Berlin – Schlimmer als in Gangsterfilmen! In Berlin flüchten immer mehr Autofahrer vor der Polizei und deren Kontrollen. Seit 2020 wird das in der Statistik gefasst. Die Zahl der Verfolgungsfahrten ist seitdem um 23 Prozent gestiegen.
Erst in dieser Woche lieferten sich Polizisten eine Verfolgungsjagd mit dem Fahrer einer älteren Mercedes S-Klasse über eine Distanz von knapp neun Kilometern durch drei Bezirke. Dabei begann alles mit einer Lappalie in der Steglitzer Schloßstraße
„Die Beamten wollten lediglich den Fahrer einer Mercedes-Limousine kontrollieren, der ordnungswidrig im absoluten Halteverbot gestanden hatte“, so ein Polizei-Sprecher zu BILD. Doch dieser ergriff plötzlich die Flucht!
Dabei rammte er gleich zu Beginn den Einsatzwagen der Polizei. Durch den Aufprall wurden zwei Polizeibeamte leicht verletzt. Der Mercedes raste in Steglitz auf die Stadtautobahn. Höhe Sachsendamm verfolgten ihn dann noch weitere Einsatzfahrzeuge. Trotzdem gab er nicht auf.
„Der Mercedesfahrer setzte seine Fahrt fort, wobei er mehrere rote Ampeln missachtete und mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war.“ Runter von der Autobahn, ging es durch kleine Tempelhofer Straßen. Am Annedore-Leber-Park raste er in die Grünanlage hinein, fuhr über Wege und Wiesen, „so dass Passanten ausweichen mussten, um nicht angefahren zu werden“.
Die Flucht führte bis nach Kreuzberg, wo die Fahrt der schwarzen Limousine in der Riemannstraße endete – Sackgasse. Drei Männer sprangen heraus und flüchteten zu Fuß weiter. Der Wagen blieb zurück.
Drogentaxis häufig in Verfolgungsjagden verwickelt
Gab es 2020 insgesamt 245 Fluchten, waren es 2024 schon 301! Fluchtgründe? Sie seien „häufig ausgelöst durch Banalitäten oder zur Verdeckung anderer Straftaten“, so eine Erklärung der Berliner Polizei. Drogentaxis sind häufig auf der Flucht.
Auch in diesem Jahr gab es bereits etliche Verfolgungsjagden. Jedes Mal geraten dadurch Polizeibeamte, sowie unbeteiligte Passanten in Lebensgefahr.
Mehr zum ThemaDiese Verfolgungsjagd ging über 32 Kilometer!
Dieser Fall vom 22. Januar dieses Jahres zeigt, wie skrupellos die Fluchtfahrer sind: Nachdem sie einen Juwelier ausgeraubt hatten und von der Polizei erwischt wurden, flüchteten zwei Täter 32 Kilometer quer durch die Stadt, verursachten dabei neun Unfälle. Erst mit einer Verfolgung durch 16 Streifenwagen und Zivilfahrzeugen gelang die Festnahme.
Die Verfolgungsjagd von dieser Woche endete mit der Beschlagnahmung des Mercedes. Die Beamten fanden im Innenraum lediglich ein wenig Cannabis. Die drei Männer sind weiter flüchtig.