Trotz Parasitenbefall

Naturbad Mockritz wieder offen – Eintrittspreis halbiert

16.08.2025 – 10:08 UhrLesedauer: 2 Min.

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Das Naturbad in Dresden (Archivbild): Badegäste zahlen nur den halben Preis – doch müssen mit Hautreizungen rechnen. (Quelle: IMAGO / Mario Aurich)

Nach einem erfolglosen Bekämpfungsversuch sind im Naturbad Mockritz weiterhin Zerkarien nachgewiesen worden. Dresden hält das Bad dennoch geöffnet – Besucher zahlen nur die Hälfte.

Das Dresdner Naturbad Mockritz ist trotz eines Zerkarien-Befalls wieder geöffnet. Ein Versuch, die Parasiten im Wasser einzudämmen, ist nach Angaben der Stadt gescheitert. Badegäste müssen deshalb weiter mit Hautreizungen rechnen – der Eintrittspreis wird jedoch halbiert.

Bereits am Dienstag hatte die Stadt angekündigt, das Bad vorübergehend zu schließen. Eine Fachfirma sollte ein chemisch-biologisches Mittel in die Uferbereiche einbringen. Es handelt sich um ein Präparat, das eigentlich Fischsterben verhindern soll, im besten Fall aber auch den Zerkarien-Zyklus unterbricht.

Ursache des Problems sei das ungewöhnlich kühle und regnerische Juli-Wetter gewesen, hieß es damals. Kaum Badegäste, dafür viele Wasservögel: „Das kommt dem Zerkarien-Zyklus zugute“, so die Stadt. Die nur etwa einen Millimeter großen Larven gelangen über Enten oder Gänse ins Wasser, entwickeln sich in Schnecken weiter und schwärmen bei Wassertemperaturen über 20 Grad erneut aus.

Irrtümlich dringen sie dann manchmal in die menschliche Haut ein und lösen eine sogenannte Badedermatitis aus – Juckreiz und Quaddeln, die zwar unangenehm, aber harmlos sind und nach rund zwei Wochen wieder abklingen.

Der erhoffte Erfolg der Schädlingsbekämpfung blieb aus. „Das Wasser war zwar am 15. August in einem glasklaren Zustand und die Kontrolle des pH-Wertes ergab einen Normwert, sodass wir das Bad wieder öffnen konnten. Allerdings zeigte sich im laufenden Betrieb, dass immer noch Zerkarien im Naturgewässer vorhanden sind und der Versuch damit gescheitert ist“, teilte die Stadt am Freitag mit.

Schließen will Dresden das Bad dennoch nicht – ein Befallsrisiko sei nie völlig auszuschließen. „Wir haben momentan auch keine Lösung, das Problem kurzfristig in den Griff zu bekommen“, heißt es weiter.

Das Kinderplanschbecken und die Kneipp-Anlage sind nicht betroffen, die Hauptbecken bleiben geöffnet – zum halben Eintrittspreis. Erwachsene zahlen 2,50 Euro, Kinder 1,25 Euro. Für die kommende Saison sollen neue Maßnahmen vorbereitet werden.