Vorgespräche sorgen für neue Voraussetzungen

Doch diesmal scheinen die Voraussetzungen andere zu sein. Durch das aufgebaute Netzwerk mit den West-Regionalligisten, die mit 18:0 für die Arbeitsgruppe stimmten, stehen gemeinsame Vorhaben im Fokus. Die nordrhein-westfälischen Klubs wünschen sich klarere Zulassungsverfahren, Infrastrukturauflagen, dazu eine bessere Liga-Vermarktung sowie TV-Verträge. Dort wollen sie zusammen mit den Ostvereinen ran. Hinzu kommt, dass im Norden (9:1 Stimmen bei acht Enthaltungen) und in Bayern („überwiegende Mehrheit“ für die Arbeitsgruppe) ebenfalls viele Vereine die als unfair empfundene Aufstiegsregelung kippen wollen sowie genauso Verbesserungspotentiale für die Regionalliga-Struktur erkennen. 

Zuletzt hatten sich in der Südweststaffel mit der SG Barockstadt Fulda neben Hessen Kassel ein zweiter Verein gefunden, der sich offen dafür zeigte, in eine neue Regionalliga Ost zu wechseln. Die Spielräume und Verhandlungsoptionen sind wohl offener und partnerschaftlicher als in der Vergangenheit.

Verbands-Funktionäre kippten Stück für Stück

Letztlich kippten die Funktionäre in den Landes- und Regionalverbänden in den vergangenen Monaten Stück für Stück um. Zuletzt gab sogar der Westdeutsche Fußball-Verband (WDFV) seine Blockade-Haltung unter dem Druck seiner Vereine zumindest vorübergehend auf. Auf „SPORT IM OSTEN“-Nachfrage teilte der WDFV mit: „Wie auch bereits 2019 verdeutlicht, stand und steht der WDFV einem Austausch offen gegenüber, also aktuell auch einer Erörterung in einer Arbeitsgruppe.“ Dabei hatte dessen Präsident Peter Frymuth im Februar 2025 gesagt: „Für uns ist es derzeit gar kein Thema.“

Bei Ergebnissen ist der Weg zu einem außerordentlichen DFB-Bundestag frei

Wie der DFB mitteilte, erfolgt die Gründung der Arbeitsgruppe unabhängig vom DFB-Bundestag 2025 am 7. November. Ein offizielles Mandat ist jetzt unnötig. Der DFB gab zum weiteren Prozess bekannt: „Im nächsten Schritt soll unter Koordination des DFB bis Ende September gemeinsam mit allen Beteiligten abgestimmt werden, in welcher Form, in welchem Umfang und mit wem die AG besetzt werden soll. Auch weitere Rahmenbedingungen wie Vorsitz und Moderation sind noch zu klären, ebenso der zeitliche Fahrplan für die Arbeitsgruppe.“

Nach Informationen von SPORT IM OSTEN gibt es zwei Entwürfe – einen der Aufstiegsreform-Gruppe und einen des DFB, die in den nächsten Wochen abgewogen werden. Entscheidend sind letztlich vor allem Auftrags- sowie Zielvorgaben bzw. der Umgang mit Ergebnissen. Ein außerordentlicher DFB-Bundestag 2026 soll allerdings, wenn entsprechende Resultate vorliegen würden, zeitnah stattfinden können, sodass im Optimalfall eine Reform zur Saison 2027/28 greifen würde.