Die Enttäuschung war doppelt groß als der WAC 2022 nicht nur am letzten Spieltag den dritten Platz und damit die Teilnahme an der Europa League verspielte, sondern auch noch im Conference-League-Play-off dem FK Molde nach einem 1:0 im Hinspiel deutlich mit 1:4 unterlag und somit die europäische Reise nach nur zwei Begegnungen wieder vorbei war. Nach zwei trostlosen Saisonen mit dem undankbaren siebenten Platz hat sich der WAC über den ÖFB-Cup in die Europa-League-Qualifikation gespielt und kann nun zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Kapital daraus schlagen, dass die Verlierer der dritten Runde in der Conference League, die erst seit der Saison 2021/22 besteht, weiterspielen dürfen. Davor wäre die internationale Beteiligung mit dem Ausscheiden schon wieder Geschichte gewesen. Trotz der knappen Niederlage gegen PAOK will der WAC, ob der eigentlich starken Leistung, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Sprung in eine europäische Gruppenphase schaffen.
Internationale Spiele immer etwas Besonderes
Mittelfeld-Routinier Simon Piesinger, der in seiner WAC-Debütsaison bei beiden Matches gegen Molde in der Startelf stand, freut sich trotz der Herabstufung in die dritte europäische Liga auf die Aufgabe gegen Omonia Nikosia. „International zu spielen ist immer etwas Besonderes. Man lernt neue Länder, neue Vereine kennen. Im Ligaalltag spielt man viermal im Jahr gegen dieselben Gegner. Es ist neben der sportlichen Herausforderung auch eine willkommene Abwechslung“, fiebert der Linzer dem Duell mit dem zyprischen Klub schon entgegen, räumt aber dennoch ein: „Uns ist bewusst, dass das Niveau in der Conference League sicher nicht das beste ist Man muss damit rechnen, dass es auch nicht so schöne Spiele geben wird, obwohl sich trotzdem manchmal sehr starke Mannschaften in dieser Liga wiederfinden. “ Der FC Chelsea war in der abgelaufenen Saison so gut wie unschlagbar und hatte souverän den Titel gewinnen können. Bei vielen Spielen des Londoner Topklubs machte sich ein deutlicher Klassenunterschied zum Rest des Teilnehmerfeldes bemerkbar.
Wunschgegner für eine mögliche Gruppenphase hat Piesinger noch keine ausmachen können: „Ich habe mich damit ehrlich gesagt noch nicht befasst, es ist ja alles auch ein wenig unübersichtlich, wer jetzt tatsächlich spielen wird. Erstmal haben wir die Aufgabe Nikosia vor uns.“ Diese wird wohl anspruchsvoll genug. Omonia spielt einen sehr kompakten, defensiv orientierten und teils sogar destruktiven Fußball. „Wir haben gegen PAOK überraschend viele Räume bekommen. Nach dem ersten Studium des Gegners, wird das gegen den Rekordmeister aus Zypern wohl anders werden. Insgesamt wird es sicher nicht einfacher als gegen die Griechen.“
Omic verlässt den WAC
Indes hat der WAC einen Abgang zu verzeichnen, der sich schon länger abgezeichnet hatte. Ervin Omic, der in dieser Saison bei keinem Pflichtspiel im Kader gestanden war, wechselt in die zweite polnische Liga zu Traditionsverein Wisla Krakow. Der offensive Mittelfeldspieler war zuvor schon mit einem Transfer nach Spanien, unter anderem Osasuna, in Verbindung gebracht worden.
Ervin Omic (rechts) verlässt den WAC in Richtung Polen
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Für das Heimspiel am Donnerstag im Wörthersee-Stadion (19 Uhr) gibt es eine Aktion für Kinder und Jugendliche, deren Ticketpreise von 15 auf 10 Euro reduziert wurden.