„Aufruf zum Mord an jüdischen Kindern“
Konsequenzen nach antisemitischem Hasspost der Frankfurter Linksjugend
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Ein antisemitischer Post der Frankfurter Linksjugend sorgt für Entsetzen und Empörung. Die Verfasserin musste die Organisation inzwischen verlassen.
Nach einem antisemitischen Post auf dem offiziellen Account der Linksjugend Solid in Frankfurt am Main hat die Organisation Konsequenzen gezogen. Die Verfasserin sei suspendiert worden und inzwischen kein Mitglied der Frankfurter Linksjugend mehr, teilte die Organisation bei X mit.
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In dem Post ging es um eine Gruppe jüdischer Schülerinnen und Schüler, die aus einem Flugzeug in Spanien verwiesen worden waren, der Fall hatte Ende Juli für Schlagzeilen gesorgt. In dem Social-Media-Post der Linksjugend wurde ein Medienbericht über den Vorgang mit den Worten kommentiert: „Wir müssen leider enttäuschen: Der Rauswurf fand nicht statt während das Flugzeug in der Luft war.“
„Die letzten Hemmungen fallen“
Der Post sorgte für Empörung und Entsetzen. „In den vergangenen Wochen hat sich die menschenverachtende Rhetorik im Kontext des Israel-Palästina-Konflikts immer weiter zugespitzt – die Social-Media-Äußerungen der Linksjugend Frankfurt sind ein drastisches Beispiel dafür, wie auch die letzten Hemmungen fallen“, sagte Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt, auf hr-Anfrage. Den Social-Media-Post wertete Mendel als „Aufruf zum Mord an jüdischen Kindern und Jugendlichen“.
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Der Linken-Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch sagte dem „Spiegel“, der Post sei absolut inakzeptabel und in höchstem Maße menschenverachtend. „Es muss mit allen möglichen Mitteln gegen solche Äußerungen vorgegangen werden, so wie es in Frankfurt gemacht wurde“, so Bartsch.
Die Frankfurter Linksjugend löschte den Post und distanzierte sich von den Äußerungen. „Menschenfeindlichkeit widerspricht absolut den Grundsätzen unserer Politik. Die Posts wurden von einer Einzelperson verfasst und die Basisgruppe steht dieser Einzelmeinung absolut geschlossen entgegen“, heißt es in einer Stellungnahme.
Die Autorin sei im selben Zuge vom Zugriff auf den Accounts entbunden und von der Basisgruppe suspendiert worden. Inzwischen sei sie kein Mitglied der Linksjugend Frankfurt mehr. Man trete „fest entschlossen gegen jeden Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens ein“.
Wegen der Teilnahme einer Gruppe, die laut dem Berliner Verfassungsschutz einen Bezug zur islamistischen Terrororganisation Hamas hat, hatte zuletzt eine propalästinensische Solidaritätsveranstaltung der Neuköllner Linke für Kritik und Proteste gesorgt.
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RND/seb