Die Elektromobilität in Deutschland steht 2025 laut einer Analyse des Center Automotive Research (CAR) an einem Wendepunkt. Durch das Ende der staatlichen Kaufprämie Ende 2023, hohe Preise und eine unzureichende Ladeinfrastruktur sei der Markt für batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) „massiv eingebrochen“. Erst durch starke Rabatte und neue Leasingmodelle habe sich die Nachfrage stabilisiert – „ein klares Zeichen für die hohe Preissensitivität der Konsumenten. Das Vertrauen in die Elektromobilität bleibt jedoch fragil“.
Die Kernaussagen der Studie:
- Politisch getriebener Markt: Kaufentscheidungen bei E-Autos hängen in Deutschland weniger von Technologie oder Klimabewusstsein ab, sondern maßgeblich von Förderpolitik. Gezielte Fördermaßnahmen für einkommensschwächere Käufer wären deutlich wirksamer als pauschale Prämien.
- Druck auf etablierte Hersteller: Am Beispiel Volkswagen zeigt sich, wie tiefgreifend die Krise ist: In Q1/2025 brach der Gewinn der Pkw-Sparte um 85 Prozent ein. Ursachen sind unter anderem CO₂-Rückstellungen, Marktverluste in China, drohende US-Zölle und strukturelle Schwächen in der Software.
- Chinesische Anbieter auf dem Vormarsch: Marken wie BYD oder Geely skalieren schnell, agieren digitaler und preislich aggressiver. Europäische Hersteller verlieren an Wettbewerbsfähigkeit – auch durch bürokratische Hürden und uneinheitliche Regulierungen. Strafzölle auf chinesische E-Autos treffen auch europäische Joint Ventures.
Das Fazit der Studienautoren: Deutschland laufe Gefahr, im globalen Wettbewerb, um die Elektromobilität den Anschluss zu verlieren. „Nicht aus technologischen Gründen, sondern durch fehlende industriepolitische Konsequenz und mangelnde gesellschaftliche Unterstützung.“
Die Analysten empfehlen die folgenden Maßnahmen:
- Sozial zielgerichtete Förderung von E-Autos
- Beschleunigter Ausbau der Ladeinfrastruktur
- Förderung günstiger Einstiegsmodelle (
- Lokalisierung von Produktion zur Risikoabsicherung
- Vertrauensstiftende Kommunikation auf EU-Ebene
- Strategische Investitionen in die Batterieindustrie
„Die Botschaft an Politik und Industrie ist klar: Ohne Kurskorrektur droht die deutsche Automobilbranche, ihre internationale Führungsrolle dauerhaft zu verlieren“, so das CAR-Institut.