanden sein mag, wollen wir die frohe Kunde mit euch teilen, dass der Film als Neuauflage ab dem 4. September 4K-Blu-ray erhältlich sein wird:
„Planet der Vampire“ 4K Blu-ray bei Amazon*
Über zwei Jahre nach seiner streng limitierten Ultra-HD-Premiere* kehrt der Film nun in einer liebevoll gestalteten Edition in den Handel zurück, die es zwei Monate vor Release zu den derzeit meistverkauften DVDs und Blu-rays bei Amazon gebracht hat. Kein Wunder, schließlich dürfen sich Fans auf ein stylisches 3-Disc-Mediabook freuen, das den hypnotischen Kult-Schocker auf Blu-ray und 4K-Blu-ray enthält. Neben der eleganten Aufmachung ist natürlich die UHD-Version des Films das absolute Prunkstück dieses Sets.
„Planet der Vampire“ – restauriert von Nicolas Winding Refn!
In „Planet der Vampire“, der von Kritiker Derek Hill seinerzeit als „buchstäblich zum Leben erweckten Pulp-Magazin-Cover“ bezeichnet wurde, erreicht Captain Mark Markary (Barry Sullivan) und sein Raumschiff Argos ein geheimnisvolles Notsignal vom Planeten Aura. Sie folgen dem Ruf – und werden alsbald gewaltsam auf die Oberfläche des in Nebel gehüllten Planeten gezogen. Dort entdeckt die gestrandete Crew ein scheinbar verlassenes Raumschiff sowie ein gewaltiges Skelett, als sie auch schon mit einer ebenso unheimlichen wie mörderischen Kreatur konfrontiert werden…
„,Planet der Vampire‘ ist der Film, bei dem Ridley Scott und Dan O’Bannon für ,Alien‘ geklaut haben. Wir haben die Elemente gefunden – und heute Abend legen wir die Beweise vor“, verkündete Nicolas Winding Refn vor einigen Jahren bei der 4K-Premiere des Films in Cannes. Denn ja, der „Drive“-Regisseur gilt als einer der größten Fans des Films, hat sich gemeinsam mit dem Original-Produzenten der Restauration des Reißers selbst angenommen – und trifft mit seiner vielleicht ein wenig überspitzten Aussage dennoch ziemlich ins Schwarze.
„Wenn man sich die beiden Filme ansieht, sind es nicht einfach nur Ähnlichkeiten. Die [Anm. d. Red.: gemeinsamen] Strukturen, Szenen, Charaktere, Dilemmata und Themen sind ganz offensichtlich“, so Refn. Und tatsächlich: Wenn ihr „Alien“ gesehen habt, dürfte euch die obige Synopsis von „Planet der Vampire“ sicherlich ein Stück weit bekannt vorkommen, oder? Ganz zu schweigen von der geheimnisvollen Nebellandschaft (das Titelbild dieses Artikels stammt nämlich nicht aus dem Bava-Klassiker, sondern aus dem Hollywood-Blockbuster!).
Regisseur Scott und Autor O’Bannon wurden bereits vor vielen Jahren auf die Gemeinsamkeiten der beiden Werke hingewiesen, stritten damals allerdings ab, „Planet Of The Vampires“ vor ihrer Arbeit an „Alien“ überhaupt gesehen zu haben. Später lenkte Drehbuchautor O’Bannon allerdings ein und gab zu, zumindest die Idee mit dem Skelett aus dem italienisch-französischen Reißer zu haben. Ob dieser am Ende nicht vielleicht noch viel mehr zur Xenomorphen-Saga und damit auch zum modernen Science-Fiction-Kino beitrug, werden wir aber wohl nie erfahren…
Ein Tierhorror-Reißer, der zumindest in einer Hinsicht Vorreiter des Schwarzenegger-Alien-Krachers „Predator“ war, feiert übrigens ebenfalls Heimkino-Comeback. Mehr dazu erfahrt ihr hier:
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