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Die beiden Inspektionsdrohnen sind täglich mit Schornsteinfegermeister Kai Steffensmeier in seinem Bezirk im Einsatz.Die beiden Inspektionsdrohnen sind täglich mit Schornsteinfegermeister Kai Steffensmeier in seinem Bezirk im Einsatz. © Pia Sofie Bartmann

Schornsteinfeger Kai Steffensmeier nutzt Drohnen für die Inspektion von PV-Anlagen. Die Technik bietet einige Vorteile und erhöht die Arbeitssicherheit.

Drensteinfurt – Rußbedeckt, ausgerüstet mit Besen und Leiter, klettert er über die Dächer der Stadt und befreit Kamine von ihren Verschmutzungen: Dieses klassische Bild hat wohl jeder vor Augen, wenn von einem Schornsteinfeger die Rede ist. Doch wo früher nur analoge Werkzeuge zum Einsatz kamen, surrt heute manchmal sogar eine Drohne über die Dächer. Wie alle Berufssparten befindet sich die Branche der Schornsteinfeger in einem stetigen Wandel. Die Zukunft hat auch den Kehrbezirk von Kai Steffensmeier erreicht. Er bietet seit diesem Jahr die sogenannte Drohnen-Thermografie für Photovoltaikanlagen an.

„Wer nicht mit der Zeit geht…“: Schornsteinfeger setzt auf Drohnen-Technologie

Mit seinen beiden Drohnen ist Steffensmeier täglich in Drensteinfurt unterwegs. Technisch hoch entwickelt und mit einer hochauflösenden 4K- bzw. Infrarotkamera ausgestattet, erkennt die große Inspektionsdrohne Temperaturunterschiede auf den PV-Anlagen innerhalb von Sekunden. „Dadurch kann ich eventuelle Verschmutzungen, Haarrisse, defekte Lötstellen oder Kabelschäden ausmachen, die man mit dem bloßen Auge nicht sehen könnte“, erklärt der Schornsteinfegermeister. Das sichere gleichzeitig auch den Brandschutz. Die Aufnahmen sendet er zur genauen Auswertung an eine Spezialfirma.

Seine zweite, kleine Drohne eigne sich besonders für die Schnellüberprüfung von Schornsteinen – ohne, dass Steffensmeier das Dach betreten muss. „Unsere Arbeit ist witterungsabhängig und birgt Gefahren. Besonders im Winter über die Dächer zu gehen kann zu Unfällen führen, wenn man vereiste Stellen zu spät bemerkt“, erklärt er. Die Drohnen würden somit seine Sicherheit deutlich erhöhen.

Um seine neue „Flotte“ auch in Wohngebieten einsetzen zu dürfen und alle wichtigen Grundkenntnisse zu erhalten, hat Steffensmeier zwei Drohnenführerscheine und eine Fortbildung zum Thermografen absolviert. „Unser Aufgabenfeld ist mit den Jahren immer vielseitiger geworden und geht längst über die Kontrolle von Heizungen und Schornsteinen hinaus. Wie heißt es bekanntlich? ‚Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.‘ Das trifft auch auf unseren Berufsstand zu“, sagt er. Mit dem Einbau von immer mehr Luft-Wärme-Pumpen falle zwar ein Teil der Arbeit weg, Schornsteinfeger seien heutzutage aber vor allem auch Energieberater für ihre Kunden, sagt er.

Unabhängiger Berater: Dohne erkennt Schwachstellen

Seit dem 1. Februar 2018 ist Kai Steffensmeier in Stewwert im Einsatz. Erst in diesem Frühjahr verlängerte er seine Amtszeit um weitere sieben Jahre. Dass er sich nun auf Drohnen-Einsätze spezialisiert hat, verdanke er seinem besten Freund. „Ich habe mich privat immer schon für die Drohnenfliegerei interessiert, aber der Tipp kam von ihm“, sagt er.

Die Aufnahmen der hochauflösenden Infrarotkamera werden direkt auf die Fernbedienung übertragen.Die Aufnahmen der hochauflösenden Infrarotkamera werden direkt auf die Fernbedienung übertragen. © Pia Sofie Bartmann

Reparaturen oder die Reinigung von PV-Anlagen bietet Steffensmeier nicht an. „Ich sehe mich eher als unabhängigen Berater“, betont er. Die regelmäßige Überprüfung einer PV-Anlage sei vor allem für Kunden sinnvoll, deren Anlagen sich noch in einer Garantie befinden, damit Schäden noch innerhalb der Frist beseitigt werden können. Besonders immer extremer werdende Wetterlagen mit Gewittern oder Hagelschlag könnten zu Defekten an den Modulen führen.

Künftig kann Steffensmeier sich vorstellen, auch andere Arten der Thermografie anzubieten. „Die Drohne erkennt auch Schwachstellen wie Kälte- oder Wärmebrücken in der Dämmung von Häusern“, sagt er. Sein Traum sei es, die Inspektionsdrohne irgendwann sogar einmal bei der Kontrolle von Windkraftanlagen oder Oberleitungen einsetzen zu können.

Tägliche Aufgaben

Schornsteinfeger kontrollieren und reinigen weiterhin Schornsteine, Öfen und Heizungen, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Sie überprüfen Abgasleitungen und Feuerstätten, um den Brandschutz sicherzustellen. Immer häufiger beraten sie Hausbesitzer jedoch auch in Fragen der Energieeffizienz oder stellen Energieausweise aus. Mit moderner Technik wie Drohnen-Thermografie werden Dächer, Solaranlagen und Gebäudehüllen untersucht. Außerdem messen Schornsteinfeger Emissionen und geben Tipps für eine klimafreundlichere Heiztechnik.

Mit 18 Oldtimern startete die Oldtimer-Remise Gut Keinemann e.V. zu ihrer Sommertour. Die Route führte die Teilnehmer zu historischen Stätten.