Flammende Sterne: Hohe Sicherheitsstufe bei Feuerwerk-Spektakel  – Bauhof verhängt Urlaubssperre Im Einsatz für die Flammenden Sterne: Susu Saiko, Klaus Auch und Mentor Trici (von links) stellen Schilder auf. Foto: Markus Brändli

Mit einem Sicherheitskonzept sorgt die Stadt Ostfildern dafür, dass die Flammenden Sterne gefahrlos stattfinden. Hinter den Kulissen bereitet der Bauhof das Festival vor.

Zehn Mitarbeitende des Baubetriebshofs in Ostfildern haben derzeit Urlaubssperre. Eine Gruppe ist damit beschäftigt, mehr als 200 Schilder für das Feuerwerksfest Flammende Sterne im Scharnhauser Park aufzustellen. Das andere Team mäht die Wiesen auf dem Gelände. „Das haben wir schon an die Veranstalter übergeben“, sagt Enno Stöver, der Leiter des Baubetriebshofs. Außerdem hat die Stadt Betonblockaden aufgestellt, damit keine Fahrzeuge unberechtigt auf das Gelände kommen.

Um Terroranschläge zu verhindern, sind solche Barrieren heute ein Muss. „Sie kommen auch bei anderen Veranstaltungen zum Einsatz“, sagt Stöver. Er und sein Team arbeiten seit vergangener Woche hinter den Kulissen, damit die Flammenden Sterne möglichst reibungslos über die Bühne gehen. Dass die Schilder richtig stehen, ist wichtig, damit rund um das Festivalgelände Rettungswege frei bleiben. Falls es etwa ein Gewitter gibt, müssen Zehntausende Gäste den Platz schnell verlassen. Da darf nichts passieren.

Die Parkplätze auf Wiesen rund um das Gelände werden von den Landwirten vorbereitet. Im Fall von Starkregen ist der Bauhof nach Stövers Worten dafür verantwortlich, dass Schmutz auf den Straßen beseitigt wird. Zwar ist es Aufgabe der Veranstalter, den Müll zu entsorgen und das Gelände nach dem Festival sauber an die Stadt zu übergeben. „Rund um den Platz liegt aber nach dem Festival erheblich mehr Abfall als vorher“, räumt der Chef des Baubetriebshofs ein. Das gelte etwa für die Landschaftstreppe mit der Aussichtsplattform. „Da ist unser Team stärker gefordert als sonst.“

Alle Akteure bringen ihre Erfahrung ein und sorgen dafür, dass wir die bestmögliche Sicherheit auf dem Festivalgelände der Flammenden Sterne gewährleisten können. Tobias Knittel Ordnungsamt Ostfildern

Für das Festival mit Zehntausenden von Besuchern sind strenge Vorkehrungen erforderlich, um die Gäste zu schützen. Am Sicherheitskonzept arbeiten neben der Stadtverwaltung und den Veranstaltern Vertreter der Feuerwehr, der Polizei und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit. „Alle Akteure bringen ihre Erfahrung ein und sorgen dafür, dass wir die bestmögliche Sicherheit gewährleisten können“, sagt Tobias Knittel, der bei der Stadt für Polizei- und Gewerberecht zuständig ist. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG setzt Ordner ein, die dafür sorgen, dass die Fahrgäste schnell in die Stadtbahnen kommen. An den drei Tagen treffen sich die Akteure jeweils zu festen Zeiten, um schnell reagieren zu können. Die Zentrale ist im Baubetriebshof, der neben dem Gelände liegt. Da laufen die Fäden zusammen.

Das Sicherheitskonzept soll dafür sorgen, dass Besucherströme geordnet verlaufen. Foto: Ines Rudel

Ein großes Thema sind die Schutzräume, in die sich die Gäste bei Unwettern flüchten. „Die können wir nur im Stadthaus anbieten“, sagt Knittel. Denn alle anderen Räume rund um den Platz seien zu klein. Wenn im Fall eines Gewitters geräumt werden muss, strömen Zehntausende in die Schutzräume. Da gab es in den vergangenen Jahren manchmal Probleme.

Inzwischen hat die Stadt die Beschilderung verbessert. „Ganz wichtig ist, dass alle Mitarbeitenden des Sicherheitsdienstes gut geschult sind und die Menschen zu den Räumen leiten“, sagt Knittel. Für den Fall einer Evakuierung sind an allen drei Tagen jeweils zehn Mitarbeiter der Stadtverwaltung zuhause in Bereitschaft. „Sie werden im Fall eines Unwetters alarmiert, um das Stadthaus zu öffnen und die dort Schutz Suchenden zu betreuen.“

Eine Schlüsselrolle haben die Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bei den Flammenden Sternen. In der Sanitätsstation betreuen sie Verletzte. Zwei Rettungswagen und ein Notarzt sind vor Ort, um Verletzte schnell in die Klinik bringen zu können. „Wichtig ist, dass wir sofort reagieren können“, sagt Rainer Lechner, der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins. Sein ehrenamtliches Team hat viel zu tun. Kinder wie Erwachsene kommen mit aufgeschlagenen Knien, Insektenstichen, verstauchten Knöcheln oder Kreislaufproblemen.

Am Freitag sind 35 Rettungskräfte im Einsatz, am Samstag 45 und am Sonntag 38. „Das schaffen wir in der Ferienzeit nur, weil uns befreundete Bereitschaften aus dem Landkreis Esslingen, aus Berlin und Bonn helfen“, sagt Lechner. Im Gegenzug helfen die Ostfilderner bei der Grünen Woche in Berlin. Dieses Miteinander klappt aus Lechners Sicht wunderbar.

Rainer Lechner leitet den Ortsverband des DRK in Ostfildern. Foto: Ines Rudel

Nicht nur die Versorgung Verletzter stemmt das Team des DRK bei den Flammenden Sternen. „Unsere Feldküche kocht rund 800 Essen, um die Menschen zu versorgen, die auf dem Platz arbeiten“, sagt Lechner. Da darf er auf ein eingespieltes Team bauen, das für die Beteiligten kocht. In einem großen Zelt gegenüber dem Baubetriebshof wird dann gemeinsam gegessen.

Sicherheit und Müll bei den Flammenden Sternen

Schutzräume
Im Fall eines Unwetters ist das Stadthaus am Gerhard-Koch-Platz im Scharnhauser Park geöffnet. Die Lage des Gebäudes ist ausgeschildert. Das Sicherheitspersonal wurde eigens geschult, um die Besucher im Fall einer Evakuierung zu den Räumen zu leiten. Von Freitag bis Sonntag, 22. bis 24. August, ist das Festivalgelände jeweils ab 18 Uhr geöffnet. Dann beginnt das Rahmenprogramm.

Müll
Um das Problem mit weggeworfenen Zigarettenkippen einzudämmen, gibt es Taschenaschenbecher zum Preis von 2 Euro zu kaufen. Die Gastronomie ist angehalten, Müll zu vermeiden – das ist allerdings nicht in allen Fällen möglich. Auf dem Platz gibt es deshalb ausreichend Müllbehälter.