Polizei hatte gewarnt
Messer-Angriff in Psychiatrie geschah, als Wachmann fehlte
18.08.2025, 09:54 Uhr
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Die Polizei schlägt Alarm, als sie erfährt, dass eine 13-Jährige Zugang zur Küche einer Paderborner Jugendpsychiatrie bekommen soll. Wie richtig sie mit ihrer Warnung liegt, zeigt sich wenige Tage später: Die Jugendliche verletzt eine Betreuerin lebensgefährlich. Jetzt werde neue Details zu dem Vorfall bekannt.
Die lebensgefährliche Messer-Attacke auf eine Betreuerin in einer Paderborner Jugendpsychiatrie ist während der kurzfristigen Abwesenheit eines Bewachers passiert. Der Angriff der 13 Jahre alten Jugendlichen sei verübt worden, als ein Wachmann gerade die Küche verließ, bestätigte die Staatsanwaltschaft Paderborn entsprechende Medienberichte.
In der Küche der psychiatrischen Klinik hatte am Samstag eine erst 13 Jahre alte Jugendliche eine 24-jährige Betreuerin mit dem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Nach einer Notoperation ist die Verletzte inzwischen außer Lebensgefahr.
Nach Informationen der dpa hatte die Polizei wenige Tage zuvor vor solch einer Tat gewarnt. Die Ermittler hatten demnach erfahren, dass die Jugendliche Zugang zu einer Küche bekommen sollte. Daraufhin habe die Polizei die Klinik gewarnt, dass die Messer dort eine Gefahr als Tatwaffe darstellen. Die Klinik habe aber an ihrem Vorgehen festgehalten. Vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Träger der Einrichtung gab es dazu bislang keine Stellungnahme.
Auf die Frage, ob die Klinik Warnungen der Polizei tatsächlich ignoriert habe und gegen Verantwortliche der Einrichtung ermittelt werde, antwortete die Staatsanwaltschaft lediglich, dass die polizeilichen Ermittlungen zu den Umständen, unter denen die 13-Jährige an das Küchenmesser gelangt sei, andauerten. „Auch die Motivlage ist Gegenstand andauernder Prüfung.“
Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten und der dpa aus Polizeikreisen bestätigt wurde, stand die 13-Jährige bereits seit Monaten als islamistische Gefährderin im Fokus der Behörden. Von der Staatsanwaltschaft Paderborn und der Polizei Bielefeld gab es noch keine weiteren offiziellen Informationen, wie lange das Mädchen bereits überwacht und ob sie als mutmaßliche islamistische Gefährderin eingestuft worden war. Die 13-Jährige wurde zunächst in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht.