Weltmeisterschaft in Ägypten
Golden Boys: Rasmus Ankermann und die deutsche U19-Auswahl schreibt Geschichte
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Deutschland hat Handballgeschichte geschrieben. Die U19-Auswahl von Bundestrainer Erik Wudtke hat sich in Kairo Gold WM-Gold geschnappt. Ein Kieler Jungzebra rettete die DHB-Auswahl im Finale überhaupt erst ins Siebenmeterwerfen.
Kairo. Handball-Bundestrainer Alfred Gislason fand die Leistung „wirklich überragend“, und am Ende jubelte auch ein Kieler: Die U19-Handballer des Deutschen Handballbundes (DHB), und mit ihnen Jungzebra Rasmus Ankermann (18), haben sich in der ägyptischen Hauptstadt Kairo bei der Weltmeisterschaft in einem echten Finalkrimi gegen Spanien die Goldmedaille geschnappt. Dabei hatte die Mannschaft von Nachwuchs-Bundestrainer Erik Wudtke beim 41:40 (36:36, 31:31, 27:27, 14:16) nach Siebenmeterwerfen schon wie der sichere Verlierer ausgesehen.
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Von den deutschen und spanischen Jungs werden wir in den kommenden Jahren einige auch in den A-Nationalmannschaften wiedersehen.
Alfred Gislason
Handball-Bundestrainer
Nach der regulären Spielzeit hatte es 27:27 (14:16) gestanden. In der zweiten Verlängerung schienen der DHB-Auswahl dann beim Stande von 33:36 (79.) alle Felle davonzuschwimmen. Besonders der mit neun Toren stets gefährliche Halbrechte und später zum Turnier-MVP gekrönte Marcos Fis, Sohn des ehemaligen Kieler Kubaners Julio Fis, stellte die Wudtke-Auswahl immer wieder vor Probleme.
Eiskalt in der Verlängerung des Endspiels gegen Spanien: Rasmus Ankermann vom THW Kiel.
Quelle: Sasa Pahic Szabo / kolektiff
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Doch die deutsche Mannschaft hörte nicht auf, an sich zu glauben. Kreisläufer Tim Schröder, Linksaußen Jan Grüner und schließlich drei Sekunden vor der Schlusssirene Rückraumspieler Rasmus Ankermann vom THW Kiel retteten das Team innerhalb von 90 Sekunden ins Siebenmeterwerfen. Und dieses Trio aus den beiden Füchsen Grüner (44/21) und Schröder (35) sowie dem Kieler Ankermann (27/1) hatte im Turnierverlauf auch die Haupttorlast der Nationalmannschaft getragen.
Deutschland zum ersten Mal U19-Weltmeister
Als im Shootout schließlich Anel Durmic (VfL Gummersbach) die Lücke zwischen Arm und Bein schloss und den Wurf von Anselmo Collado parierte, schrieben die deutschen Youngsters Geschichte, kannte der Jubel keine Grenzen. Zum ersten Mal sichert sich Deutschland in dieser Altersklasse den Weltmeistertitel.
Tim Schröder als bester Kreisläufer sowie Torhüter Finn Knaack (HSV Hamburg/TUSEM Essen) schafften zudem den Sprung ins Allstar-Team. Bronze sicherte sich Dänemark durch ein 33:31 gegen Schweden.
„Ein phänomenaler Titel für eine Mannschaft, von der wir uns sehr viel versprochen haben“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason nach dem Final-Krimi. „Diese Mannschaft hat einfach einen super Charakter. Von den deutschen und spanischen Jungs werden wir in den kommenden Jahren einige auch in den A-Nationalmannschaften wiedersehen“, so der ehemalige THW-Erfolgstrainer weiter, dessen Vertrag beim DHB noch bis 2027 läuft. Dann wird die nächste Handball-Weltmeisterschaft in Deutschland ausgetragen.
KN