„Extreme Crisis“ gilt als einer der zahlreichen Trittbrettfahrer, die „Stirb langsam“ nach sich zog. Uncut fand der Hongkong-Reißer von 1998 bislang jedoch nicht den Weg nach Deutschland. Das ändert sich demnächst.

Fans von „Stirb langsam“ dürfen sich seit den frühen 90ern an einer unüberschaubaren Kolonne von Trittbrettfahrern erfreuen, die sich anschicken, die Fußstapfen des explosiven Hochhaus-Actioners zu füllen. Viele von ihnen sind für die Tonne, andere durchaus sehenswert – und wiederum andere werden seit jeher sträflich vernachlässigt. Wobei das oftmals einen ziemlich einfachen Grund hat.

Im Falle von Extreme Crisis ist die Sache klar: Der Film aus dem Jahr 1998 ist in Deutschland kaum bekannt, weil er hierzulande noch nie uncut erschienen ist! Bei der einzigen hiesigen Auswertung handelt es sich um eine DVD aus dem Jahr 2005, die lediglich eine stark entschärfte Fassung enthält – und das trotz 18er-Freigabe. Doch nun sollen Fans brachialer Old-School-Action die extreme Krise erstmals ohne Abstriche abbekommen: Der Film feiert am 17. Oktober 2025 seine ungekürzte Premiere auf DVD. Endlich!

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Reinschauen lohnt sich vor allem für Fans rabiater Hongkong-Kost, denn hier fliegen so richtig die Fetzen! Regie führte mit Bruce Law schließlich auch ein erfahrener Stuntexperte, der als solcher unter anderem auch am Hollywood-Blockbuster „Mission: Impossible III“, an John Woos Meisterstück „Hard Boiled“ sowie zuletzt am Donnie-Yen-Kracher „The Prosecutor“ mitarbeitete – und hier standesgemäß eine handfeste Action-Orgie abliefert.

Es zerberstet im Kugelhagel, wer oder was auch immer hineingerät. Autos fliegen im hohen Bogen durch die Lüfte – und die Explosionen entfalten eine Wucht, wie man sie sich in modernen Blockbustern nur zu oft wünschen würde. Hinzu kommt das durchaus beachtliche Star-Ensemble, das vor allem Kennerinnen und Kennern fernöstlicher Action-Unterhaltung bekannt sein dürfte.

Regisseur Law konnte nämlich eine durchaus beachtliche Riege vor der Kamera versammeln, unter anderem bestehend aus Shu Qi („The Transporter“), dem aus „Last Samurai“ und „47 Ronin“ bekannten Akira Koieyama, Kenya Sawada („Street Fighter“) und Shiro Mifune („Nach dem Regen“), dem Sohn der japanischen Schauspielgröße Toshiro Mifune. In der Hauptrolle erwartet euch zudem Julian Cheung, den Martial-Arts-Enthusiasten vor allem aus Wong Kar-Wais epischen und fast schon poetischen Action-Highlight „The Grandmaster“ kennen dürften.

Darum geht’s in „Extreme Crisis“

Japanische Gangster haben in Hongkong einen Fernsehsender besetzt. Ihr Ziel: die Freilassung ihres Sektenführers, der von Interpol in Gewahrsam genommen wurde. Um zu zeigen, wie ernst sie es meinen, nehmen sie nicht nur Geiseln – sie platzieren obendrein eine Zeitbombe mit Nervengas, deren Detonation verheerende Folgen nach sich ziehen würde.

Der örtliche Polizist Cheung Chi Lam wird von der örtlichen Polizei mit dem prekären Fall betraut und bekommt dabei Unterstützung von einem japanischen Interpol-Agenten – der auch aus persönlichen Gründen daran interessiert ist, sich an den Übeltätern zu rächen…

Allzu großen (pop-)kulturellen Impact hatte „Extreme Crisis“ zwar nie. Fans der eingangs erwähnten Hollywood-Vorbilder können hiermit aber dennoch kurzweilige, weil ziemlich krachende 90 Minuten verbringen. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Und für den Fall, dass ihr diese klassischen Eineinhalbstünder von einst in der modernen Kinolandschaft vermisst: „Die nackte Kanone“ kommt nicht nur mit einigen richtig starken Actionszenen daher, sondern auch mit einer angenehm-knackigen Laufzeit von 85 Minuten!

Eine Wohltat, vor allem auch, weil das gnadenlose (und gnadenlos-gute) Kalauer-Dauerfeuer nicht nur aufs Zwerchfell, sondern irgendwann auch auf die Bauchmuskeln geht – und seinem Publikum so am Ende sogar in Sachen Fitness einiges abverlangen kann. Ihr habt den Comedy-Reboot noch nicht gesehen? Dann wollen wir die Gelegenheit nutzen, um euch einen Kinobesuch ans Herz zu legen – und mit dem nachfolgenden Trailer vielleicht den entscheidenden Anstoß dafür zu geben…

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