Die Berliner Polizei hat einen 23-Jährigen wegen mutmaßlicher Brandstiftung festgenommen. In Schöneberg waren in der Nacht zum Samstag mehrere Fahrzeuge in Flammen aufgegangen – gleich an drei Orten brannte es. Die Feuerwehr habe die Flammen gelöscht, teilten die Ermittler mit. Es wurde niemand verletzt.

Laut Darstellung der Polizei bemerkte ein Anwohner gegen 0:50 Uhr auf einem Hinterhof in der Hohenfriedbergstraße einen brennenden BMW. Dieser brannte komplett aus, ein Fahrzeug daneben wurde durch die Flammen beschädigt. Kurz darauf wurde in der Langenscheidtstraße ein weiteres Auto auf dem Hinterhof eines Mehrfamilienhauses in Brand gesteckt. Der Audi brannte ebenfalls vollständig aus. Schließlich wurden Feuerwehr und Polizei zu einem dritten Fahrzeugbrand gerufen, diesmal am Grazer Platz / Riemenschneiderweg. Ein dort stehender Volvo stand bei Eintreffen der Einsatzkräfte vollständig in Flammen, diese griffen auch auf einen danebenstehenden BMW über. Nach einem Zeugenhinweis sei der 23-jährige Verdächtige in der Nähe festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Ein Brandkommissariat des Landeskriminalamts ermittelt.

Die Zahl der Autobrände ist in Berlin in den vergangenen Jahren gestiegen. Den Großteil davon stuft die Polizei als Brandstiftung ein. 2022 wurden laut Polizeistatistik 375 Fahrzeuge direkt durch Brandstiftung angegriffen, 2023 waren es 359. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl auf 486, ein bisheriger Höchststand und im Vergleich zum Jahr 2017 ein Anstieg von fast 80 Prozent [pardok.parlament-berlin.de].

Ein Grund für den Anstieg ist unter anderen: 2024 gab es eine Reihe von gezielten Brandanschlägen auf Privatautos von Berliner Justizvollzugsanstalten. In der Nähe mehrerer Gefängnisse wurden Fahrzeuge durch Brandstiftung beschädigt oder zerstört. Es gab außerdem mehrere Anschläge aus Teslas, laut polizeilichem Staatsschutz mutmaßlich von Tätern aus der linksextremen Szene.

Nur in einem kleineren Teil der Fälle standen Brandstifter am Ende vor Gericht. Die Aufklärungsquote bei Brandstiftungen an Autos erhebt die Polizei nicht explizit. Insgesamt aber ist die Aufklärungsquote bei Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen gesunken. 2017 lag sie laut LKA noch bei 22,7 Prozent, 2018/2019 jeweils bei etwa 27 Prozent – im vergangenen Jahr nur noch bei 15,3 Prozent.