Online-Mitmachportal
Jule Frank /
19. August 2025, 12.15 Uhr
Seit Dienstagmorgen (19. August) findet man auf der Online-Plattform „Frankfurt fragt mich“ eine neue Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung. „Frankfurt zu Fuß“ heißt das Mitmachportal, mit dem Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) Ideen und Verbesserungsvorschläge für Frankfurts Fußverkehr aus der Bürgerschaft einholen möchte. Das Ziel ist die Entwicklung einer Fußverkehrsstrategie über die nächsten zwei Jahre.
Ein neues Mobilitätskonzept in zwei Phasen
Die neue Fußverkehrsstrategie ist ein Baustein des im Mai beschlossenen „Masterplan Mobilität“ – ein Strategiepapier für eine platzsparende und umweltfreundliche Mobilität in Frankfurt. Dabei ist unter anderem vorgesehen, den Anteil des Fußverkehrs im Vergleich zu andern Verkehrsmitteln zu erhöhen. Laut Stadt werden momentan schon 37 Prozent aller Alltagswege zu Fuß beschritten. Trotzdem bestehe Verbesserungspotential, vor allem bezüglich Aufenthaltsqualität, Barrierefreiheit und Sicherheit der vorhandenen Infrastruktur.
Momentan befindet sich die Politik noch in Phase 1 der Fußverkehrsstrategie. Diese beschreibt eine Bestandsaufnahme durch das Mitmachportal „Frankfurt zu Fuß“ sowie die Formulierung erster Handlungsansätze auf Basis der Ergebnisse. Anfang 2026 sollen in Phase 2 dann konkrete Maßnahmen für einzelne Stadtteile entstehen, die später auf die ganze Stadt auszuweiten sind. Geplant sind außerdem weitere Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung: zum Beispiel ein Mini-Mobilitätsfestival für Kinder und Jugendliche sowie ein öffentliches Diskussionsforum und eine zweite Umfrage zu den konkreten Maßnahmevorschlägen.
Fußverkehrsstrategie soll Ende 2026 fertig sein
Das Mitmachportal ist bis zum 22. September geöffnet und besteht aus einer Umfrage und einer interaktiven Karte. Beide sind anonym. In der Umfrage können Teilnehmende zum Beispiel ihr Wohnumfeld nach Fußgängerfreundlichkeit benoten oder erklären, was sie daran hindert, ihre Alltagswege zu Fuß zu beschreiten. Die Karte bietet zusätzlich die Möglichkeit, spezifische Orte, die durch besonders gute oder schlechte Fußverkehrsinfrastruktur auffallen, zu markieren und zu kommentieren. Neben Bürgerinnen und Bürgern arbeitet außerdem das Fachbüro für Mobilitätskonzepte PB Consult an der Gestaltung mit.
Ende 2026 sollen die Fußverkehrsstrategie dann fertig sein. Kritik kommt von Frank Nagel, mobilitätspolitischer Sprecher der CDU. „Bürgerbeteiligung ist wichtig – aber sie darf nicht zur Alibi-Veranstaltung verkommen“, heißt es in einem Statement. „Dass der Magistrat nun eine Fußverkehrsstrategie anstoßen will, ist richtig. Doch der Weg, den sich Dezernent Siefert ausgesucht hat, ist viel zu langsam.“ Siefert hingegen erachtet den Online-Beteiligungsprozess, der auch schon beim Masterplan Mobilität zum Tragen kam, als nötig, um Wünsche aus der Bürgerschaft „aus erster Hand zu erfahren und von Beginn an in unsere Konzepte für den Fußverkehr einfließen zu lassen“.
Info
Frankfurt zu Fuß
Hier geht es zur Online-Umfrage.
Außerdem bittet die Stadt Bürgerinnen und Bürger in Berkersheim und Schwanheim noch bis zum 8. September um Feedback zum Nahverkehr. Den Artikel lesen Sie hier.