Münster. Paukenschlag bei Preußen Münster: Der Fußball-Zweitligist hat Mittelfeldspieler Marc Lorenz fristlos gekündigt und parallel dazu Anzeige erstattet. Hintergrund seien „konkrete Hinweise auf Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Spendengeldern“, teilten die Westfalen am Dienstag mit. Lorenz (37) stand seit Sommer 2022 bei den Münsteranern unter Vertrag.
„Als bedeutender Arbeitgeber und Botschafter der Region sieht sich der SC Preußen Münster in der Verantwortung, die Integrität des Klubs, seine Werte sowie das Vertrauen der Öffentlichkeit uneingeschränkt zu wahren und zu schützen“, hieß es in einem Statement des Vereins: „Trotz der Schwere der Vorwürfe betont der SC Preußen, dass er auf ein faires Verfahren sowie einen respektvollen Umgang mit dem langjährigen und verdienten Spieler Wert legt. Bis zum Abschluss der laufenden Untersuchungen wird der Klub keine weiteren Stellungnahmen zu diesem Vorgang abgeben.“
Lorenz lief in der Vorsaison als Kapitän in 30 Zweitliga-Spielen für Münster auf. Erst im Juni hatte er seinen Vertrag in Münster um ein weiteres Jahr verlängert. Etwas später wurde er vom neuen Preußen-Trainer Alexander Ende als Kapitän abgesetzt.
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Lorenz mit 69 Einsätzen für Arminia
Der Mittelfeldspieler spielte von 2012 bis 2015 für Arminia Bielefeld und kam in insgesamt 69 Spielen für den DSC zum Einsatz. Dabei erzielte er zehn Tore und bereitete 14 weitere vor.
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Was dem 37-Jährigen im Detail vorgeworfen wird, ist bislang unklar. Wie der „Kicker“ berichtet, hat Lorenz seit 2019 Spendengelder für die „Clinic Clowns“ gesammelt. Die Gruppe sorgt mit künstlerischen Auftritten in Krankenhäusern dafür, dass Kinder und Jugendliche ihre Krankheiten und den Klinikalltag für einen kurzen Moment vergessen können.
Jubel nach dem Elfmeterschießen: Marc Lorenz (l.), damals noch im Arminia-Trikot, feiert mit Torhüter Alexander Schwolow den Sieg über Hertha BSC in der zweiten Runde des DFB-Pokals in der Saison 2014/15.
| © picture alliance / dpa
Lorenz streitet Absicht ab
Lorenz veröffentlichte am Dienstagabend ein Statement bei Instagram. In einem Story-Beitrag erklärte er, dass er „Spendengelder zu spät abgerechnet“ habe. Das müsse er sich vorwerfen lassen. „Zum Zeitpunkt der Kündigung war der offene Betrag allerdings schon wieder beglichen“, teilte der Profi mit. Er sei deswegen verwundert darüber gewesen, dass der Verein damit unabgesprochen an die Öffentlichkeit gegangen war. „Ich habe es selbst von der Preußen-Website erfahren müssen.“
Die Gelder verspätet überwiesen zu haben, begründet er mit mentalen Problemen. Absicht streitet Lorenz ab. „Meine psychische Erkrankung hat mich in einem solchen Maße belastet, dass ich in dieser Zeit völlig antriebslos war und notwendige Handlungen nicht rechtzeitig veranlassen konnte.“ Er würde niemals absichtlich Spendengelder für den guten Zweck veruntreuen, wie er schrieb.
Der 37-Jährige ist nach eigenen Angaben aufgrund seiner mentalen Gesundheit seit einigen Wochen in Behandlung. „Das lag zum einen an der sportlichen Situation, aber auch an schwierigen privaten Umständen in meinem engsten Familienkreis.“ Der Zweitligist sei darüber vor mehr als einem Jahr informiert worden.
Hier lesen Sie die Mitteilung des SC Preußen Münster.
Mit sid- und dpa-Informationen.