Die Altfrid-Brüder mit dem Schrein nach der Messe am Sonntag, 17.8.2025 (Foto: Oliver Müller | Bistum Essen)
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Essen. Mit einem feierlichen Gottesdienst im Gedenken an den Heiligen Altfrid hat die die Altfrid-Bruderschaft am Sonntag im Essener Dom ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Drei neue Mitglieder wurden aufgenommen. Im September reist die Bruderschaft nach Hildesheim zu den Wirkungsstätten des Heiligen Altfrid.

Mit einem feierlichen Gottesdienst zum Gedenken an den Heiligen Altfrid, den Gründer von Stadt und Stift Essen, hat die Altfrid-Bruderschaft im Essener Dom am Sonntag, 17. August, ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Während der Feier wurden die Essener Thomas Beckmann und Manfred Kroner sowie der Oberhausener Günter Dehlen als neue Mitglieder aufgenommen. Als neuer Präses folgt zudem der emeritierte Domkapitular Bernhard Lücking auf den im April verstorbenen Martin Pischel, der die Bruderschaft seit 1990 als Präses begleitet hatte.

Die Altfrid-Bruderschaft ist 1975 gegründet worden, um Besucherinnen und Besucher im Dom, in der Anbetungskirche St. Johann, im Kreuzgang und auf dem Domhof zu begleiten und an diesem sakralen und kunsthistorisch bedeutsamen Ort wenn nötig für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Diese Aufgabe steht bis heute unter dem biblischen Leitwort „wachet und betet“: Auch das persönliche Gebet ist für die Mitglieder der Altfrid-Bruderschaft fester Bestandteil ihrer Dienste.

Im Gründungsjahr meldeten sich spontan über 40 Männer, die dieses Ehrenamt im Wechsel übernahmen. Heute führen 15 Mitglieder aktiv den Dienst auf der Dom-Insel aus und freuen sich, dass sie – wie im Jubiläums-Gottesdienst – immer wieder neue Mitglieder begrüßen können. Zum Jubiläum plant die Altfrid-Bruderschaft im September eine Reise nach Hildesheim, um die dortigen Wirkungsstätten des Heiligen Altfrid zu besuchen.

INFO: Essen sein Gründer – der Heilige Altfrid
Altfrid stammte vermutlich aus einer vornehmen sächsischen Familie, wurde um 800 geboren, im Jahr 851 zum Bischof von Hildesheim geweiht und starb am 15. August 874. Warum Altfrid auf die Idee kam, um 850 ausgerechnet im heutigen Essen ein Stift für adlige Mädchen und Frauen zu gründen, ist unklar. Ob seine Familie im fränkisch-sächsischen Grenzgebiet bereits Land besaß oder er dies erst erworben hat, ist ebenso offen wie die Frage, wer neben ihm und seiner Schwester Gerswid noch an der Stiftsgründung beteiligt war. Fakt ist: Nach seinem Leben als Kirchenmann und Politiker – unter anderem als Berater von König Ludwig dem Deutschen – wurde Altfrid nicht in der Hildesheimer Bischofskirche, sondern in seinem Essener Stift beigesetzt. Dieses Stift entwickelte sich zu einer in vielerlei Hinsicht außerordentlich erfolgreichen christlichen Frauengemeinschaft, die fast 1000 Jahre Bestand hatte. So statteten die oft aus adeligen und sehr vermögenden Familien stammenden Stiftsdamen den heutigen Dom mit außergewöhnlichen Kunstwerken wie der Goldenen Madonna – der ältesten dreidimensionalen Marienfigur der Welt –, dem ältesten siebenarmigen Leuchter der Christenheit oder vier eindrucksvollen goldenen Vortragekreuzen aus und wirkten bis zur Auflösung des Stifts 1802/1803 auch politisch. Ab dem 13. Jahrhundert war Essen ein eigenes Reichsfürstentum.