Chemnitz. 

Besonders in den Reihen der CFC-Fans gilt er als Vereinsikone, ein glühender Anhänger bezeichnet den Kicker gar als den „heiligen Gral der Himmelblauen“. Auf jeden Fall ist er ein Akteur, der mehr als ein Jahrzehnt die Geschichte des FC Karl-Marx-Stadt auf dem Rasen mitgeprägt und sich in die Herzen der Fans gespielt hat.

Bähringer feiert 75. Geburtstag

Am heutigen Dienstag feiert Jürgen „Bähre“ Bähringer seinen 75. Geburtstag. „Blick.de“ gratuliert herzlich !

Gefürchtete Dribblings

Auf dem Platz war er ein unnachahmlicher Distanzschütze, dessen Schüsse wie Donnerschläge durch die Stadien der DDR-Oberliga hallten. Ob wuchtige Abschlüsse aus über 40 Metern, unwiderstehliche Alleingänge oder präzise Freistöße – „Bähre“ stand immer für Kampfgeist, Durchschlagskraft und eine Portion Unberechenbarkeit, wie zum Beispiel mit seinen Dribblings von „Grundlinie zu Grundlinie“.

Ein Treffer gegen Luzern

Als der FCK am 28. Juli 1984 im Intertoto-Cup gegen den FC Luzern antrat, besorgte Bähre das zwischenzeitliche 4:0. Am Ende gewannen die Sachsen das Heimspiel 5:0. Am 21. Spieltag der Saison 1984/85 gelang ihm ein Treffer aus 42 Metern. Mit seinem Hammer überraschte er den Torhüter der SG Dynamo Dresden , Bernd Jakubowski. Leider reichte dieser Treffer nicht zum Punktgewinn, der FCK verlor damals 1:2.

Seine Laufbahn begann Bähringer in der Offensive, rückte im Laufe der Jahre immer weiter nach hinten und lief schließlich als Libero auf. Seine Karriere ließ er beim FC Greiz als Spielertrainer auslaufen.

Seit 2006 Ehrenspielführer

Bähringer wurde 2006 zum Ehrenspielführer des Chemnitzer FC ernannt und ist Ehrenmitglied des Vereins. Dennoch blieb der gebürtige Greizer, der in seinem Heimatort mit dem Fußballspielen begann und von 1973 bis 1988 ein Himmelblauer war, stets bescheiden und alles andere als ein so genannter Lautsprecher. Dafür spricht zum Beispiel die Szene nach seiner Rückkehr von Olympia 1980 in Moskau, als er mit der DDR-Auswahl die Silbermedaille gewann.

Unangenehme Situation

Auf dem Rathausplatz in Karl-Marx-Stadt riefen die Fans unermüdlich „Bähre! Bähre!“, obwohl neben ihm Goldmedaillengewinner anderer Sportarten standen. Der Trubel war ihm sichtlich unangenehm – typisch für den Mann, der seine Leistung lieber auf dem Platz sprechen ließ.

DDR-Länderspiel: Bähringers internationaler Auftritt

Bähringer absolvierte unter anderem ein Länderspiel für die DDR-Auswahl und 18 Begegnungen für das Olympiateam.