Gleich zwei Partien der ersten Runde im DFB-Pokal mussten am Samstag im Elfmeterschießen entschieden werden. Regionalligist FV Illertissen schaffte dabei die große Überraschung und warf den Zweitligisten 1. FC Nürnberg aus dem Wettbewerb. Auch der FC St. Pauli musste gegen den unterklassigen Lokalrivalen Eintracht Norderstedt ins Elfmeterschießen und kam nur knapp weiter.
Zuvor hatten die höherklassigen Vereine aus Hamburg und Bochum in ihren Begegnungen nur knapp eine Blamage vermieden. In den weiteren Spielen qualifizierten sich die TSG Hoffenheim, RB Leipzig, der 1. FC Heidenheim, der VfL Wolfsburg, der SC Freiburg und Darmstadt 98 für die zweite Runde. Hannover 96 schied in Cottbus dagegen zum dritten Mal in Folge in der ersten Runde des DFB-Pokals aus.
FV Illertissen – 1. FC Nürnberg 3:3 (3:3, 2:0) n. V., 6:5 i. E.
Fußballzweitligist 1. FC Nürnberg hat beim Regionalligisten FV Illertissen in einer
dramatischen Partie mit 5:6 im Elfmeterschießen verloren. Damit steht die Mannschaft von Trainer
Miroslav Klose bereits früh
in der Saison unter Druck. Nach 120 Minuten hatte es 3:3
gestanden. Nachdem Denis Milic (2.) und Yannick Glessing
(43.) den Außenseiter aus Illertissen in Führung gebracht hatten,
drehten Berkay Yılmaz (65.), Artem Stepanov (78.) und Semir Telalović (87./Foulelfmeter) die Partie nach einer Leistungssteigerung in der
zweiten Halbzeit noch zugunsten der Nürnberger.
Wegen eines Unwetters musste das Spiel in der 74. Minute unterbrochen werden. Das mit 5.000 Zuschauern ausverkaufte
Vöhlinstadion in Illertissen ist weitgehend offen. Nach rund zehn
Minuten kamen die Spieler zurück auf den Rasen.
Nach dem erneuten
Ausgleich durch Tobias Rühle (90.) ging es in die Verlängerung und
schließlich ins Elfmeterschießen. Dort hielt Illertissens Torwart Michel
Witte zunächst gegen Noah Maboulou. Der 20 Jahre alte Clayton Irigoyen,
Leihgabe von den Amateuren des Clubs, traf als siebter Schütze
seiner Mannschaft im Anschluss entscheidend für die Gastgeber.
Eintracht Norderstedt – FC St. Pauli 0:0 n. V, 2:3 i. E.
Fußballbundesligist
FC St. Pauli hat im außergewöhnlichen „Gastspiel“ im heimischen
Millerntor-Stadion nur knapp nicht verloren. Die Hamburger setzten sich im Nordduell gegen den Regionalligisten
Eintracht Norderstedt mit 3:2 im Elfmeterschießen durch. Nach 120
Minuten hatte es 0:0 gestanden, der Bundesligist vergab zahlreiche
Möglichkeiten.
© Lea Dohle
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Für Norderstedt, eine Kleinstadt bei Hamburg, bedeutete das Derby gegen den
Erstligisten das größte Spiel in der 80-jährigen Vereinsgeschichte.
Deshalb hatten sich beide Teams auf die Verlegung in die Heimstätte des
Kiezklubs geeinigt, normalerweise hätte die Partie im 5.068 Plätze
fassenden Edmund-Plambeck-Stadion stattgefunden.
FK Pirmasens – Hamburger SV 1:2 n. V. (1:1, 0:0)
Der Hamburger SV hat mit Mühe in der Verlängerung gewonnen. © Thomas Frey/dpa
Bundesligaaufsteiger Hamburger SV hat eine Erstrunden-Niederlage im DFB-Pokal
beim Fünftligisten FK Pirmasens im letzten Moment abgewendet. Die
Mannschaft von Trainer Merlin Polzin kam beim 2:1-Sieg erst durch ein Tor von Guilherme Ramos (90.+2) in die
Verlängerung. Ransford-Yeboah Königsdörffer gelang dann das 2:1 für den HSV (100.).
BFC Dynamo Berlin – Bochum 1:3 n. V. (1:1, 0:0)
Bundesligaabsteiger VfL Bochum hat trotz vieler Probleme gegen den Regionalligisten
BFC Dynamo Berlin mit 3:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung gewonnen. Das Team von VfL-Trainer Dieter Hecking erreichte somit erstmals seit 2022 wieder die zweite Pokalrunde. Noah Loosli (85.), Samuel Bamba (107.) und Matúš Bero (120.+1) drehten das Spiel und schossen den Favoriten gegen die Berliner zum Erfolg. In der Verlängerung scheiterte Kapitän Bero (95.) noch mit einem
Foulelfmeter an Dynamo-Torwart Nicolas Ortegel. Für den BFC hatte Jan Shcherbakovski
(46.) getroffen.
Hansa Rostock – TSG Hoffenheim 0:4 (0:1)
Fußballbundesligist TSG Hoffenheim ist erfolgreich beim Drittligisten Hansa Rostock mit 4:0 (1:0) gewesen. Trainer Christian Ilzer bot gleich sieben neue Spieler von Beginn
an auf. Mit Wouter Burger (37.) sorgte einer von ihnen für die
Führung. Der junge Max Moerstedt (71./86.) und Fisnik
Asllani (83.) schossen dann die weiteren Tore zum ungefährdeten Sieg.
