Es war DER Paukenschlag in der österreichischen Radiolandschaft: Robert Kratky (52) hört auf!  Österreichs bekanntester Moderator gibt das Mikrofon des Ö3-Weckers weiter, verlässt die Erfolgssendung aus gesundheitlichen Gründen, wie er selbst bekanntgab.

„Auf ärztliches Anraten früher als geplant, ziehe ich mich damit vorerst in mein Privatleben zurück. Und werde in den nächsten Monaten meiner psychischen und körperlichen Gesundheit jenen Vorrang einräumen, der zuvor über fast vier Jahrzehnte ausschließlich meiner Arbeit galt“, so Kratky über seinen Abschied von täglich 1,6 Millionen Hörerinnen und Hörern.

„Das war in Roberts Fall sehr massiv“

„Ärzte haben Robert geraten, sich jetzt sofort rauszunehmen und sich um seine mentale Gesundheit zu kümmern, weil er schon weit über seine Grenzen gegangen ist“, so Ö3-Senderchef Michael Pauser: „Robert funktioniert nach dem Prinzip ganz oder gar nicht und dem folgend ist er auch bis zum Schluss voll am Gas gestanden.“

In einem Interview mit dem „Kurier“ enthüllte er erschütternde Details zu den Hintergründen: Kratky sah sich extremen Beschimpfungen bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt.

Nach jedem „Wecker“ gebe es eine Nachbesprechung der Show mit dem Team, schildert Pauser exemplarisch. „Da gab und gibt es viel Feedback von Hörerinnen und Hörern, das einfließt. Das ist aber etwas anderes, als wenn man mitten in der Nacht achtmal hintereinander im Abstand von drei Minuten extreme Tiraden gesendet bekommt. Das war in Roberts Fall sehr massiv.“

Aber nicht nur der Star-Moderator war betroffen: „Wenn Feedback fast kampagnisiert wird, wenn Feedback bei einigen Menschen wirklich in so etwas wie Hass umschlägt und das dann sehr konzentriert daherkommt, kriegt das eine Wucht, die insgesamt mit einem und mit einer Organisation etwas macht. Da wurden auch Mitarbeiter auf der Straße angegangen, ganz zu schweigen vom Hörer-Service.“

Das ist das neue Ö3-Wecker-TeamNeiddebatte verschlimmerte alles

Die 2024 eingeführte Transparenz-Liste der Spitzenverdiener im ORF hatte dann auch noch eine giftige Neiddebatte entfacht, als Kratky als absoluter Gagenkaiser am Küniglberg enthüllt wurde. Mit 433.000 Euro brutto stand er ganz oben auf der Liste, noch über ORF-Boss Roland Weißmann.

Gehälter enthüllt! Das sind die Gagen-Kaiser im ORF

Der Moderator habe danach „nie dagewesene persönliche Beschimpfungen und Drohungen“ – inklusive Mordfantasien – erleben müssen, hieß es seitens des Rundfunks. Diese Hasswelle dürfte auch dazu beigetragen haben, wieso Kratky nun frühzeitig Abschied vom „Wecker“ nimmt.

„Das hat Robert in den letzten zwei Jahren wesentlich mehr Kraft gekostet, als das von außen wahrnehmbar war und er selbst gedacht hat“, zeigt sich Senderchef Pauser gegenüber dem „Kurier“ überzeugt. Es sei soweit gegangen, dass niemand mehr sicher sein konnte, „ob seine Kraft, diesen Job bis Ende 2026 zu machen, ausreicht“. Da hätte Kratkys Vertrag regulär geendet, eine Verlängerung hatte er bereits früher ausgeschlossen.

Ob es jemals ein Ö3-Comeback von Robert Kratky geben wird? Das sei „überhaupt nicht ausgeschlossen“, betont der Top-Manager. „Er ist seit 30 Jahren beim ORF und wenn der Zeitpunkt kommt, an dem es Robert wieder besser geht, stehen ihm die Türen offen.“ Man werde dann über neue Ideen reden, aber sicher nicht mehr über den „Wecker“.

Robert Kratky – Sein Leben in BildernÜber Robert Kratky

Seit 1991 war Robert Kratky beim Hitradio Ö3 tätig, wo er zunächst unter anderem als Regisseur und Live-Reporter für den „Ö3-Wecker“, als Filmkritiker für den „Treffpunkt Ö3“ und als Moderator zahlreicher Sendungen („Kinderwecker“, „Alles Liebe“, „Funhouse“, „Smalltalk“ etc.) fungierte. 1996 wurde er Chefproducer des „Ö3-Weckers“ und erfand legendäre Radiocomedys wie etwa den „Vignettenman“, „Oma Raithofer & Opa Kratky“ oder die „Ö3-Weckercombo“, wobei er auch als Autor und Sprecher agierte. Ab 1997 zuerst Zweit-Moderator, übernahm er 2004 als Hauptmoderator der Show. Robert Kratky war somit der längst dienende Ö3-Wecker-Moderator.

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