Der FV Ravensburg ist in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg erneut punkt- und torlos geblieben. Beim VfR Mannheim unterlagen die Oberschwaben am Samstag mit 0:4 (0:3). Eine Woche zuvor gab es eine 0:3-Pleite gegen den Titelfavoriten VfR Aalen.
Zwei Eckball-Gegentore
Früh lenkten die Mannheimer die Partie in ihre Richtung. In der zweiten Minute traf Pasqual Pander zur 1:0-Führung. „Wir sind eigentlich gut ins Spiel gestartet und hatten den ersten Abschluss. Danach haben wir unbeeindruckt weitergespielt“, berichtete Nicolas Jann, spielender Co-Trainer des FV Ravensburg. Die Oberschwaben hätten auch das 1:1 erzielen können, stattdessen kassierten sie die Gegentore zwei und drei. Christian Kuhn war nach Ecken zweimal am langen Pfosten blank (16., 28.) – in dieser Form hätte das nicht passieren dürfen, da das FV-Trainerteam in der Vorbesprechung explizit darauf hinwies.
Mannheim steigerte sich im Vergleich zu den Vorwochen bei den eigenen Standardsituationen. „Das ist ein leichtes Mittel, um zu Chancen zu kommen“, so Jann. Auch der FV kam nach ruhenden Bällen zu Möglichkeiten. Kevin Wistuba und Jann verpassten aber ein Tor. Die Chancenverwertung war auch ein großer Unterschied zwischen den beiden Mannschaften. „Sie waren abgezockter und cleverer als wir“, sagte Jann.
Beide Teams spielten unter der Woche im Verbandspokal. Der VfR schaltete den Oberligakonkurrenten 1. CfR Pforzheim im Achtelfinale aus (8:7 nach Elfmeterschießen), der FV gewann beim Landesligisten SV Kressbronn mit 2:1. „Du hast gemerkt, dass sie einen breiteren Kader haben“, meinte Jann.
Früherer Erstligaspieler ist 59 Minuten auf dem Platz
Wie schon in Kressbronn fehlte Chefcoach Rahman Soyudogru ein zweites Mal urlaubsbedingt. So waren erneut die beiden Co-Trainer, Jann und Harun Toprak, für das Team verantwortlich. „Wenn wir ein Tor machen, hätte es anders laufen können. Wir hatten einige Chancen zum Anschlusstreffer oder mehr. Das Ergebnis spiegelt nicht ganz das Spiel wider“, sagte Jann. Nach dem Rückstand war es aber schwierig, eine Wende herbeizuführen. „Sie haben viel Qualität, lassen den Ball gut laufen“, so der spielende Co-Trainer über den VfR. Unter anderem stand der 196-fache Erstligaspieler Alexander Esswein für den VfR auf dem Platz, bevor der 35-Jährige in der 59. Minute für Sven Mende Platz machen musste.
Allerdings fielen die Gegentore zu einfach – das war auch beim letzten Tor des Tages der Fall, als die FV-Innenverteidigung einen langen Ball nicht klären konnte und Alexandru Paraschiv traf (77.). „Zum Schluss kommt es nicht auf das 4:0 an“, sagte Jann, der dennoch ankündigte: „Wir werden das Spiel kritisch analysieren.“ Einen ersten Kurzeinsatz in der Liga bekam FV-Neuzugang Roman Reinelt. Der 22-Jährige wurde in der 82. Minute für Philipp Altmann eingewechselt.
Wir wissen genau, wo wir herkommen.
Nicolas Jann, spielender Co-Trainer des FV Ravensburg
Wenngleich es einen Testspielsieg gegen den Regionalligisten TSG Balingen (4:2) gab und der FV mit einem 3:1-Erfolg beim 1. Göppinger SV in diese Oberligasaison startete, ging Ravensburg gegen Aalen und in Mannheim als Außenseiter in die Partie. „Wir wissen genau, wo wir herkommen. Wir haben die Liga dank der TSG Balingen gehalten und hatten ein schweres Auftaktprogramm“, betonte Jann. Für das nächste Heimspiel gegen den FSV Hollenbach (Samstag, 15.30 Uhr) ist Jann trotz der zweiten Niederlage in Serie positiv gestimmt. Dann ist auch wieder Chefcoach Soyudogru an Bord.
Fußball-Oberliga Baden-Württemberg, 3. Spieltag: VfR Mannheim – FV Ravensburg 4:0 (3:0). – Tore: 1:0 Pasqual Pander (2.), 2:0, 3:0 Christian Kuhn (16., 28.), 4:0 Alexandru Paraschiv (77.) – Schiedsrichter: Jürgen Schätzle – Zuschauer: 319 – FV: Castellucci, Gorgol (27. Bachmann), Gabriele, Geiselhart, Altmann (82. Reinelt), Schäch (64. Lauenroth), Schwarz (76. Heilig), Daler, Jann, Bleise, Kenniche (46. Wistuba).