SV Sandhausen – RB Leipzig 2:4 (2:2)
Ole Werner hat bei seinem Pflichtspieldebüt als
Trainer von RB Leipzig einen glanzlosen Erfolg gefeiert. Leipzig gewann nach einem weitgehend schwachen Auftritt nur mit Mühe 4:2 (2:2) beim Regionalligisten SV Sandhausen. Yan Diomande (6.), Willi Orban (23.), Ezechiel
Banzuzi (80.) und Xavi Simons (90.+6) trafen für die Sachsen um den
neuen Kapitän David Raum. Leon Ampadu Wiafe (3.) und Jahn Herrmann (18.)
waren für Sandhausen erfolgreich.
Bei der Partie gerieten Fans des SV Sandhausen und von RB Leipzig aneinander.
Auslöser war in der ersten Halbzeit ein beleidigendes Banner der SVS-Anhänger. Die Fans der Gastgeber versuchten, das Plakat in Richtung des RB-Blocks zu bewegen, ohne Erfolg. Wenige Augenblicke später standen sich mehrere
Fans auf den Zäunen gegenüber, denn in Sandhausen befinden sich Heim-
und Gästeblock direkt nebeneinander. Die Partie wurde zwar nicht
unterbrochen, allerdings wies der Stadionsprecher die Sandhausen-Fans
an, keine weiteren „verunglimpfenden Plakate“ zu zeigen.
SV Hemelingen – VfL Wolfsburg 0:9 (0:3)
Der VfL Wolfsburg hat einen neuen Torrekord aufgestellt, mit 0:9. © Carmen Jaspersen/dpa
Der VfL Wolfsburg hat im ersten Pflichtspiel unter seinem neuen Trainer Paul Simonis ohne Probleme die zweite Runde des DFB-Pokals
erreicht und dabei einen Vereinsrekord aufgestellt. Beim Fünftligisten SV Hemelingen aus Bremen gewann der Fußballbundesligist mit 9:0 (3:0). Es war der höchste Sieg der
Wolfsburger im Pokal, die bisherige Bestmarke datierte aus dem Jahr 2008 (7:0 beim FC Oberneuland). Moritz Jenz (13.), Andreas Skov Olsen (14.),
Lovro Majer (39./Foulelfmeter), Dženan Pejčinović (53./76./81.), Mattias
Svanberg (61./71.) und Václav Černý (72.) trafen für die haushoch
überlegenen Wölfe.
Bahlinger SC – 1. FC Heidenheim 0:5 (0:2)
Der 1. FC Heidenheim ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und steht in der
zweiten Runde des DFB-Pokals. Der Bundesligist setzte sich beim
Regionalligisten Bahlinger SC mühelos mit 5:0 (2:0) durch. Im
Kaiserstuhlstadion erzielten zweimal
Leonardo Scienza (9./61.), Mathias Honsak (34.), Mikkel Kaufmann
(77.) und Sirlord Conteh (83.) die Treffer für die Mannschaft von
Trainer Frank Schmidt. FCH-Torwart Diant Ramaj (57.) hielt einen
Foulelfmeter.
Sportfreunde Lotte – SC Freiburg 0:2 (0:1)
Bundesligist SC Freiburg hat gegen den Viertligisten Sportfreunde Lotte in der ersten
Runde des DFB-Pokals mit 2:0 (1:0) gewonnen. Eren Dinkçi (43.) brachte die überlegenen
Freiburger kurz vor der Pause hochverdient in Führung, Lucas Höler (69.) erhöhte in der zweiten Halbzeit. Phasenweise verbuchte der Europa-League-Teilnehmer weit über
80 Prozent Ballbesitz, der Gegner spielte im ersten Durchgang gerade
einmal 17 Pässe.
Energie Cottbus – Hannover 96 1:0 (1:0)
Zweitligist Hannover 96 ist zum dritten Mal in Folge in der ersten Runde des DFB-Pokals
ausgeschieden. Die Mannschaft von Trainer Christian Titz unterlag beim
Drittligisten Energie Cottbus mit 0:1 (0:0).
Tolcay Ciğerci (12.) erzielte den
entscheidenden Treffer für das Team von Coach Claus-Dieter Wollitz. Für
Hannover scheiterte Boris Tomiak mit einem Foulelfmeter an
Energie-Torhüter Alexander Sebald (42.).
Hannover hatte zwar mehr Ballbesitz, aber die
Gastgeber waren griffig in den Zweikämpfen und standen in der
Defensive sicher.
VfB Lübeck – Darmstadt 98 1:2 (0:1)
Der SV Darmstadt hat sich beim Regionalligisten VfB Lübeck in die 2.
Pokalrunde gemüht. Die Lilien kontrollierten die Partie und nutzten ihre
wenigen Chancen gut. Am Ende musste der Favorit zwar noch einmal kurz um den Sieg zittern, insgesamt ist der Sieg aber verdient, da Lübeck
zugunsten der Verteidigung fast komplett auf das Offensivspiel
verzichtete.
Am Sonntag und Montag wird die erste Runde fortgesetzt. Abgeschlossen wird die erste Runde mit den Partien des Titelverteidigers VfB Stuttgart (26. August) und des Meisters Bayern München (27. August). Die zweite Pokalrunde findet Ende Oktober statt. Die Auslosung ist für den 31. August angesetzt.
Fußball
DFB-Pokal, 1. Runde:
Bielefeld wirft Bremen aus dem Pokal, Union und Leverkusen weiter
Maccabi Haifa und Raków Częstochowa:
Uefa ermittelt wegen Bannern gegen Fans von Klubs aus Israel und Polen
Florian Wirtz:
Dabei sein war erst mal alles