Der FC Augsburg ist standesgemäß in die Ära Sandro Wagner gestartet. Beim Halleschen FC gab es am Sonntagabend in der ersten Runde des DFB-Pokals einen glanzlosen 2:0-Erfolg, der unter die Kategorie Arbeitssieg abgeheftet werden dürfte. Der Respekt beim Bundesligisten vor der Partie beim Viertligisten war im Vorfeld spürbar gewesen. Das liegt einerseits daran, dass der FCA sich in den vergangenen Jahren nicht zwingend einen Ruf als Pokalmannschaft erarbeitet hat. Mit Ausnahme der vergangenen Saison, als erst im Viertelfinale gegen den VfB Schluss war, überstand der FCA selten die 2. Runde. Zudem wurde der Regionalligist als alles andere als ein leichtes Los empfunden, wie Trainer Sandro Wagner im Vorfeld betont hatte.
Folglich stellte der neue FCA-Trainer seine bestmögliche Elf auf. Alexis Claude-Maurice fiel weiterhin mit einer Knöchelstauchung aus, sodass Mert Kömür hinter den Spitzen agierte. Dass neben Phillip Tietz Steve Mounié in der ersten Elf stand, überraschte etwas. Der Nationalspieler aus dem Benin gilt zwar als Verkaufskandidat, hatte aber in der Vorbereitung fleißig getroffen. Han-Noah Massengo war der einzige Neue in der Startelf. Der FCA legte sehr entschlossen los und hatte die erste gute Chance des Spiels: Kömür dribbelte in den Strafraum des HFC, der Schuss ging aber rechts vorbei (4.).
Finn Dahmen bewahrte den FCA in Halle vor einem Rückstand
Halle war anzumerken, dass die Mannschaft die ersten drei Spiele in der Regionalliga Nordost allesamt gewonnen hatte. Die Mannschaft von Trainer Robert Schröder ging mutig zu Werke und hatte durch Malek Fakhro wenig später die bis dato beste Gelegenheit, Finn Dahmen im FCA-Tor rettete aber in höchster Not (11.).
Der FC Augsburg hatte in der Folge mehr Spielanteile, Halle konzentrierte sich auf die Defensive. Der FCA war in den entscheidenden Phasen nicht präzise genug – etwa beim Versuch von Dimitrios Giannoulis, der Hereingabe von Marius Wolf verwerten wollte (41.). Ein Klassenunterschied war nicht wirklich erkennbar. Zur Halbzeit kam der FCA auf 66 Prozent Ballbesitz, entwickelte daraus aber wenig Gelegenheiten.
Robin Fellhauer kam für Dimitrios Giannoulis – und war sofort effektiv
Wagner brachte zur Halbzeit den Neuzugang Robin Fellhauer für Giannoulis, der Mann aus Elversberg ersetzte den Griechen positionsgetreu auf der linken Seite. Und Fellhauer hatte kurz darauf großen Anteil am Augsburger Torjubel: Der 27-Jährige brachte einen verloren geglaubten Ball noch in den Strafraum. Dort war Mounié zur Stelle und köpfte ein – 1:0 für den FCA (52.).
Auf der Bank des Halleschen FC sorgte der Treffer für Ärger – beim Regionalligisten war man der Meinung, der Ball sei vorher im Aus gewesen. Trainer Schröder kassierte Gelb, Co-Trainer Sascha Prüfer zeigte Referee Tobias Reichel erbost den Laptop mit der Wiederholung und kassierte dafür sogar Rot. Ob der Ball im Aus war, wird in der ersten Pokalrunde nicht technisch überprüft – in dieser Phase des Wettbewerbs gibt keinen Videoschiedsrichter.
Halle, das erstmals in dieser Saison hinten lag, versuchte den Druck zu erhöhen. Landgraf wurde bei seinem Schussversuch von Mounié geblockt (56.). Der FC Augsburg gab sich in der Folge eher pragmatisch und verwaltete den Vorsprung. Bei einem der seltenen sauber gespielten Gegenstöße stachen zwei Joker von Wagner: Samuel Essende, der zuvor den wirkungslosen Tietz ersetzt hatte, verwertete ein Zuspiel des ebenfalls von der Bank gekommenen Elias Saad (79.). Halle warf sich in der Schlussphase mit viel Herzblut in die Zweikämpfe, wurde gegen die routinierte Augsburger Abwehr aber nicht zwingend genug.
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Florian Eisele
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FC Augsburg
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Arbeitssieg
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