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Borussia Dortmund hat sich im DFB-Pokal bei RW Essen schwergetan. Den knappen Sieg hat der BVB vor allem einem Star zu verdanken. Die Einzelkritik.
Essen – Borussia Dortmund ist im DFB-Pokal bei RW Essen mit einem blauen Auge davon gekommen. Nach ordentlichem Beginn des BVB gelang es dem Drittligisten, den haushohen Favoriten in genau den Pokalfight zu verwickeln, den Trainer Niko Kovač eigentlich hatte vermeiden wollen.
Essen verzeichnete nach 45 Minuten sogar ein Chancenplus, im zweiten Durchgang spielte sich das Geschehen weitgehend zwischen den Strafräumen ab. Dann fand Ramy Bensebaini mit seinem Anspiel an die Kante des Sechzehnmeterraums Serhou Guirassy, der seinen Wert als Weltklassestürmer mit dem erlösenden 1:0 aus BVB-Sicht erneut unter Beweis stellte. Anschließend wurde es nur in der Nachspielzeit noch mal spannend.
Der BVB ließ sich gegen RW Essen in einen klassischen DFB-Pokal-Fight verwickeln. © IMAGO/nordphoto GmbH / Christian SchulzeEinzelkritik und Noten zum Spiel des BVB gegen RW Essen in der Übersicht
Gregor Kobel
Knapp 20 Minuten beschäftigungslos, dann bis zur Pause deutlich stärker gefordert als erwartet. Starke Parade gegen Mizuta (32.), herausragend im Duell mit Safi (41.). Nach dem Seitenwechsel nicht mehr so im Fokus, bis er in der Nachspielzeit wieder zur Stelle war. Note: 2,0
Filippo Mane
Ließ sich seine mangelnde Erfahrung beim Profidebüt zunächst nicht anmerken. Verteidigte mutig nach vorne, zeigte sich in Zweikämpfen robust. Mit dem Ball zumeist auf Sicherheit bedacht. Note: 3,0
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Waldemar Anton
Rettete nach Stellungsfehler von Bensebaini in höchster Not, als Essen konterte (23.). Auch ansonsten meist souverän, ohne im Spielaufbau Glanzlichter setzen zu können. Note: 3,0
Ramy Bensebaini
Leistete sich den ein oder anderen Lapsus im Stellungsspiel, ließ sich auch ein ums andere Mal im Sprintduell ablaufen. Rettete dafür aber gegen Safi mit Monstergrätsche (62.). Note: 4,0
Yan Couto
Ein Auftritt mit Licht und Schatten: Starke Szenen wie beim Dribbling gegen mehrere Essener (22.) oder bei einem wichtigen Block (60.) wechselten sich mit einigen Fehlpässen ins Nichts ab (z.B. 29.). Gewann in der zweiten Hälfte etwas an Stabilität. Note: 4,0
Pascal Groß
Blieb auf der halbrechten Achterposition eher unauffällig, bis er einen Traumpass für Beier auspackte (36.). Danach ging er mit den Teamkollegen eher unter. Note: 4,5 (ab 64. Jobe Bellingham, gleich sehr präsent, holte etwa einen Freistoß geschickt heraus. Note: 3,0)
Marcel Sabitzer
Verzeichnete nach nur 30 Sekunden die erste Chance für den BVB, war danach vor allem um Ordnung und Struktur bemüht. Dabei gelang längst nicht alles. Gewann an Einfluss, als Dortmund in der zweiten Hälfte umstellte und er das Zentrum mehr für sich hatte. Note: 3,5 (ab 90.+2 Salih Özcan, keine Bewertung)
Felix Nmecha
Streute das ein oder andere Kabinettstückchen ein, konnte auf offensiverer Position als sonst aber in der ersten Hälfte keine entscheidenden Akzente setzen. In der zweiten Hälfte mit einigen wichtigen Defensivzweikämpfen. Note: 3,5
Daniel Svensson
Das Spiel des BVB ging in Halbzeit eins meist über rechts, was Essen besser schmeckte als Dortmund. Svensson war so wenig involviert. Im zweiten Durchgang präsenter und defensiv aufmerksam. Note: 3,5
Serhou Guirassy
Wurde von seinen Mitspielern nur selten gefunden, ließ sich deshalb oft fallen, um an Ballkontakte zu kommen. Bei seinen Abschlüssen fehlte zunächst das Fortune (35., 45.+1, 52.). Dann aber mit herausragendem Stürmertor, als er sich um den Gegner drehte und trocken ins rechte untere Eck abschloss (79.). Note: 3,0
Maximilian Beier
Bot mit seiner Wendigkeit viele schlaue Tiefenläufe an, die seine Kollegen aber nur selten erkannten. Scheiterte bei seiner Großchance am starken Golz (36.). Nach dem Seitenwechsel komplett abgemeldet. Note: 4,0 (ab 64. Julian Brandt, begann mit zwei Ballverlusten und einem Freistoß ans Außennetz, tauchte danach ab. Note: 4,0)
Aus dem Stadion an der Hafenstraße in Essen berichtet Lars Pollmann