Beim Kreisverkehr an der Kreuzung Dülkenstraße, Steinstraße und Josefstraße läuft es so richtig rund. Halt. Nein. Falsch formuliert. Dort soll es eigentlich für Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer rund laufen. Aber von dem im Oktober 2010 beschlossenen Mini-Kreisverkehr an der Stelle fehlt auch 15 Jahre später jede Spur. Dabei sei er immer noch wichtig, finden CDU und Grüne in der Bezirksvertretung (BV) Porz. Die Kreuzung sei immer wieder ein unfallträchtiger Verkehrsknoten. „Um diese Situation nachhaltig zu entschärfen, ist die Umsetzung eines Kreisverkehrs zwingend erforderlich“, heißt es in einem gemeinsamen Antrag der beiden Parteien.
Pro Kreisel ist auch die SPD. Lutz Tempel erinnerte allerdings, dass politisch in diesem Bereich noch eine andere Planung ihrer Umsetzung harrt. So hätten in der zweiten Jahreshälfte 2008 die BV Porz sowie der Verkehrsausschuss des Stadtrates auch eine Umgestaltung der Steinstraße vom Urbacher Weg aus gefordert. Erst danach habe es zwei Änderungen gegeben. Eine davon war der Kreisverkehr gewesen. Da sich die Planungen ins Land zogen und in der Zwischenzeit die Umgestaltung der Porzer Innenstadt Formen annahm, sei das Vorhaben zurückgestellt worden. Es habe in dem Zusammenhang die Befürchtung gegeben, dass zu viel Bauverkehr auf Porz-Mitte zukommt, sagte Tempel.
Umbauten in Porz-Mitte sind geschehen
Die großen Bautätigkeiten in der Porzer Innenstadt sind nun weitestgehend vorbei. Also kann das Projekt Kreisel und Umbau der Steinstraße in Angriff genommen werden. „Es gibt fertige Planungen“, sagte Lutz Tempel. Den Kreisverkehr an der Kreuzung Dülkenstraße, Steinstraße und Josefstraße dort jetzt herauszugreifen ist in seinen Augen nicht richtig. Wenn die bereits existierende Planung neu angepasst werden muss, würde die Verwaltung ein Büro beauftragen. Was nicht nur weitere Zeit, sondern auch Geld koste. Auch würde dies der Verwaltung signalisieren, dass der Porzer Politik lediglich der Kreisverkehr wichtig ist. Nicht aber der Umbau der Steinstraße im gesamten Bereich inklusive der Kreuzung Steinstraße/Hauptstraße.
Die geplanten Radstreifen würden nicht nur an der Steinstraße, sondern auch an der Hauptstraße entfallen, heißt es von Seiten der Sozialdemokraten. „Wenn wir den Kreisel herausgreifen, dann bekommen wir den Rest möglicherweise nie mehr umgesetzt“, mahnte Lutz Tempel. CDU und Grüne sowie die FDP sehen das anders. Sie votierten gegen den Änderungsantrag der SPD und sprachen sich für den Antrag von CDU und Grüne aus.
Bereits 2010 hatte es Diskussionen um den Bau eines Kreisverkehrs gegeben. Einem kleinen Kreisel hatte die Verwaltung damals nämlich eine Absage erteilt. „Die Einrichtung eines kleinen Kreisverkehrs ist aufgrund der unterschiedlichen Verkehrsbelastung und des für die Umgestaltung notwendigen Eingriffs in die angrenzenden Privatgrundstücke sowie der daraus resultierenden ungünstigen Knotenpunktgeometrie nicht möglich“, hieß es damals. Auch liege an dem Knotenpunkt Josefstraße/Dülkenstraße/Steinstraße keine Unfallhäufigkeit vor.
Der von der BV Porz eingebrachten Alternative eines Minikreisels stand die Verwaltung jedoch positiv gegenüber. Denn die Anordnung eines Mini-Kreisels sei ohne Eingriff in Privatgrundstücke möglich, hieß es damals. Und: „Bei der Einrichtung eines Minikreisels wird im Gegensatz zu der Umgestaltung in einen kleinen Kreisverkehr der Innenkreis von größeren Fahrzeugen insbesondere beim Abbiegen überfahren.“ Die Verwaltung wolle sich wegen des Mini-Kreisels und der damit verbundenen Ausbaukosten um einen weiteren Zuschuss vom Land bemühen. „Mit dem Ziel, eine Bewilligung für 2012 zu erreichen“, hieß es in einer Mitteilung aus dem Jahr 2011.