Notfallknöpfe eingeführt

Gewalt in Notaufnahmen: Hessens Kliniken verstärken Schutz

18.08.2025 – 09:24 UhrLesedauer: 1 Min.

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Ein Schild markiert den Wartebereich der Notaufnahme (Symbolbild): In der Frankfurter Uniklinik soll es in den vergangenen Jahren zahlreiche Übergriffe gegeben haben. (Quelle: Andreas Arnold)

In Hessens Notaufnahmen häufen sich die Übergriffe. Ein strukturelles Problem, das mit Deeskalationstrainings und verstärkter Sicherheitstechnik bekämpft werden soll.

In der Frankfurter Uniklinik hat es in den vergangenen Jahren mehrere Hundert Übergriffe gegeben. Das teilte die Einrichtung mit. Betroffen seien verschiedene Bereiche. Häufig würden die Übergriffe durch Patienten erfolgen, die nicht zurechnungsfähig und damit nicht straffähig seien.

Auf die Gewalttaten reagiert die Klinik nun mit Deeskalationstrainings und technischer Ausstattung. In der Zentralen Notaufnahme gibt es zudem Notfallknöpfe, die direkt die Polizei alarmieren. Nachts ist zusätzlich Wachpersonal vor Ort. Außerdem können sich betroffene Beschäftigte an ein internes Kriseninterventionsteam wenden.

Neben verbalen Angriffen komme es in Einzelfällen auch zu körperlicher Gewalt. Die Leitung betonte, dass ihre eigene Sicherheit für die Beschäftigten inzwischen ein ebenso wichtiges Thema sei wie die medizinische Versorgung.

Auch andere Krankenhäuser in Hessen setzen auf Sicherheitsmaßnahmen. Das Klinikum Kassel setzt etwa auf einen rufbereiten Sicherheitsdienst, Schulungen und Hausverbote. In Darmstadt soll die Nähe einer Polizeiwache schnelle Hilfe ermöglichen, während in Gießen Fluchträume und Kameraüberwachung eingerichtet wurden.

Die Krankenhäuser berichten, dass Wartezeiten und Fehleinschätzungen der eigenen Notsituation bei Patienten immer wieder zu Konflikten führen. Dazu kämen Fälle unter Drogeneinfluss oder psychischen Ausnahmelagen.