Nach einer spontanen pro-palästinensischen Kundgebung in Berlin-Tiergarten hat die Polizei fast 190 Menschen vorübergehend festgenommen. Es werde wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen, Landfriedensbruchs, Widerstands gegen und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ermittelt, teilte die Polizei mit. Insgesamt seien 183 Strafanzeigen verfasst worden.
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Nach Angaben der Polizei zogen am Montagabend etwa 150 Menschen von einem Protestcamp an der Heinrich-von-Gagern-Straße in Richtung John-Foster-Dulles-Allee. Sie sollen dabei verbotene Parolen skandiert haben. Da laut Polizei keine für die Versammlung verantwortliche Person ausfindig gemacht werden konnte, lösten die Beamten diese auf.
Die Personalien der Teilnehmer wurden registriert, ebenso die Daten einer zweiten Gruppe. Diese habe ebenfalls verbotene Parolen gerufen. Laut Polizei kam es währenddessen immer wieder zu Versuchen, die Absperrmaßnahmen zu durchbrechen und die Feststellung der Identitäten zu behindern. Die Polizei setzte Zwangsmaßnahmen und Reizgas ein.
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Nach den Maßnahmen seien alle 122 Frauen, 65 Männer und eine diverse Person wieder auf freien Fuß gekommen, wie es hieß. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 230 Einsatzkräften vor Ort. Fünf Beamte seien verletzt worden, hätten aber weiter gearbeitet. (dpa)